Deutsches Seminar

Diversität und Gedächtnis
Transkulturalität zwischen Deutschland, Namibia und Südafrika

Germanistische Institutspartnerschaft Tübingen - Windhoek - Pretoria
gefördert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst


Aktuelles


Belonging: Geschichten, Räume und Praktiken der Zugehörigkeit in namibischer, deutscher und französischer Literatur und Kultur, erschienen als Sonderteil der Acta Germanica. German Studies in Africa (2023) [hg. von Sigrid G. Köhler, Julia Rebholz und Marianne Zappen-Thomson].
Seit mehreren Jahren entwickelt sich ‚Zugehörigkeit‘ (engl. belonging) zum neuen Paradigma der sozial- und kulturwissenschaftlichen Forschung. Der Mehrwert des liegt Konzepts darin, Nicht-/Zugehörigkeit erfassen und beschreiben zu können, wo Konzepte und Vorstellungen von (kollektiver) ‚Identität‘ ambig bleiben oder die Tendenz haben, kategoriale Essentialismen zu (re)produzieren. 
Die Beiträge dieses Sonderteils widmen sich unterschiedlichen thematischen Verhandlungen von Nicht-/Zugehörigkeiten in namibischer, deutscher und französischer Gegenwartsliteratur und -kultur. Ihnen ist gemeinsam, dass sie die gegenwärtigen Debatten um nationale Zugehörigkeit, Diskriminierung und Rassismus wie auch Kolonialgeschichte und Diversität des Erinnerns aufnehmen und deren Verarbeitung in der Gegenwartsliteratur und -musik verfolgen.
Erschienen 2023 bei Peter Lang
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Beschreibung der GIP

In Deutschland, Namibia und Südafrika sind die Gegenwartsgesellschaften durch Diversität geprägt, die nicht nur eine Herausforderung für die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft ist, sondern auch für das Verständnis der Vergangenheit. Ein inklusives, diversitätsorientiertes Verständnis fordert das gesellschaftliche Selbstnarrativ heraus und verändert damit das kulturelle Gedächtnis. Literatur und Medien, aber auch der alltägliche Sprachgebrauch haben Teil am kulturellen Gedächtnis und bringen Erinnerungskulturen hervor. Entsprechend sind sie sowohl für die Produktion und Reflexion einer multidirektionalen Erinnerungsarbeit als auch für eine diversitätsorientierte Zukunftsgestaltung zentral.   

Die GIP ‚Diversität und Gedächtnis. Transkulturalität zwischen Deutschland, Namibia und Südafrika‘ setzt die seit 2021 bestehende GIP zwischen den Germanistiken der Universität Tübingen und der University of Namibia fort und erweitert sie mit der Germanistik der University of Pretoria um einen weiteren Partner aus dem südlichen Afrika. Ziel der GIP ist es, in allen drei Partneruniversitäten für eine gesellschaftlich relevante und zukunftsorientierte Germanistik zu arbeiten. 

In der bewilligten Förderphase (2023-2025) werden gemeinsame sprachwissenschaftliche, literaturwissenschaftliche und didaktische Lehreinheiten im Themenfeld ‚Diversität und Gedächtnis‘ entwickelt, das beschriebene Themenfeld erforscht und in gemeinsamen Lehr- und Forschungsvorhaben umgesetzt.  

Zur Vorstellung der beteiligten Institute


Aktivitäten

Workshops

  • GIP-Workshop an der University of Pretoria (12.-15. April 2023)
  • GIP-Workshop an der University of Namibia (03.-07. April 2024)

Arbeitsgruppen

Group I (Doreen Bryant, Johannes Hendrik van der Westhuizen & Gerda Wittmann): Sprachbewusstsein und performative Landeskunde.

Group II (Meja Ikobwa, Sigrid G. Köhler & Sylvia Schlettwein): Dekolonialität und Literatur, Traumata & Raumordnungen und Creative Writing.

Group III (Dorothee Kimmich, Stephan Mühr & Marianne Zappen-Thomson): Diversität der Erinnerungskulturen im Stadtraum Windhoek, Race & Passing und Agency & Dekoloniale Raumordnungen.

Themenbezogene Lehre & Co-Teaching

Sigrid G. Köhler: Oberseminar: Race und Gender im bürgerlichen Trauerspiel (WiSe 23/24) 

Doreen Bryant: Hauptseminar: Performative Landeskunde in DaF/DaZ und Sprachbildung im Fach (WiSe 23/24) 

Marianne Zappen-Thomson: Einführung in die Nam-Deutschen Beziehungen. (1.Semester 2024)

Sigrid G. Köhler: Oberseminar: Deutsch-togoische Kolonialgeschichte in der Literatur. (SoSe 23)

Publikationen

Herausgebeschaft:

Belonging: Geschichten, Räume und Praktiken der Zugehörigkeit in namibischer, deutscher und französischer Literatur und Kultur, erscheint als Sonderteil der Acta Germanica. German Studies in Africa 51 (2023) [hg. von Sigrid G. Köhler, Julia Rebholz und Marianne Zappen-Thomson]. 

Aufsätze (alle: Belonging: Acta Germanica 2023): 

  • Sigrid G. Köhler, Julia Rebholz, Marianne Zappen-Thomson: Einleitung
  • Dorothee Kimmich: Versprechen und Verbrechen von ‚Belonging‘:  Mythische, historische und literarische Narrative von Mobilität und Zugehörigkeit
  • Marianne Zappen-Thomson: Woher komme ich? Wer bin ich und wo gehöre ich eigentlich hin? Das Problem der Zugehörigkeit in Ulla Dentlingers Autobiographie Where Are You From? – ‘Playing White’ under Apartheid
  • Stephan Mühr: Ambivalenzen namibischer Zugehörigkeit in Musikvideos von Ees
  • Sigrid G. Köhler & Julia Rebholz: Geschichte(n) imaginieren – Zugehörigkeit erzählen.  Epistemische Erweiterung des Erzählens bei Olivia Wenzel und Sharon Dodua Otoo
  • Julia Gambadatoun: Afropäische Identitäten bei Léonora Miano und Jackie Thomae

Archiv

Hier finden Sie die Aktivitäten der ersten Phase des GIP 2020-2022 zwischen dem German Department der Universität Tübingen und der German Section der University of Namibia. Aufgrund von Covid-19 konnte nur ein Teil der geplanten Aktivitäten durchgeführt werden.

Workshops:

  • Netzwerkworkshop Tübingen 25.-28. April 2022
  • ‚Diversity and Belonging in Contemporary Literature, Culture and Media' /Tübingen, October 21-23, 2021. Program

Webinars: 

  • ‚Koloniales Museum‘ /Januar 2022
  • ‚Digitale Lehre‘ /Juni 2021
  • ‚Diversität und Belonging‘ /Mai 2021

Themenbezogene Lehre and Co-Teaching:

  • Stephan Mühr: „Blut und Boden. Afrikanisch-europäische Dynamiken​ des Begriffs von Landbesitz am Beispiel Namibias" Gastvortrag, 26.04.2022, im Rahmen des Forschungskolloquiums: Epistemologien des Südens von Sigrid G. Köhler.
  • Julia Augart und Sigrid G. Köhler: Hauptseminar: Colonialism and Cultural Memory: German and Namibian Perspectives (from H. Witbooi to L. Fels), online seminar in BA with joint teaching units with BA students from Tübingen and Windhoek.. (SuSe 21) 
  • Sigrid G. Köhler: Oberseminar: Postcolonialism in contemporary literature (WiSe 20/21)