Institut für Erziehungswissenschaft

Wege in und aus jugendkulturellem Rauschtrinken - biographische Entwicklungen und Gruppenkontexte

 

Laufzeit: 07/2011 – 06/2014

Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projektteam:
Prof. Dr. Barbara Stauber (Projektleitung), Dr. Gabriele Stumpp, John Litau, Sibylle Walter, Christian Wißmann

Projektbeschreibung:
Das Forschungsprojekt JuR II „Wege in und aus jugendkulturellem Rauschtrinken - biographische Entwicklungen und Gruppenkontexte“ knüpft an das im Auftrag des BMG durchgeführte Forschungsprojekt „Einflussfaktoren, Motivation und Anreize zum Rauschtrinken bei Jugendlichen“ (Laufzeit 2/2008 – 4/2009) an. Ein Teil des umfangreichen qualitativen Datenmaterials, das dort unter dem Fokus Präventionsbotschaften und Bewältigungsstrategien ausgewertet wurde, wird hier einer Sekundäranalyse unterzogen. Darüberhinaus wird diese Momentaufnahme durch zwei weitere Befragungswellen zu einem biographischen Längsschnitt erweitert: in einer ersten Befragungswelle werden mit 16 Jugendlichen des ursprünglichen Samples biographische Interviews zu ihren Verläufen vor und nach der dann 3 Jahre zurückliegenden Erstbefragung geführt. Dieselben Jugendlichen werden nach einem weiteren Jahr nochmals aufgesucht, um in themenzentrierten Interviews ausgewählte Aspekte ihrer biographischen Wege (im Gruppenbezug) zu beleuchten. Dieses Forschungsdesign ermöglicht eine biographische Verlaufsperspektive – ein in der bisherigen Forschungslandschaft zum Thema Jugend und Alkohol neuer und vielversprechender Zugang. Mit der Verlaufsperspektive verbunden ist die Gruppenperspektive auf sich verändernde Gruppenkonstellationen. Die Fragestellung dieser Untersuchung resultiert aus der Verschränkung dieser beiden Perspektiven und fragt danach:
 

  • Wie sich die Karrieren der Jugendlichen weiterentwickelt haben?
  • Welche Rolle hierbei jeweils die (veränderten) Gruppenkonstellationen spielten?
  • Wie sich individuelle Karrieren und Gruppen-Konstellationen im Wechselbezug und als Zwei-Wege-Beziehung verändern?
     

Projektbezogene Literatur:

  • Beulich, Florian/Stauber, Barbara (2011): Risikoverhalten und Risikolagen junger Frauen und Männer: Forschungsergebnisse zum Rauschtrinken Jugendlicher als Bewältigungsstrategie. In: Krekel, Elisabeth M./Lex, Tilly (Hrsg.) Neue Jugend? Neue Ausbildung? Beiträge aus der Jugend- und Bildungsforschung. Bielefeld: BIBB, S. 49-62.
  • Beulich, Florian/Stumpp, Gabriele (2010): „Wenn ich zu besoffen bin, dann bau´ ich zu viel Mist, Sachen, die ich am nächsten Tag bereuen würde.“ Jugendliches Rauschtrinken als Versuch eines kontrollierten Kontrollverlustes. In: EREV Schriftenreihe 2/2010, 51. Jg., Heft 12867, S. 30-34.
  • Litau, John (2011): Risikoidentitäten. Alkohol, Rausch und Identität im Jugendalter. Weinheim: Juventa.
  • Litau, John/Stauber, Barbara (2012): Riskante Identitätsarbeit? Zur Herstellung von Männlichkeiten und Weiblichkeiten in jugendkulturellem Rauschtrinken. In: Moser, V./Rendtorff, B. (Hg.): Riskante Leben? Geschlechterordnungen der reflexiven Moderne. Band 8 des Jahrbuchs Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft. Opladen: Barbara Budrich Verlag, S. 141-156.
  • Stauber, Barbara (2010): Rauschtrinken – ein jugendkulturelles Phänomen. In: Public Health Forum 18, 67, S. 11-12.
  • Stauber, Barbara (2011): Rauschtrinken: Zu den verdeckten sozialen Praktiken eines jugendkulturellen Phänomens. In: Kommission Sozialpädagogik (Hg.): Bildung des Effective Citizen - Sozialpädagogik auf dem Weg zu einem neuen Sozialentwurf, Weinheim: Juventa, S. 179-190.
  • Stumpp, Gabriele (2009): Rauschtrinken bei Jugendlichen. Einflussfaktoren, Motivation und Anreize. In: Monatsschrift Kinderheilkunde 1, 2009, S. 5
  • Stumpp, Gabriele/Stauber, Barbara/Reinl, Heidi (2009): Einflussfaktoren, Motivation und Anreize zum Rauschtrinken bei Jugendlichen. Berlin: Bundesministerium für Gesundheit.
  • Wißmann, Christian (2011): „Cool mit Kumpels einen trinken, das passt schon.“ Eine qualitative Untersuchung des Umgangs Jugendlicher mit Alkohol im Kontext ihrer informellen Peergruppen. Universität Tübingen: unv. Diplomarbeit.