Forschung und Lehre am Institut für Evolution und Ökologie konzentrieren sich darauf, wie Individuen, Populationen und Gemeinschaften miteinander interagieren und mit Umweltveränderungen umgehen. Wir befassen uns synergetisch mit einer Vielzahl von Perspektiven und Methoden der Evolutionsökologie, einschließlich der Pflanzen- und Tierökologie, der integrativen Botanik und Zoologie, der Ökotoxikologie und des Naturschutzes.
Nachhaltigkeitspreis: Zwei ausgezeichnete BSc-Arbeiten in EvE
14.11.2025 ► Der Beirat für nachhaltige Entwicklung der Universität Tübingen hat zwei Bachelorarbeiten am EvE-Institut mit dem Nachhaltigkeitspreis 2025 ausgezeichnet. Elizaveta Shcherbinina zeigte in ihrer Arbeit, wie die Aufnahme von Schwermetall-Ionen durch Pflanzenwurzeln verstärkt wird, wenn Böden zusätzlich mit Mikroplastik verunreinigt sind. Clara Winter untersuchte in einem kooperativen Projekt mit Landwirtschaftsbetrieben mögliche Lösungsansätze, um die Verluste von Feldvogelbruten bei der Ernte zu verringern. Beide Arbeiten liefern dabei wichtige Ansätze für einen nachhaltigeren Umgang mit unserer Umwelt. Herzlichen Glückwunsch beiden Preisträgerinnen !
Zertifikat: Erfolgreiche „Feldornithologie“-Prüfung an der Uni Tübingen
05.11.2025 ► In Kooperation mit der Umweltakademie Baden-Württemberg hat das EvE-Institut zum zweiten Mal Prüfungen für das BANU-Zertifikat „Feldornithologie Bronze“ durchgeführt. Über 30 Personen stellten sich erfolgreich einem Test ihrer Kenntnisse zur Bestimmung von 75 Vogelarten – anhand von Bildern oder Gesängen – sowie ihrer Lebensräume. Das Zertifikatsprogramm soll für den Naturschutz sensibilisieren und Fachwissen für den Einsatz in Umweltgutachten vermitteln. Das Zertifikat wird bundesweit nach einheitlichen Kriterien auf verschiedenen Niveaustufen vergeben..
Neue Publikation: Ökologische Treiber des Putzer-Mutualismus
04.11.2025 ► Wechselwirkungen zwischen Arten sind zentrale Motoren der globalen Biodiversität. Auf Korallenriffen sind Putzsymbiosen – bei denen „Putzer“ die Parasiten ihrer „Kunden“-Arten entfernen – entscheidend für einen gesunden Zustand des Riff-Ökosystems. Eine neue Studie von Gunn und Michiels (Aquatic Biology) zeigt, wie diese Verhaltensweisen direkt und indirekt mit mehreren lokalen Umweltfaktoren zusammenhängen.
Neue Publikation:
28.10.2025 ► Die Eiablage ist entscheidend für den Fortpflanzungserfolg von parasitären Insekten. Eine neue Veröffentlichung (Frontiers in Zoology: https://frontiersinzoology.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12983-023-00503-1), die aus der Bachelorarbeit von Robin Kraft (Evolutionsbiologie der Invertebraten) über die Wespe Microterys flavus hervorgegangen ist, entwickelt ein Funktionsmodell aller während des Ovipositionsprozesses beobachteten Bewegungen des Ovipositors und trägt damit zum Verständnis eines Schlüsselmerkmals bei, das zum evolutionären Erfolg einer sehr vielfältigen Gruppe parasitoider Chalcidoidea beigetragen hat.
