Kurt Schneider, Jahrgang 1969, ist Akademischer Oberrat und geschäftsführender Leiter des Zentrums für Medienkompetenz (ZFM) an der Universität Tübingen
Kurt Schneiders Schwerpunkt liegt in der Medienpraxis, der Produktion und Redaktion von Film- und Medienprojekten sowie der multimedialen Medienberatung. Geschult auch im Hörfunk und im journalistischen Schreiben, will er die Studierenden möglichst konkret an die Anforderungen und Produktionsbedingungen des Medienmarktes heranführen. Dabei kooperiert er eng mit öffentlich-rechtlichen und privaten Medienhäusern und speziell mit dem SWR. Außerdem engagiert er sich in der transferorientierten Lehre und im Service Learning mit externen Partnern. Gegenwärtig ist er in mehreren Verbundforschungsprojekten tätig, u.a. u.a. für die mediale Repräsentation des Projekts E-Adapt, das ein internationales Netzwerk des adaptiven Lernens und Lehrens für die Schulentwicklung in mehreren europäischen Ländern aufbaut. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie von der Schweizer Jacobs Foundation. Für die Entwicklung qualitätsvollen Unterrichts in Baden-Württemberg sowie die Erprobung immersiver Anwendungen im Museums- und Ausstellungskontext arbeitet er zusammen mit dem Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung der Universität Tübingen, dem Leibniz-Institut für Wissensmedien, dem Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) und dem Zentrum für Schulbildung und Lehrerqualität Baden-Württemberg (ZSL) auch an mehreren 360-Grad-Projekten.
Curriculum Vitae
Kurt Schneider studierte an der Universität Tübingen Geschichte, Slavistik und Politikwissenschaft. Bereits während seiner Studienzeit konnte er als Mitarbeiter in der damaligen Medienabteilung der Neuphilologischen Fakultät, aber auch als freier Regisseur und Autor umfangreiche Erfahrung in der Mediengestaltung und Filmproduktion sammeln. Seinen Abschluss machte er 1998 am Osteuropa-Institut und war danach in die Antragstellung des DFG-Sonderforschungsbereichs 437 „Kriegserfahrungen. Krieg und Gesellschaft in der Neuzeit.“ involviert.
Ein Volontariat führte ihn jedoch zum Südwestrundfunk nach Baden-Baden, wo er zunächst als Fachredakteur für Geschichte in der Redaktion „Zeitgeschehen“ sowie im multimedialen Schulfernsehen arbeitete. Ende 2002 Wechsel zur Redaktion „Kulturdokumentationen“, in der er Sendungen und Dokumentarfilme für das SWR Fernsehen, ARTE, 3sat und die ARD betreute und verantwortete. Dreimal erhielten Filme unter Kurt Schneiders Redaktion den Adolf-Grimme-Preis.
Parallel zu seiner Tätigkeit für den SWR war er seit 2003 an der Universität Tübingen Trainer für das Festival-TV zu den Französischen Filmtagen, ab 2008 auch Lehrbeauftragter im Fachbereich Geschichtswissenschaft. Seit 2011 ist Kurt Schneider am Institut für Medienwissenschaft und als geschäftsführender Leiter des Zentrums für Medienkompetenz (ZFM) der Eberhard Karls Universität Tübingen tätig. Zusammen mit dem SWR bietet das ZFM die nach dem Berufsbildungsgesetz anerkannte Ausbildung zum Mediengestalter/-in Bild und Ton an, in deren Prüfungsausschuss Kurt Schneider 2014 von der IHK Stuttgart berufen wurde. 2017 wurde er Mitglied der Jury des Wettbewerbs „idee-bw“ der Initiative Kindermedienland der Landesregierung Baden-Württemberg zur Stärkung der Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Seit 2018 ist er ordentliches Mitglied im Ausschuss für die Medien- und Filmwirtschaft in Baden-Württemberg, angesiedelt bei der IHK Reutlingen, und von 2019 bis 2020 stellvertretendes Mitglied im Beirat zur Evaluierung und Fortschreibung der Filmkonzeption Baden-Württemberg. Von 2020 bis 2023 war er in die Vorjury des Deutschen Dokumentarfilmpreises berufen worden. Seit 2022 führt er im Rahmen eines Lehrforschungsprojekts zusammen mit Masterstudierenden der Medienwissenschaft das jährlich stattfindende Tübinger Dokumentarfilmfestival tüDOK durch, bei dem international erfolgreiche Produktionen zu jeweils einem bestimmten Oberthema gezeigt werden.
Die wichtigsten Publikationen
Marschall, S., Bieberstein, R., & Schneider, K. (2012). Lotte Reiniger – Tanz der Schatten. Tübingen: ARTE/Universität Tübingen/EIKON Südwest.
Christiansen, K., Beetz, R., & Schneider, K. (Hrsg.). (2011). 100 Jahre Hollywood– Die Carl Laemmle Story. Hamburg: ARTE/SWR/gebrueder beetz filmproduktion.
Schwehm, O., & Schneider, K. (Hrsg.). (2010). Christopher Lee – Gentleman des Grauens, Baden-Baden: SWR/ARTE.
Demenok, A., Arnold, L., & Schneider, K. (Hrsg.). (2010). Die Reise nach Metropolis, München: SWR/ARTE/Transitfilm.
Beetz, C., Schneider, K., & Emmelius, S. (Hrsg.). (2007). Zwischen Wahnsinn und Kunst – die Sammlung Prinzhorn. Berlin: SWR/ARTE/ZDFdokukanal/gebrueder beetz filmproduktion. (Grimme-Preis 2008 Information & Kultur und Grimme-Preis der Marler Gruppe 2008)
Demenok, A., Schmidt, A.C., & Schneider, K. (Hrsg.). (2007). Deutsche Lebensläufe: Fritz Lang. Berlin: SWR/Schmidt&Paetzel Fernsehfilme. (Grimme-Preis 2007 Information & Kultur)
Prill, M., Schneider, K. (2003). Adorno. Baden-Baden: SWR/ARTE.
Reschl, W., & Schneider, K. (2002). Hitlers Eliten nach 1945: Journalisten – Diener der Macht. Baden-Baden: ARD/SWR 2002.
Schneider, K. (2001). 100 Jahre nach Napoleon – Russlands gefeierte Kriegserfahrung. In Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 49. Wiesbaden/Stuttgart: Steiner Verlag.