Der Coding da Vinci ist ein Kultur-Hackathon, bei dem Teilnehmende moderne Präsentationsformen für Kunst- und Kulturgüter aus dem musealen oder archivalen Umfeld entwickeln; beispielsweise mittels Extended Reality oder Serious Games. Im Sommersemester 2022 fand der letzte Coding da Vinci, diesmal in Baden-Württemberg verortet, statt. Für diesen wurde eine interdisziplinäre Lehrveranstaltung in Kooperation der Medienwissenschaften, des Zentrum für Medienkompetenz, der Informatik, den Digital Humanities sowie dem Digital Humanities Center der Uni Tübingen statt.
Die Teams, welche sich aus Informatik-Studierenden und Studierenden geisteswissenschaftlicher Fachrichtungen zusammensetzten, entwickelten in enger Abstimmung mit den Daten-gebenden Einrichtungen spannende mediale Neuinterpretationen für die Präsentation und Einbindung in ihre Ausstellungen. Insbesondere wurde das Projekt der Studierenden Marie-Hélène Baten, Erik Böpple, Schara Fuchs und Wessam Minavi in der Kategorie „Best Design“ des Kulturhackathons ausgezeichnet. Die Studierenden erarbeiteten ausgehend von italienischen Landschaftsmalereien und Porträts der Heidelberger Romantiker, die zu den größten Schätzen des Kurpfälzischen Museums Heidelberg zählen, ein Rollenspiel. Dieses umfasst eine lebendige, mit Gemälden aus der Zeit illustrierte Hintergrundgeschichte, die niedrigschwellig Fachwissen zur Künstlergruppe um Carl Philipp Fohr und die Epoche der Romantik an Spielende vermittelt.
Alle Projekte sind auf der Homepage des Coding da Vinci einsehbar, Free-2-Use und Open Source veröffentlicht:
- Ausgezeichnetes Projekt „Mysterium des Fohr“: Beschreibung siehe oben (Kooperation mit dem Kurpfälzisches Museum Heidelberg)
- Flugblättlefieber: 2D-Zuordnungsspiel zur kritischen Auseinandersetzung mit Voreingenommenheit auf Basis von Flugblättern der Revolutionszeit 1918 - 1920 (Kooperation mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg).
- GarGOyle: Kinderspiel zur Vermittlung von Wissen zu Gargoyles auf dem Freiburger Münster, welches in ein Kinderbuch hierzu integriert werden soll (Kooperation mit dem Freiburger Münsterbauverein e.V.).
- Stuttg'Art: Eine Geocaching-basierte Anwendung für Kunsttouren durch die Stuttgart und den Meinungsaustausch (Kooperation mit dem Kunstmuseum Stuttgart).
- Yabusame!!: VR-Erlebnis zu einem Bogenschießwettbewerb, der auf japanischen Querrollen festgehalten wurde (Kooperation mit dem Hornmoldhaus Bietigheim-Bissingen).
Ansprechpartner: Kevin Körner, Erwin Feyersinger