Publikation: Wassermilben Madagaskars
24.09.2025 ► Als Ergebnis von Feldarbeit mit einem Fokus auf die zuvor kaum bearbeitete Wassermilbenfauna der Quellen und Bäche Madagaskars und einer Revision aller publizierten Daten konnten Reinhard Gerecke (Universität Tübingen, Evolutionsbiologie der Invertebraten), Tom Goldschmidt (München) und Harry Smit (Alkmar) eine zusammenfassende Übersicht der Familie Arrenuridae publizieren. Eine für die Wissenschaft neue Gattung und 19 neue Arten werden beschrieben, die Zahl der von der Insel bekannten Arrenuriden wächst von 23 auf 43.
Promotionsverteidiung von Heiko Hinneberg
04.08.2025 ► Heiko Hinneberg hat erfolgreich sein Promotionsprojekt„Populationsökologie eines seltenen Offenwaldfalters, Limenitis reducta, in Mitteleuropa: Ableitung von Leitlinien für das Naturschutzmanagement“ verteidigt. Die Studie lieferte demografische Daten über den gesamten Lebenszyklus dieses stark gefährdeten Lichtwaldfalters. Die Ergebnisse fließen direkt in das laufende Habitatmanagement ein, das die vielfältige Insektengemeinschaft von Offenwaldlebensräumen unterstützt. Alle drei Kapitel von Heikos Dissertation wurden bereits veröffentlicht – in Ecology and Evolution, Basic and Applied Ecology sowie Conservation Science & Practice. Herzlichen Glückwunsch!
Publikation: Sonnenlicht als Lebensader für gefährdete Waldschmetterlinge
11.07.2025 ► Lichtliebende Waldinsekten sind durch veränderte Forstwirtschaft bedroht. Eine Feldstudie (Cons. Science & Practice) von Hinneberg et al. zeigt: Sonnenstrahlung ist essenzielle für Eiablage, Nahrungsaufnahme und Überleben des gefährdeten Blauschwarzen Eisvogels (Limenitis reducta). Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung sonniger Habitatinseln für den Schutz lichtbedürftiger Arten.
Promotions-Verteidigung von Junhee Jung
25.06.2025 ► Junhee Jung hat erfolgreich seine Doktorarbeit “Experimental Ecology of plant-microbiome interactions” innerhalb des DFG-Projekts SPP 2125 DECRyPT verteidigt. Er untersuchte Auswirkukngen der Bakteriom-Diversität in Blättern auf Arabidopsis-Pflanzen sowie Einflüsse von Temperatur-Variabilität auf das Blatt-Mikrobiom. Zwei Kapitel wurden bereits publiziert in eLife und American Journal of Botany. Glückwunsch!
Publikation: Die Evolution von lokaler Anpassung in Arten mit einer langen Generationszeit
04.06.2025 ► Lokale Anpassung ist ein klassisches Beispiel für genetische Vielfalt innerhalb von Arten, wenn lokal angepasste Individuen eine höhere Fitness erreichen als Individuen aus anderen Lebensräumen. Lokale Anpassung, und die daraus resultierenden Fitness-Unterschiede innerhalb von Arten, sind daher für Bereiche wie den Naturschutz oder die Forstwirtschaft relevant. Eine neue Studie von Max Schmid und Kollegen (Evolution) untersucht, wie der Lebenszyklus einer Art die Evolution von lokaler Anpassung beeinflusst. Die Ergebnisse helfen uns zu verstehen, warum Arten wie Bäume, die typischerweise lange Generationszeiten und einen starken Genaustausch aufweisen, dennoch eine ausgeprägte lokale Anpassung entwickeln können.
Publikation: Buch über die Morphologie der Insekten
07.05.2025 ► Ein neues Buch mit dem Titel „Insect ecomorphology - Linking Functional Insect Morphology to Ecology and Evolution“ ist bei Elsevier Academic press erschienen. Herausgegeben von Oliver Betz (Evolutionsbiologie der Wirbellosen), bietet es aktuelles Wissen und Verständnis über die Morphologie der Insekten und die funktionellen Grundlagen ihrer Vielfalt. Weitere Informationen auf der Verlagswebsite.
