Institut für Erziehungswissenschaft

MABEV – Metaanalyse, Bestandsaufnahme und Evaluation im Rahmen des Förderprogramms „Auf- und Ausbau von Lokalen Bildungsnetzen (LoBiN)“

 

Auftraggeber: Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren, Baden-Württemberg

Laufzeit: 07/2015 bis 12/2016

Projektbeteiligte: Prof. Dr. Petra Bauer, Dr. Mirjana Zipperle, Dr. Eberhard Bolay, Andreas Karl Gschwind, M.A.

Projektbeschreibung:
Mit dem starken Ausbau der Ganztagsschule entstehen grundlegend neue Anforderungen an Kooperationen mit Akteuren aus der Kinder- und Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit (KJA / JSA). Diese dienen der Gewährleistung des schulischen Ganztags, sind aber gleichermaßen notwendig, um die vielfältigen Angebote der KJA / JSA auch im Kontext von Ganztagsschule zu erhalten und weiterzuentwickeln. Dabei sind gerade die Schulen zunehmend auf die Einbeziehung weiterer fachlicher – sozial- aber auch sonderpädagogischer – Expertise und bildungsorientierter Angebote am Ort Schule und darüber hinaus angewiesen. Die Frage, wie sich KJA / JSA als Bildungsort in aber auch jenseits von Schule verortet, ist damit sowohl eine zentrale Frage für die beteiligten Akteure als auch eine wichtige Frage der Ausgestaltung kommunaler Jugendinfrastruktur.
Vor diesem Hintergrund untersucht das Forschungsprojekt die Zusammenarbeit von Akteuren aus der KJA / JSA untereinander sowie deren Kooperationen mit Schule im Rahmen von lokalen Bildungsnetzen. Dazu wird auf verschiedenen Analyseebenen untersucht, wie es in der konkreten Zusammenarbeit gelingen kann, die fachliche Expertise und Eigenständigkeit der unterschiedlichen professionellen und institutionellen Akteure einzubringen und diese für den Aufbau stabiler Kooperationsstrukturen nutzbar zu machen. Das Forschungsvorhaben verdichtet Erkenntnisse aus drei Blickwinkeln zu Empfehlungen für die Weiterentwicklung zukunftsfähiger Kooperationsmodelle zwischen Kinder- und Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit und Schule und verbindet diese mit Schlussfolgerungen für die weitere wissenschaftliche Beobachtung.

Projektstruktur:
Metaanalyse – Systematische Auswertung und Aufarbeitung vorliegender empirischer Befunde anhand von landes- und bundesweiten Studien und Forschungsberichten im Bereich der Kooperation von Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit und (Ganztags-)Schule
Bestandsaufnahme – Systematischer Überblick über die vielfältigen Kooperationsmodelle und -strukturen im Land: Bündelung wesentlicher Praxiserfahrungen und Entwicklungsprozesse (Wirkungen, Gelingensfaktoren, Hemmnisse)
Evaluation – Auswertung und Einordnung der Entwicklung der über das LoBiN-Projekt geförderten 9 lokalen Bildungsnetzwerke in Baden-Württemberg: Akteurskonstellationen, standortspezifische und standortübergreifende Themen, Mehrwert für die lokalen Akteure

Forschungsleitende Fragestellungen:

  • In welchen Kooperationsstrukturen und/oder Kooperationsmodellen arbeiten Kinder- und Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit und Schule zusammen?
  • Was sind Gelingensbedinungen und ‚Good-Governance’-Modelle für den Aufbau und v.a. für die Verstetigung von Kooperation?
  • Welche sind die zentralen Auswirkungen der Kooperationen in Bezug auf folgende Ebenen: Organisation, Profession, Adressat_innen, Sozialraum/Gemeinwesen, Politik und Gesellschaft sowie Innovation?