Universitätsbibliothek

Das Virus bedroht alle UNGLEICH - auch in der Universität!

Unter diesem Titel hat der Sonderforschungsbereich 923 "Bedrohte Ordnungen" eine Ausstellung über die Erfahrungen in der Corona-Krise zusammengestellt.

Sie ist vom 05.07.-31.08.2021 im Vorraum der Ammerbrücke und auf der Ammerbrücke zu sehen.

In zahlreichen Plakaten und in 3 Vitrinen zeigen die Ausstellungsmacher, was das Jahr 2020 mit der Corona-Pandemie für die Mitarbeiter der Universität Tübingen bedeutete und wie man sich mit den Einschränkungen arrangiert hat.

 

Gleichzeitig wird das Thema bei der Bücherausstellung "Books To Go" für Juli aufgegriffen: "Corona, Pest und Cholera

Aus der Pressemeldung des SFB 923 (Bedrohte Ordnungen):

Eine Ausstellung über die Erfahrungen an der Universität Tübingen mit Corona zeigt, dass das Virus Menschen auf ganz unterschiedliche Weise trifft: Es macht ihnen Angst, weckt aber auch Erwartungen, verändert das Zeitempfinden und zwingt sie Gewohnheiten zu verändern.

Das Virus bedroht uns alle gleich. Diesen Satz hört man seit über einem Jahr immer wieder. Doch stimmt er überhaupt? In Deutschland sind Nicht-Deutsche dreimal mehr von Arbeitslosigkeit betroffen als Deutsche. Frauen sind im Vergleich zu Männern überproportional oft von Einkommensverlusten betroffen. Und für die zehn reichsten Männer der Welt bedeutete die Pandemie hingegen gigantische Profite.

Das Virus bedroht also alle – aber eben ungleich. Es bedroht Menschen in ganz unterschiedlichen Ausmaßen und Dimensionen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs 923 „Bedrohte Ordnungen“ wollen nun die verschiedenen Erfahrungen mit Corona von Menschen im Umfeld der Universität dokumentieren und sichtbar machen. Ihre Ergebnisse zeigen sie nun in der Plakat-Ausstellung „Das Virus bedroht alle UNGLEICH. Erfahrungen mit Corona im Mikrokosmos der Universität Tübingen“, die in der Universitätsbibliothek Tübingen noch bis Ende August zu sehen ist.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler führten dazu eine Reihe offener Interviews mit Angehörigen der Universität, also etwa Studierenden, Lehrenden, Putzkräften oder Verwaltungsangestellten. Sie fragten die Interviewten nach ihrem Jahr 2020, was für sie gut oder schlecht war, was für sie wichtig wurde. Sie fragten aber auch nach ihren Zeiterfahrungen, ihren Privilegien und ihren Ängsten, Träumen und Wünschen. „Für uns waren die Interview-Gespräche nicht nur unterhaltsam und berührend. Ihre Verschiedenheit hat uns auch einen neuen Blick auf die Pandemie ermöglicht“, sagen Prof. Astrid Franke und Dr. Lisa Pilar Eberle, die beiden Leiterinnen des Ausstellungsprojektes, „mit der Ausstellung wollen wir jetzt Besucherinnen und Besucher ebenso zum Nachdenken anregen.“