Publikation: Robuste Populationstrends aus “rollierenden” Monitoringprogrammen
07.05.2025 ► Der Erhaltungszustand von Tier- und Pflanzenpopulationen wird aus Bestandstrends langjähriger Monitoringprogrammen abgeleitet. Die Datensätze stellen jedoch mehrere Herausforderungen an die Analyse: Verteilungseigenschaften der Rohdaten, große Abstände zwischen Begehungen, Variation in der Expertise zwischen Kartierenden, sowie unausgewogene räumliche Abdeckung von Lebensräumen. Anhand von Daten aus dem Brutvogelmonitoring in NRW erarbeitet diese Studie (Peer Community J, Empfehlung) eine robuste Analyse für vergleichbare Studiendesigns.
Publikation: Stärkung des Bruterfolgs von Feldvogelarten
27.02.2025 ► Die Vogelvielfalt im Agrarland nimmt weiter ab, möglicherweise weil Schutzmaßnahmen den Effekt von Landnutzung nur unzureichend berücksichtigen. Diese Arbeit (Bird Cons. Int.) untersucht die raum-zeitliche Variation im Bruterfolgs der gefährdeten Grauammer und dokumentiert erhebliche Nestverluste durch Mahd und Ernte in Grünland und Futteranbau. Wir schlagen verfeinerte Landnutzungssysteme vor, um diese Auswirkungen abzuschwächen.
Publikation: Mahdeffekte auf Arthropoden
27.02.2025 ► Eine neue Studie von Lea von Berg und Kollegen (InsectMow Projek), veröffentlicht im Journal of Applied Ecology zeigt, dass das Mähen unabhängig von der verwendeten Mähtechnik einen großen Einfluss auf die Arthropodenfauna von Wiesen hat. Traktorbetriebene Balkenmähwerke scheinen keine insektenfreundliche Alternative zu herkömmlichen Scheibenmähwerken zu sein, weshalb die Autoren den Erhalt ungemähter Refugialräume empfehlen.
Verteidigung:Benjamin Eggs promoviert über gelenkfreie Bewegungen
13.11.2024 ► Benjamin Eggs aus der Abtlg. Evolutionsbiologie der Invertebraten hat sein Promotionsprojekt erfolgreich verteidigt. Er untersuchte morphologische Grundlagen gelenk-freier Bewegungen an den Eiablage-Apparten parasitärer Erzwespen sowie Saugapparaten von Raubwanzen. Seine Arbeit zeigt exemplarisch, wie diese Wirkprinzipien Anwendung etwa für endoskopische Verfahren finden können. Aus seiner Dissertation sind zahlreiche Veröffentlichungen entstanden, etwa in BMC Zoology, Frontiers in Zoology or Arthropod Structure & Development. Herzlichen Glückwunsch!
Publikation: Treiber der Dominanz von Gehölzen in globalen Trockengebieten
21.10.2024 ► Das Vordringen von Sträuchern beeinträchtigt die Produktivität in Trockengebieten. In einer neuen Studie (Science Advances), die auf sechs Kontinenten und über 300 Parzellen durchgeführt wurde, hat ein internationales Konsortium mit vier Teilnehmern aus der Arbeitsgruppe Vegetationsökologie festgestellt, dass das Weideregime – insbesondere Rinderbeweidung – ein Haupttreiber für das Vordringen von Sträuchern in Trockengebieten weltweit ist. Dies eröffnet Möglichkeiten für ein nachhaltiges Management von Trockengebieten unter Klimawandel-Bedingungen.
Zertifikat: Erstmalige „Feldornithologie“- Prüfung an der Uni Tübingen
09.10.2024 ► In Kooperation mit der Umweltakademie Baden-Württemberg hat das EvE-Institut nun erstmalig für Tübingen das BANU-Zertifikat „Feldornithologie Bronze“ verliehen. Knapp 20 Personen stellten sich erfolgreich einer Prüfung ihrer Kenntnisse zur Bestimmung von 75 Vogelarten – anhand von Bildern oder Gesängen – sowie ihrer Lebensräume. Das Zertifikatsprogramm soll für den Naturschutz sensibilisieren und Fachwissen für den Einsatz in Umweltgutachten vermitteln. Das Zertifikat wird bundesweit nach einheitlichen Kriterien auf verschiedenen Niveaustufen vergeben..
