Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft

Curating the Feed: Interdisziplinäre Perspektiven auf digitale Bilderfeeds und ihre Curatorial Assemblages

Gefördert von:      

DFG (Schwerpunktprogramm "Das digitale Bild")

Principal Investigators

Prof. Dr. Christoph Bareither (Universität Tübingen LUI), Jun.-Prof. Dr. Sabine Wirth (Bauhaus-Universität Weimar), Prof. Dr. Benno Stein (Bauhaus-Universität Weimar)

Project Researchers Ann-Marie Wohlfarth (Universität Tübingen LUI), Lisa Rein (Bauhaus-Universität Weimar), Tim Gollub (Bauhaus-Universität Weimar)
Projektlaufzeit:

2023 - 2026

Im Mittelpunkt des DFG-finanzierten, interdisziplinären Forschungsprojekts „Curating the Feed“ stehen digitale Bilderfeeds und ihre curatorial assemblages. Wir fragen, wie emergente soziotechnische Netzwerke aus digitalen Praktiken, Interfaces und Algorithmen die Bilderfeeds auf Social Media-Plattformen wie Instagram, Facebook, TikTok oder Pinterest ko-kuratieren. Wie werden digitale Bilderfeeds designed? Wie sind sie eingebettet in Interfaces und media environments? Wie werden sie algorithmisch kontrolliert, insbesondere durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernverfahren? Und wie prägen sie die alltäglichen Lebenswelten zahlloser Social Media-User*innen?

Das Projekt ist Teil des DFG-Schwerpunktprogramms „Das Digitale Bild“. Es vereint 1) Digitale Anthropologie (PI Christoph Bareither, Universität Tübingen) mit 2) Medienwissenschaft und Interface Studies (PI Sabine Wirth, Bauhaus-Universität Weimar) und 3) Computer Science sowie Natural Language Processing (PI Benno Stein, Bauhaus-Universität Weimar). Die drei Zugänge analysieren verschiedene Facetten der curatorial assemblages von digitalen Bilderfeeds. Digitale Anthropologie setzt auf digitale Ethnografie (teilnehmende Beobachtung, Interviews, Medientagebücher), um die Mensch-Technik-Beziehungen rund um diese Feeds zu beforschen. Dieser Bereich fokussiert auf eine junge Generation von User*innen, die alltägliche Expert*innen für das Kuratieren von Feeds sind, und beleuchtet die Relevanz dieser Feeds und ihrer KI-gestützten Algorithmen für individuelle Lebenswelten. Medienwissenschaft und Interface Studies bieten dagegen Zugänge für die historische und medientheoretische Kontextualisierung von Bilderfeeds an, und fragen danach, welche Rolle Interfaces, ihre Design-Strategien und Affordanzen für die Formierung von curatorial assemblages spielen. Medieninformatik und Natural Language Processing beleuchten drittens, wie Algorithmen und ihre Programmierer*innen die Feeds kuratieren; zugleich fragen wir, wie algorithmische Interventionen die Einseitigkeit von Social Media kritisch reflektieren und einen Beitrag zur zukünftigen Entwicklung diverserer Bilderfeeds leisten können.