Kurzbiographie
Philipp Sesterhenn studierte in Trier Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Lateinische Philologie. Unmittelbar nach seiner Promotion an der Universität Trier trat er eine Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Klassische Archäologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel an. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der griechisch-römischen Plastik und Ikonographie, dem antiken Marmorhandel sowie Prozessen des Kulturtransfers und der Akkulturation. Im Herbst 2023 wurde seine Dissertation mit der Förderpreis des Freundeskreises der Trierer Universität ausgezeichnet.
Alexandria et Aegyptus. Studien zu den Marmorporträts des römischen Ägypten
Knapp 90 Jahre nach Erscheinen der Arbeit von Paul Graindor zu den Bustes et Statues-Portraits d'Egypte Romaine widmet sich Philipp Sesterhenn in seiner Dissertation der marmornen Bildnisplastik der römischen Nilprovinz von ihrer Gründung im Jahr 30 v. Chr. bis zum Ende des 3. Jhs. n. Chr. Basierend auf einer umfassenden Zusammenstellung bekannter aber auch unpublizierter Portraits sowie einer Neudokumentation zahlreicher Objekte gelingt erstmalig eine belastbare chronologische und typologische Auswertung der Bildnisse, auf deren Grundlage wiederum lokalspezifische Stil- und Formeigenheiten herausgearbeitet werden. Daneben befasst sich die Arbeit mit dem Marmorhandel einer von Importen abhängigen Provinz, der Semantik des Materials sowie der Herkunft und dem Selbstverständnis der Dargestellten.
Kurzbiographie
Nach einer handwerklichen Lehre und mehrjähriger Berufstätigkeit studierte Kai Riehle von 2008 bis 2014 Klassische Archäologie und Geschichtswissenschaften in Tübingen. Während seines Studiums nahm er an zahlreichen Grabungs- und Surveyprojekten in Sizilien, Nordafrika und der Türkei teil und beschäftigte sich als studentische Hilfskraft zudem mit naturwissenschaftlichen Provenienzanalysen antiker Keramik. Im Anschluss an seine 2017 erfolgten Promotion zur sogenannten „Griechischen Kolonisation“ im Sonderforschungsbereich 1070 RessourcenKulturen der Universität Tübingen war er u. a. als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Tübinger Grabungen auf Pantelleria tätig. Seit 2021 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am vom österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) geförderten Projekt 'Potters reactions to local demands' an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck angestellt. Unter Zuhilfenahme archäometrischer Analysen setzt er sich hier mit Kontinuität und Wandel von materieller Kultur (speziell Keramik) im Kontext der kulturellen Kontakte des vorrömischen Süditaliens und Siziliens auseinander.
Im Westen was Neues!? – Ressourcen und die griechischen Wanderungsbewegungen nach Sizilien und Unteritalien (8–6. Jh. v. Chr.)
In seiner Dissertation beschäftigt sich K. Riehle mit den möglichen Auslösern der sogenannten Griechischen Kolonisation in Süditalien und Sizilien. Im Gegensatz zu älteren Forschungsansätzen wird die Besiedlung überseeischer Gebiete durch griechische Gruppen jedoch nicht als Kolonisation betrachtet, sondern in den Kontext von Migration(en) gesetzt und mit theoretischen Modellen der soziologischen und historischen Migrationsforschung verknüpft. Auf Basis publizierter archäologischer Befunde und unter Hinzuziehung literarischer Quellen werden zunächst die Ausgangssituationen in den Herkunfts- und Zielgebieten untersucht. Den Kern der Arbeit bildet eine Analyse von materiellen und immateriellen Ressourcen, deren Zugang sich entweder entscheidend auf positive Migrationsentscheide auswirkten oder aber, entgegen älteren Annahmen, eine nur untergeordnete Rolle spielten. Gemäß der Konzeption des Sonderforschungsbereiches 1070 RessourcenKulturen werden Ressourcen dabei nicht einfach als Rohstoffe aufgefasst, sondern als Mittel der Bildung, Aufrechterhaltung und Veränderung von sozialen Einheiten im Rahmen kulturell geprägter Interaktion verstanden. Die Arbeit bietet einerseits eine neue Perspektive zur Beschäftigung mit den griechischen Migrationsbewegungen und stellt andererseits die Vielschichtigkeit sowie den prozesshaften Charakter der Etablierung griechischer Siedlungen auf neuem, aber nicht fremden Terrain heraus.