Symposium: Maßnahmen zum Feldvogelschutz im Ökolandbau
12.10.2024 ► Zum Abschluss eines vom Institut für Evolution und Ökologie getragenen Kooperationsprojekts ('KLeVer') fand am Freitag, 11. Oktober im Landratsamt Tübingen ein Symposium zum Feldvogelschutz im Ökolandbau statt. Fokus des Projekts waren Schutzmaßnahmen für Feldlerche, Grauammer und Rebhuhn im Kleegras-Anbau sowie deren betriebliche Auswirkungen. Eine kurze Zusammenfassung der Veranstaltung findet sich auf der Website des Vereins VIELFALT e.v.
Preis: Vortragspreis der Deutschen Zoologischen Gesellschaft
02.10.2024 ► EvE-Doktorandin Lea von Berg (Evolutionsbiologie der Invertebraten) hat auf der diesjährigen Tagung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft in Hohenheim den dritten Vortragspreis erhalten mit ihrem Vortrag "InsectMow: Entwicklung und Evaluierung insekten- und spinnenschonender Mähtechnik".
Herzlichen Glückwunsch!
Publikation: Vielfalt von Pflanzen ist in Wüsten unerwartet groß
18.09.2024 ► Neue Publikation in Nature! In einer Studie unter Mitarbeit von Pierre Liancourt, Katja Tielbörger, Liesbeth van den Brink, Rafaella Canessa und Jan Ruppert aus der Arbeitsgruppe Vegetationsökologie wurde gezeigt, dass Wüstenpflanzen eine bis zu doppelt so hohe Merkmalsvielfalt aufweisen als Pflanzen aus feuchten Klimazonen. Dies zeigt die Bedeutung von Wüstenpflanzen als genetisches Reservoir und ihre Fähigkeit, massive Umweltschwankungen auszuhalten. Ein von Katja aufgenommenes Foto ziert auch das Cover der aktuellen Nature-Ausgabe - Glückwunsch! Eine deutsche Zusammenfassung findet sich auf Attempto.
Preise: Beste Biologie-Lehre 2024
25.07.2024 ► Die Fachschaft Biologie hat 2024 zwei Lehrpreise verliehen, beide an Lehrende aus dem EvE-Institut. Im Grundstudium erhielt die Auszeichnung zum wiederholten Male Ingeborg Haug für ihr Engagement im Pflichtmodul „Botanik“. Im Hauptstudium ging die Auszeichnung an Nils Anthes für die Vermittlung von Grundlagen statistischer Analysen in R im Wahlpflicht-modul Biostatistik-1. Glückwunsch an die Preisträger!
Publication: Feeding apparatus of Staphylinine beetles
24.07.2024 ► A new study by Erich Spiessberger and collaborators in Arthropod Systematics and Phylogeny (https://arthropod-systematics.arphahub.com/article/114508/) provides descriptions and image plates based on scanning electron micrographs of 36 species of rove beetles. The authors establish groundplan features of the mouthparts for the Staphylinine group and discuss their putative function. Geometric morphometric analyses explain mandible shape variations, showing a trend towards a falcate shape with a narrow base, typical of some predatory species.
New project: Disentangling neutral from adaptive genetic variation in light of ecological interactions
06.06.2024 ► Species are not homogeneous entities but show ample of intra-specific genetic variation in morphological, phenological, or behavioral traits. Such genetic variation is a key component of biodiversity and could help species to adapt to a heterogeneous environment. In this three-year DFG project, led by Dr. Max Schmid (Plant Ecology), the PhD candidate will study both the ecological conditions favoring adaptive genetic variation within species and empirical methods to detect this part of biodiversity.
