Institut für die Kulturen des Alten Orients

Syrisch-Deutsche Untersuchungen
auf dem Jebel el-Hamam

Jebel el-Hamam (Taubenberg) liegt auf einem Bergsporn etwa 1,5 km nordwestlich von Emar, der sich weit in den heutigen Stausee vorschiebt. Die Hänge sind steil und von einem Kranz von Klippen umgeben. Die Bergkuppe ist ungefähr 150 m lang und maximal 50 m breit, so dass nur Platz für eine kleine Siedlung oder eine Festung ist. Der einzige Zugang führt von der Hochfläche im Südwesten über eine etwa 20 m breite Verbindung.

Von der Kuppe der Siedlung aus hat man einen ungehinderten Rundblick. Dies liegt vor allem daran, dass die Siedlung etwa 90 m über dem ursprünglichen Flusstal liegt. Bei guter Sicht lässt sich sowohl der Jebel Aruda im Norden als auch Qal’at Jabar im Osten erkennen, mithin das gesamte Euphrattal auf 40-50 km in beide Richtungen. Das unterstreicht die strategische Bedeutung der Siedlung.

Der Fundort wurde 2005 durch einen Zufall entdeckt, da ein Bulldozer bei der Anlage von Terrassen für die Aufforstung den Fundort seitlich geschnitten hatte.

2009 fanden die ersten wissenschaftlichen Untersuchengen statt, die die topographische Aufnahme, eine gründliche Untersuchung der Oberfläche und des durch den Bulldozer geschaffenen Schnitts sowie die Dokumentation der Keramik als Ziel hatten.

Dabei wurden drei Abschnitte des Profils im Baggerschnitt geputzt und dokumentiert. Diese vermitteln eine dreiphasige Bebauung der Siedlung, von denen mindestens eine Phase größere Bautätigkeit erkennen lässt.

Eine aus Konglomerat und Kalksteinen gebaute 2,5 m starke Mauer an der engsten Stelle der Siedlung, wo sie an die südlich anschließenden Hochebene anbindet, zeugt von der Existenz einer Verteidigungsmauer.

Die von der Oberfläche gesammelte Keramik lässt eine Datierung in die erste Hälfte des 3. Jt. v. Chr. zu. Somit ist die Siedlung neben Tell Halawa B eine der wenigen Vertreter dieser Periode in der südlichen Tabqaregion.

Veröffentlichungen:

  • Finkbeiner, U., Kanjou, Y. and Sakal, F., "Preliminary Report about the Survey at Jebel el-Hamam near Meskene 2009", Chronique Archéologique en Syrie V (2011), 101-106.
  • Sakal, F., "Jebel el-Hamam: A new site between Selenkahiye and Emar", in Düring, B. S.; Wossink, A. and Akkermans, P.M.M.G. (eds.) Correlates of Complexity: Essays in Archaeology and Assyriology dedicated to Diederik J.W. Meijer in Honour of his 65th Birthday, PIHANS 116, Leiden, 2011, pp. 187-192.
  • Sakal, F., "Jebel el-Hamam 2010: Final Report about the Syrian-German Survey" (with contributions of D. Müller, D.; Hinterleitner, A.; Löcker, K.; and Seren, S. S.), Zeitschrift für Orient-Archäologie 7 (2014), 158-196.
     

Projektleitung:

Dr. Uwe Finkbeiner (Eberhard Karls Universität Tübingen)

Dr. Youssef Kanjou (DGAM - The Directorate-General for Antiquities and Museums)
 

Örtliche Leitung:

Dr. Ferhan Sakal (Eberhard Karls Universität Tübingen)
 

Finanzierung durch:

Fritz Thyssen Stiftung

Kontakt

Dr. Ferhan Sakal
Institut für die Kulturen des Alten Orients
Institute for Ancient Near Eastern Studies (IANES)
Abteilung für Vorderasiatische Archäologie
Burgsteige 11, Schloß Hohentübingen
72070 Tübingen