Kurzbiographie
Ioulia Kaoura studierte von 1998 bis 2002 Geschichte, Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität zu Athen und nahm während ihres Studiums an mehreren Ausgrabungs- und Forschungsprojekten teil (u. a. Oiniadai, Akrotiri/Thera, Antikythera, Hydra, Piräus). In ihrem Masterstudium an der gleichen Universität spezialisierte sie sich anschließend auf Klassische Archäologie. Von 2003 bis 2011 führte sie in Zusammenarbeit mit den jeweils zuständigen Ephorien zahlreiche Notgrabungen vor allem in Athen und Piräus durch und arbeitete in der Ausgrabung des Theaters in Karthaia auf Keos mit. Als Stipendiatin der Akademie zu Athen nahm sie das Promotionsstudium an der Humboldt Universität zu Berlin auf, das sie 2019 mit summa cum laude abschloss (Betreuer: Prof. Dr. St. Schmid, Zweitgutachter: Prof. Dr. P. Valavanis). Nebenbei absolvierte sie das Graduiertenprogramm Landscape Archaeology and Architecture der Berlin Graduate School of Ancient Studies. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der griechischen Architektur, besonders Tempel- und überdachte Theaterbauten, sowie auf der Baukeramik. Momentan beschäftigt sie sich mit der Publikation einer kleinen Notgrabung, bei der ein Teil des Fundaments des Odeion des Perikles zutage gekommen ist, sowie mit den Dachterrakotten des archaischen Tempels von Artemis und Apollon (?) in Vryokastro auf Kythnos. 2021 erhielt sie den Margarete Bieber-Preis der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin für ihren Vortrag „Die Baustelle der Mysterien. Bautätigkeit und Kultpraxis im Telesterion von Eleusis“.
Das Telesterion von Eleusis im Wandel: Erste Versuche zur Eroberung des überdachten Theaterraums
Die Dissertation bietet eine grundlegende Neubearbeitung des Telesterion von Eleusis von der Archaik bis in die römische Kaiserzeit. Mit Hilfe von unpublizierten Unterlagen aus dem Archiv der Archäologischen Gesellschaft zu Athen werden die Reste der aufeinanderfolgenden Gebäude neu behandelt, ihre Rekonstruktionen ergänzt bzw. modifiziert, die Umstände ihrer Entstehung bzw. ihre Datierung überprüft und ihre Form wird im Rahmen der zeitgenössischen Architektur eingehend analysiert. Die Untersuchung führt einerseits zu einer neuen Rekonstruktion der komplexen Baugeschichte, durch die eine Reihe bisher offener Fragen Antwort finden: Unter anderem werden die angeblichen ständigen Erneuerungen des Telesterion im Laufe des 5. Jahrhunderts v. Chr. als ein einziges Bauprogramm erkannt, das mit Blick auf die ungestörte Weiterführung des Kultes schrittweise verwirklicht wurde. Andererseits eröffnet die Arbeit eine neue Perspektive auf die Fragen der Herkunft des sogenannten hypostylen Saalbaus und der Bautypologie.
Kurzbiographie
Maximilian Rönnberg studierte in Tübingen, Würzburg, Bochum und Rom Klassische, Vorderasiatische und Biblische Archäologie und war während des Studiums an Feldforschungsprojekten in Italien, der Türkei und in Griechenland beteiligt. An die Promotion in Tübingen schloss das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts an. Seit 2021 beschäftigt er sich im Sonderforschungsbereich RessourcenKulturen der Universität Tübingen mit phönizischen Mauertechniken. Daneben gilt sein Forschungsinteresse weiterhin dem frühen Griechenland sowie dem kaiserzeitlichen Kleinasien.
Athen und Attika vom 11. bis zum frühen 6. Jh. v. Chr. Siedlungsgeschichte, politische Institutionalisierungs- und gesellschaftliche Formierungsprozesse.
Gängige Narrative zum frühen Athen nehmen eine Phase der ›Dunklen Jahrhunderte‹, eine plötzliche Entstehung der Polis im Zuge der ›Renaissance‹ des 8. Jhs. v. Chr. sowie eine früharchaische ›Rezession‹ an, welche in die vorsolonische Krise führte. In seiner Dissertation richtete Rönnberg den Blick auf die längerfristigen soziopolitischen Prozesse, um derartige Vorstellungen zu prüfen. Die Arbeit beschäftigt sich einerseits mit den schriftlichen Quellen bis ins frühe 6. Jh. v. Chr. und bietet andererseits einen umfassenden Überblick über die publizierten archäologischen Befunde. Auf dieser Grundlage wird die Siedlungsgeschichte Attikas nachgezeichnet und werden insbesondere Gräber und Heiligtümer auf soziokulturelle Transformationsprozesse befragt. Dabei entsteht das Bild einer zwar ab dem 8. Jh. v. Chr. beschleunigten, doch letztlich kontinuierlichen Entwicklung, innerhalb derer die früharchaische Zeit eine entscheidende Formationsphase darstellt. Die Vorstellung einer ›Entstehung‹ der athenischen Polis im 8. Jh. v. Chr. ist dagegen irreführend.