Neues Projekt:Evolution der Morphologie in einer Radiation von Kurzflügelkäfern
17.05.2024 ► In einem nun für drei Jahre finanzierten DFG-Projekt wird Margarita Yavorskaya die evolutionäre Morphologie der außerordentlich diversen Pselaphinae (Coleoptera: Staphylinidae; ca. 10 000 Arten) untersuchen. Dafür werden die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen repräsentativ ausgewählten Arten mithilfe morphologischer und molekularer Daten rekonstruiert und vor dem Hintergrund ihres Lebens in Höhlen, als Räuber und in Vergesellschaftung mit Ameisen analysiert.
Verteidigung:Leonie John promoviert über Tarnung bei Meeresfischen
16.05.2024 ► EVEREST-Doktorandin Leonie John aus der Abteilung Evolutionsökologie der Tiere hat jetzt erfolgreich ihr Promotionsprojekt verteidigt. Im Rahmen freilandbasierter Experimente untersuchte sie, anhand welcher Strategiensich räuberische Skorpionsfische sich gegenüber ihren Beutetieren tarnen können. Wesentliche Befunde wurden bereits in Frontiers in Ecology and Evolution sowie Ecology and Evolution publiziert. Glückwunsch!
Workshop: Fachgruppe Feldvögel tagt an der Uni Tübingen
08.05.2024 ► Im Rahmen eines Forschungsprojekts am Institut für Evolution und Ökologie traf sich kürzlich die bundesweite Fachgruppe „Feldvögel“ der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G) im Schloss Hohentübingen. Im Fokus der Tagung stand der Austausch wissenschaftlicher Befunde zur Wirksamkeit und Weiterentwicklung von EU-Agrarumweltmaßnahmen für Feldlerche, Kiebitz, Wiesenweihe und Co. Zudem wurden Auswirkungen großflächiger Photovoltaik-Anlagen auf Ackerland diskutiert, die auch in einem Positionspapier der Fachgruppe niedergelegt sind.
Publikation: Wüstenheuschrecken fressen mit selbstschärfenden, scherenartigen Mandibeln
17.04.2024 ► Mit Hilfe elementsensitiver Röntgentomographie konnten sowohl die 3D-Verteilung als auch die Konzentration von Zink in den Mandibeln der Wüstenheuschrecke Schistocerca gregaria bestimmt werden. Die Lage der Zn-angereicherten Schneidekantenbereiche zueinander deutet darauf hin, dass die Mandibeln ein scherenartiges Schneidewerkzeug bilden, das sich beim aneinander Vorbeischneiden der Mundwerkzeuge während der Nahrungsaufnahme schärft. Die Studie wurde von Oliver Betz (Evolutionary Biology of Invertebrates) in Zusammenarbeit mit Forschern der Northeastern University (Boston, USA) und des European Synchrotron (Grenoble, Frankreich) durchgeführt und in Interface Focus publiziert.
Publikation: Können Drachenköpfe ihr Körpermuster ändern, um sich an Hintergründe anzupassen?
15.04.2024 ► Drachenköpfe sind gut getarnte Lauerjäger. In einer neuen Veröffentlichung in Ecology and Evolution untersuchen Leonie John, Matteo Santon und Nico Michiels (Evolutionsökologie der Tiere), ob zwei mediterrane Drachenkopf-Arten für eine bessere Tarnung das Muster ihrer Körperfärbung an den Hintergrund anpassen können. Entgegen der Erwartungen passten sich die Fische nicht an die Größe der Flecken im Hintergrundmuster an, sondern änderten vor allem den Kontrast innerhalb ihres Musters. Das könnte ihnen helfen, sich auf kontrastreichen Hintergründen durch die Strategie der „disruptiven“ Färbung zu tarnen.
