Zusatzqualifikation „Sexualisierte Gewalt in pädagogischen Einrichtungen“
Die Zusatzqualifikation zum Thema sexualisierte Gewalt in pädagogischen Einrichtungen ist ein Angebot für zukünftige (sozial)pädagogische Fachkräfte und Lehrer:innen. Ziel ist es, Studierenden eine umfassende und fundierte professionelle Auseinandersetzung mit der komplexen und hoch relevanten Thematik zu ermöglichen.
Der Fokus des Programms liegt auf der Professionalität (sozial)pädagogischer Fachkräfte und Lehrer:innen, die sich aus thematischem Wissen und reflektiertem Umgang mit Macht und individuellen Verstrickungen ebenso speist wie aus konkreten praktischen Erfahrungen mit dem Alltag pädagogischer Praxis.
Das Konzept verbindet konzeptionell die drei Elemente von Service-Learning:
Fundiertes Wissen auf dem Stand der aktuellen Forschung in den Bereichen sexuelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, Grenzverletzungen/Übergriffe/sexueller Missbrauch, Rechtslage, Geschlechterstereotype, Dynamiken des Sprechens oder Schweigens über Gewalt, Loyalitäten, Macht und Machtmissbrauch, gewaltpräventive Einrichtungskulturen u.a.m.;
Selbstreflexion: Überzeugungen, Werte, professionelle Haltungen und individuelle Verstrickungen (Emotionen, Loyalitäten) sowie
Praxistransfer: Erproben des Erlernten und Erstellen einer eigenständigen Mehrebenanalyse (Organisation, Professionalität, Team/ Kollegium) einer pädagogischen Einrichtung während eines Praktikums (Umfang: mind. 120 Stunden). Die Analyse wird den Einrichtungen für die Prüfung und/oder Erarbeitung ihres bzw. eines Präventionskonzepts zur Verfügung gestellt.
Wer kann die Zusatzqualifikation studieren?
Das Programm richtet sich an Studierende aller pädagogischen Studiengänge der Universität Tübingen. Dazu gehören:
- B.A. Erziehungswissenschaft und Soziale Arbeit / Erwachsenenbildung
- B.ed. Sozialpädagogik/Pädagogik - höheres Lehramt an beruflichen Schulen
- B.ed. Lehramt Gymnasium
- M.A. Bildung und Erziehung: Kultur – Politik – Gesellschaft
- M.A. Forschung und Entwicklung in der Sozialpädagogik/ Sozialen Arbeit
- M.A. Schulforschung und Schulentwicklung
- M.A. Erwachsenenbildung/Weiterbildung
Welche Module sind vorgesehen?
Das Programm wird in jährlichem Turrnus angeboten, beginnend mit dem Wintersemester. Der erste Turnus startet im Wintersemester 2023/24.
Das Konzept sieht drei Module vor, welche sich über zwei Semester erstrecken.
Modul 1 und 2 im Wintersemester
Im Wintersemester werden zwei Module parallel studiert: Ein einführendes Blockseminar (Modul 1) sowie eine digitale Vorlesungsreihe (Modul 2). Zur Vorlesungsreihe werden regelmäßig Reflexionsräume angeboten, von denen zwei verpflichtend zu besuchen sind.
Modul 3 im Sommersemester
Im Sommersemester folgt eine Praxisphase (Hospitation) im Umfang von mindestens 120 Stunden, die auch im Rahmen eines Pflichtpraktikums absolviert werden kann. Die Praxisphase wird durch ein Begleitseminar in Kompaktform gerahmt und wissenschaftlich betreut.
Die Zusatzqualifikation wird mit erfolgreichem Abschluss aller drei Module erworben.
Verantwortliche
Das Projekt wird entwickelt von
Dr. Laura Böckmann (Abteilung Allgemeine Pädagogik)
laura.boeckmann @uni-tuebingen.de
Dr. Eva Maria Lohner (Abteilung Sozialpädagogik, Arbeitsstelle für Beratungsforschung)
eva-maria.lohner @uni-tuebingende
Hilfskräfte
Julia Hahn (Oktober 2022 bis September 2023)
Anna Sieger (April bis Oktober 2022)
Kooperationspartner
Finanzierung
Die Entwicklungsphase des Projekts (04-2022 bis 09-2023) wird finanziert von der Universität Tübingen, dem Institut für Erziehungswissenschaft sowie der Tübingen School of Education.
Nach der Pilotphase wird das Programm in regelmäßigem Turnus angeboten.