Kurzbiographie
Dr. Martin Kovacs studierte in Göttingen und Köln Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Christliche Archäologie sowie die Archäologie der Römischen Provinzen. Er wurde an der Universität Göttingen promoviert und war danach an den Universitäten Freiburg, Würzburg und Saarbrücken tätig. Seit 2017 forscht er an der Universität Tübingen im Sonderforschungsbereich „Andere Ästhetik“. Dort untersucht er, wie ästhetische Praktiken in der Antike (7.-4. Jahrhundert v.Ch.) in der sozialen und politischen Kommunikation eingesetzt wurden, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen.
Vom Herrscher zum Heros. Die Bildnisse Alexanders des Großen und die Imitatio Alexandri
In seiner an der Universität Freiburg verfassten Habilitation hatte er archäologisch und kulturgeschichtlich die Darstellungen von Alexander dem Großen analysiert. Wie präsentierte dieser sich visuell und wie wurde er von späteren Herrschern und Eliten abgebildet? Ob als mythologische Figur, göttlicher Übermensch oder energischer und potenziell nahbarer Feldherr: In seiner methodisch innovativen Arbeit erarbeite Kovacs die unterschiedlichen Konzeptualisierungen und setze sie wieder in einen historischen und kulturgeschichtlichen Kontext, so die Jury. Dies stelle die die erste umfassende Untersuchung aller Bildnisse Alexander des Großen und eine breite Grundlage für künftige weitere Forschung.
Kurzbiographie
Veronika Sossau studierte von 2000 bis 2008 Klassische Archäologie, Deutsche Philologie, Alte Geschichte sowie Ur- und Frühgeschichte in Innsbruck und arbeitete während ihres Studiums an zahlreichen Ausgrabungs-, Fundbearbeitungs- und Museumsprojekten in Österreich, Italien, Griechenland und der Türkei mit. Von 2010 bis 2014 war sie als Assistentin für Klassische Archäologie an der Universität Innsbruck tätig und leitete zudem zwei kleinere Projekte zum spätantiken Aguntum. Nach ihrer 2015 erfolgten Promotion „Opfer, Kommunikation und Macht: Eine archäologische Untersuchung des Konsums und der Distribution von Fleisch im vor-archaischen und archaischen Griechenland“ (Betreuung: E. Kistler, Zweitgutachter: C. Ulf) wechselte sie an die Universität Tübingen, wo sie im Projekt „Ressourcensuche als Auslöser von ‚Kolonisationsprozessen‘? Ursachenforschung zur Gründung griechischer Pflanzstädte zwischen Schwarzmeer und westlichem Mittelmeer“ (SFB 1070, B04; Leiter: Richard Posamentir) mitarbeitete und sich auch in diesem Zusammenhang mit soziopolitischen Fragen befasste. Direkt nach Abschluss des Projekte trat sie im August 2017 eine Stelle als Assistentin für Klassische Archäologie in Basel an und beschäftigt sich im Rahmen ihres Habilitationsprojektes weiterhin mit Kulturkontakten und dabei vorrangig mit griechischer Plastik aus Randgebieten der antiken Welt.
Angemessene Anteile. Konsum und Distribution von Fleisch im geometrischen und archaischen Griechenland
Aus physiologischer Sicht ist Fleisch zwar kein vollkommen unverzichtbarer Bestandteil der menschlichen Ernährung, sein gemeinsamer Konsum und seine Verteilung nehmen aber einen besonderen Stellenwert im soziopolitischen Zusammenleben ein. Die vorliegende Untersuchung stellt Möglichkeiten und Methoden zur Diskussion, sich dem Stellenwert des Fleischkonsums innerhalb der Ernährung im geometrischen und archaischen Griechenland anzunähern. Im Zentrum stehen jedoch die sozialen Funktionen dieses Verhaltens (z. B. innerhalb von Macht- und/oder Geschlechterverhältnissen) und eine Auseinandersetzung mit damit zu verbindenden Instrumenten, wie etwa Messern. In Fallstudien werden die konkreten Fundvergesellschaftungen von Messern und Tierknochen in griechischen Heiligtümern und Nekropolen analysiert, differenziert und mögliche Interpretationsebenen aufgezeigt. Zudem werden Reflexionen über Konsum und Verteilung von Fleisch in der zeitgenössischen Vasenmalerei und Literatur untersucht, besonders die Motive des Fleischverteilers / Opferherrn und der ab dem 6. Js. v. Chr. zu fassenden größeren Opfergemeinschaft.
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