Workshop: Grundlagen der Bionik, 4. – 7. März 2024
15.03.2024 ► Im Rahmen des von der DFG geförderten Forschungsprojekts „Von der Natur Lernen: Epistemologische und ontologische Grundlagen der Bionik“ fand ein Workshop im Gästehaus der Universität Tübingen statt. Die theoretischen Grundlagen der Bionik wurden in einer Gruppe international renommierter Personen aus Bionik, Biologen, Ingenieurwesen und Philosophen untersucht. Das Projekt wird von Co-PI Manfred Drack (Evolutionsbiologie der Invertebraten) in Zusammenarbeit mit Co-PI Ludger Jansen und Dilek Yargan (Universität Rostock) durchgeführt..
Neues Projekt: Futtersäfte von Honigbienen (Apis spp.) - die Rolle der Haupt-Gelée-Royale Proteine und Sterole
12.03.2024 ► Honigbienen (Apis spp.) füttern ihre Larven mit Futtersaft, der in Kopfdrüsen der Arbeiterinnen hergestellt wird. Obwohl alle Larven bis zu einem bestimmten Alter Futtersaft erhalten, ist bisher fast ausschließlich der Königinnen-Futtersaft (Gelée Royale) der Westlichen Honigbiene Apis mellifera untersucht. Untersuchungen zu Futtersaft von Arbeiterinnen- und Drohnenlarven sowie zu Futtersäften der anderen acht Honigbienenarten fehlen fast vollständig. Das für 3 Jahre geförderte DFG-Projekt ‘Futtersäfte von Honigbienen’ unter der Leitung von Frau Dr. Anja Buttstedt möchte diese Lücke, unter besonderer Berücksichtigung der Proteine und Sterole, nun schließen.
Publikation: Flohkrebse in Zeiten des Klimawandels - vierte Reinigungsstufe in Kläranlagen wirkt sich positiv auf die Widerstandsfähigkeit gegenüber Hitzestress aus
30.01.2024 ► Mit Fortschreiten des Klimawandels sind unsere heimischen Fließgewässer immer vielfältigeren Einflüssen ausgesetzt. WissenschaftlerInnen der Physiologischen Ökologie der Tiere (Katharina Peschke et al., Pollutants) fanden nun, dass sich der Einbau einer Pulveraktivkohlestufe in Kläranlagen positiv auf die Widerstandsfähigkeit von Gammariden gegenüber Hitzestress auswirkt. Der Kläranlagenausbau reduziert die Spurenstoffkonzentration im Ablauf der Kläranlage deutlich, wodurch die flussabwärts lebenden Flohkrebse geringeren Stoffkonzentrationen ausgesetzt sind. Dadurch benötigen sie für die Bewältigung der stofflichen Belastungen weniger Ressourcen, die ihnen dann für notwendige Reaktionen auf Hitzestress zur Verfügung stehen.
Neues Projekt: Ökomorphologische Radiation von Kurzflügelkäfern der Unterfamilie Steninae (Coleoptera, Staphylinidae) im Nordost-Indischen Himalaya
03.01.2024 ► Als Fortsetzung früherer Arbeiten ist dieses Projekt Teil einer deutsch-indischen Kollaboration zur Untersuchung der Artenvielfalt der Steninae (Coleoptera, Staphylinidae) über zwei Höhenstufen im Nordosten Indiens (Arunachal Pradesh). Dabei werden Aspekte der ökomorphologischen Radiation dieser megadiversen Gruppe von Kurzflügelkäfern untersucht. Die Hauptfragestellungen umfassen (1) Diversitäts-, Verbreitungs- und Nischenmuster entlang zweier Höhengradienten, (2) morphologische und experimentelle Analysen zur Funktion und Leistung der Mundwerkzeuge, des tarsalen Haftsystems sowie eines sensorischen trade-offs zwischen dem visuellen und dem antennalen System, (3) makroevolutionäre Analysen morphologischer, Verhaltens- und ökologischer Merkmale und ihrer evolutionären Radiation sowie (4) die Faktoren, die die Zusammensetzung lokaler Lebensgemeinschaften entlang der Höhengradienten bestimmen. Link zur freien Doktorandenstelle: klick