Im Seminar von Prof. Dr. Jessika Golle haben Studierende im Master „Empirische Bildungsforschung und Pädagogische Psychologie“ über zwei Semester hinweg eine Intervention, d.h. einen Workshop zum Thema „Hochbegabung“ entwickelt (Sommer 2022 und Winter 2022/2023). In drei Gruppen erarbeiteten sie, was man unter Hochbegabung versteht, wie man hochbegabte Kinder und Jugendliche entdeckt und wie Hochbegabung gefördert werden kann. Daraus entwickelten die Studierenden einen Workshop für angehende Lehrkräfte, wie er mit „echten“ Lehrkräften durchgeführt werden kann. Als Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sie Studierende erziehungswissenschaftlicher Fächer, unter anderem Lehramtsstudierende, gewinnen.
Es wurden gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Für die Masterstudierenden war die Entwicklung des Workshops ein Forschungsprojekt, das neben ihrer wissenschaftlichen Expertise ein hohes Maß an Selbst- und Projektmanagement erforderte. Sie erlebten selbst, wie es ist, Forschungsprojekte zu planen, durchzuführen und die Ergebnisse auszuwerten und in Berichtsform aufzubereiten. Sie sammelten ihre eigenen Erfahrungen in der Interventions- und Evaluationsforschung und lernten dabei noch etwas über Hochbegabung. Und Lehramtsstudierende wurden über ein in ihrem Studium leider unterrepräsentiertes Thema auf eine spannende Art und Weise aufgeklärt. Am Ende werteten die Studierenden aus, ob ihr Workshop gut umsetzbar und auch wirksam war, d.h. die zuvor gesetzten Ziele erreicht wurden.
"Im Projektseminar betreibt man quasi echte Forschungsarbeit, kann dabei aber im geschützten Rahmen kreativ und experimentell den eigenen Ideen nachgehen. Das finde ich deshalb so wertvoll, weil man dabei u.a. gut erfahren kann, was eigentlich alles zu so einer Forschungsarbeit gehören kann, welchen - vielleicht auch unerwarteten - Aufgaben man hierbei begegnet und wie man letztendlich trotz aller Herausforderungen das geplante Projekt umsetzen kann."
Noel Wytopil, Studiengang M.Sc. Empirische Bildungsforschung und Pädagogische Psychologie