Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Josef Kuschel

Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung
Rümelinstraße 23
72070 Tübingen
1. OG, Zimmer 419

karljosef.kuschelspam prevention@uni-tuebingen.de


Lebenslauf

1948
Geboren in Oberhausen / Rhld.
1959 - 1967
Staatlich-humanistisches Gymnasium zu Oberhausen (Abitur)
1967 - 1969
Studium der Germanistik und Katholischen Theologie an der Ruhr-Universität Bochum
1969 - 1972
Studium der Germanistik und Katholischen Theologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Staatsexamen)
1977
Promotion zum Doktor der Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen

Thema: "Jesus in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur", Promotionsbetreuung durch Prof. Hans Küng und Prof. Walter Jens.

1977 - 1978
Visiting Scholar an der Hebrew University Jerusalem und an der Harvard University in Cambridge (USA)
1980 - 1995
Akademischer Rat am Institut für ökumenische Forschung der Universität Tübingen
1989
Habilitation für Ökumenische Theologie an der Katholisch Theologischen Fakultät der Universität Tübingen

Thema: "Geboren vor aller Zeit? Der Streit um Christi Ursprung"

1990
Ernennung zum Privatdozenten für Ökumenische Theologie und Theologische Ästhetik
1995
Ernennung zum Professor an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen
1995
Ernennung zum Vizepräsidenten der Stiftung Weltethos (Tübingen)
1996
Sommersemester: Beginn der Lehrtätigkeit für das Fachgebiet "Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs"
1997
Ehrendoktorwürde (Dr. theol. h.c.) durch die Theologische Fakultät der Universität Lund (Schweden)
2013/14
Emeritierung

Publikationen

Eine Gesamtliste der Publikationen von Prof. Kuschel finden Sie auf seiner persönlichen Homepage 

Projekte

Prof. Dr. Dr. h. c. Karl-Josef Kuschel lehrt Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs an der Katholisch-Theologischen Fakultät und ist stellvertretender Direktor des Instituts für ökumenische Forschung.

Theologie der Kultur

Angesichts einer zunehmenden Ästhetisierung der Lebenswelt ist eine Auseinandersetzung mit den Künsten unerlässlich. Ein besonderer Akzent liegt dabei auf der Wahrnehmung und dem Verstehen literarischer Texte. Sie werden erschlossen nach religiös relevanten Stoffen, Motiven, Themen, Sprachspuren und Formen aller Art. Überblicksvorlesungen, Seminare und Arbeitskreise dienen der Einführung in die Welt großer Literatur und deren wissenschaftlich-theologischer Auswertung.

Theologie des interreligiösen Dialogs

Christliche Theologie hat sich heute neu zu behaupten in einer religiös pluralen Welt. Die Weltreligionen sind ständiger Horizont und bleibende Herausforderung. Um ihr gerecht zu werden, bedarf es der Kompetenz in interreligiösem Dialog. In diesem Arbeitsbereich wird dabei ein besonderer Akzent auf das Verhältnis Judentum-Christentum-Islam gelegt. Überblicksvorlesungen, Seminare und Arbeitskreise informieren regelmäßig über Grundthemen der drei großen abrahamischen Religionen und geben Einblick in die Entwicklung der verschiedenen Dialogbemühungen.

Projekt 1: Weltliteratur und Weltreligionen

Anhand von paradigmatischen Fallstudien wird untersucht, wie bedeutende Autoren und Autorinnen des zwanzigsten Jahrhunderts, sich mit den großen nicht-christlichen Weltreligionen auseinandergesetzt haben.

Schriftsteller haben früher als andere eine Sensibilität für religiöse Erfahrungen auch in anderen Religionen entwickelt. An ihnen lassen sich Prozesse der Globalisierung und Individualisierung religiösen Bewusstseins exemplarisch zeigen, die, zumal in westlichen Ländern, sich heute massenhaft durchzusetzen beginnen.

Folgende Fallstudien sind bereits erschienen:

  • Karl-Josef Kuschel, Vom Streit zum Wettstreit der Religionen. Lessing und die Herausforderung des IslamDüsseldorf (Patmos-Verlag) 1998.
  • Karl-Josef Kuschel, „Jud, Christ und Muselmann vereinigt“? Lessings „Nathan der Weise“, Düsseldorf (Patmos Verlag)2004.
  • Karl-Josef Kuschel, Rilke und der Buddha. Die Geschichte eines einzigartigen Dialogs, Gütersloh 2010.

Weitere Fallstudien sind geplant.

Projekt 2: Grundriss einer christlichen Theologie der Religionen im Gespräch mit Judentum und Islam

1994 erschien von Karl-Josef Kuschel das Buch “Streit um Abraham. Was Juden, Christen und Muslime trennt – und was sie eint”. Mittlerweile sind hiervon ebenfalls Ausgaben in Großbritannien, Italien, Spanien, Tschechien, Holland und den USA erhältlich. (Weitere fremdsprachige Ausgaben sind in Vorbereitung).

Folgende Publikationen sind mittlerweile erschienen:

  • Karl-Josef Kuschel, Streit um Abraham. Was Juden, Christen und Muslime trennt – und was sie eint, Düsseldorf 1994, Neugabe Düsseldorf 2001.
  • Karl-Josef Kuschel, Juden-Christen-Muslime: Herkunft und Zukunft, Düsseldorf 2007.
  • Karl-Josef Kuschel, Weihnachten und der Koran, Düsseldorf 2008.
  • Karl-Josef Kuschel, Joseph in Ägypten. Die biblische und koranische Josephsgeschichte im Vergleich, München 2008.

Diese Bücher entwickeln erstmals umfassend eine Theologie der “abrahamischen” Ökumene. Was in diesen Büchern im Blick auf die biblische Gestalt Abrahams versucht wurde, soll im Projekt für das ganze biblische Material durchgeführt werden. Die interessenleitende Fragestellung ist: Lässt sich auf der Grundlage biblischer Traditionen (einschließlich der Christologie) ein Dialog der Religionen theologisch begründen?

Dabei soll auch in diesem Projekt die trialogische Dimension (die Wirkung der biblischen Figuren in Judentum und Islam) Berücksichtigung finden.