Institut für Erziehungswissenschaft

Die Stimme der AdressatInnen und die Nachhaltigkeit von Hilfen

Qualitätsentwicklung in den erzieherischen Hilfen mit Hilfe von Nachbefragungen nach einem Zeitraum zwischen 6 bis 12 Monaten nach Hilfeende

 

Förderung: Kommunalverband für Jugend und Soziales

Laufzeit: 10/2017 – 09/2020

Projektleitung: Prof. Dr. Petra Bauer, Dr. Mirjana Zipperle

Projektmitarbeiterin: Nina Wlassow, M.A.

Projektpartner: Kreisjugendamts Böblingen in Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Böblingen-Tübingen e.V., Lernen Fördern Böblingen e.V., Lernen Fördern Herrenberg e.V., Mutpol – Diakonische Jugendhilfe Tuttlingen e.V., Stiftung Jugendhilfe aktiv, Verein für Jugendhilfe im Landkreis Böblingen e.V. und Waldhaus Jugendhilfe gGmbH.
 

Projektbeschreibung:
Die wissenschaftliche Begleitung unterstützt einen Prozess zur Weiterqualifizierung erzieherischer Hilfen aus AdressatInnensicht. Mit Hilfe von katamnestischen Erhebungen bei AdressatInnen werden Erkenntnisse zur Nachhaltigkeit der im Landkreis geleisteten Hilfen gewonnen. Hierfür werden Instrumente und Verfahren der Nachbefragung entwickelt, die von der Fachpraxis selbst angewendet werden können, um im Sinne der Selbstevaluation Erkenntnisse für eine fortlaufende Qualitätsentwicklung zu erhalten.
Befragt werden AdressatInnen, die zuvor eine hilfeplangesteuerte Hilfe zur Erziehung, Eingliede-rungshilfe für seelisch behinderte junge Menschen oder Hilfe für junge Volljährige in Anspruch genommen haben. Ihre Stimme als ExpertInnen in eigener Sache ist dabei der Ausgangspunkt der Erkenntnisbildung und daraus resultierender dauerhafter und systematischer Weiterentwicklungen des Hilfespektrums.
Zur Nachhaltigkeit erzieherischer Hilfen gibt es bislang keine flächendeckenden Erfahrungen in einer gesamten Raumschaft. Als Modellstandort schließt der Landkreis Böblingen für dieses Vorhaben an seine Teilnahme am Bundesmodellprogramm Wirkungsorientierte Jugendhilfe von 2006 bis 2009 und die kooperative Qualitätsentwicklung zwischen Jugendamt und freien Trägern an. Im Fokus des Projektes stehen dabei weniger forschungsrelevante Fragestellungen nach grundlegenden Wirkfaktoren, als vielmehr die konkret im Landkreis geleistete Hilfeerbringung. Ihre Stärken und Schwächen werden durch die Stimme der AdressatInnen deutlich und fließen in weitere kooperative Qualitätsentwicklungsprozesse ein.
Der Projektverlauf gliedert sich in folgende Schritte: Entwicklung von Befragungsinstrumenten – Erprobung der Instrumente und parallele Qualifizierung der Fachkräfte vor Ort – Angeleitete Durchführung der Nachbefragungen – Auswertung, Dokumentation und Präsentation der Projektergebnisse.

Erkenntnisinteresse des Projekts:
  1. Wie bewerten die AdressatInnen – junge Menschen und Eltern – aus einem zeitlichen Abstand von einigen Monaten zur Hilfe die subjektive Wirksamkeit der erfahrenen Hilfe?
  2. Konnte sich mittel- und ggf. langfristig eine positive Entwicklung der Hilfeempfänger fortsetzen und welche Faktoren in der Gestaltung unserer Hilfeprozesse waren aus Sicht der Adressatinnen dafür maßgebend? Was kann daraus gelernt und im Anschluss verbessert werden?
  3. Welche Instrumente sind geeignet, um Nachhaltigkeit in diesem Sinn zu erheben und auszuwerten?