Im Rahmen der Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Die Sprache der Objekte. Materielle Kultur im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen“ werden erstmalig die Architekturfragmente hellenistischer und römischer Zeit aus dem Sarapis-Heiligtum von Alexandria untersucht. Die Stücke wurden von der Expedition Ernst von Sieglin während der Kampagne 1900/01 ausgegraben und direkt im Anschluss an die Grabung zu „Studienzwecken“ nach Tübingen gebracht, wo sie sich heute im Institut für Klassische Archäologie der Universität befinden.
Die Grabungsdokumentation gelangte in den 1960er Jahren nach München, um dort die Nachlässe der Expeditionsteilnehmer, des Architekten August Thiersch, seines Sohnes, des Archäologen Hermann Thiersch, sowie des Architekten Ernst Fiechter, zu vereinen. Die Nachlässe befinden sich heute im Archiv des Architekturmuseum der TU München und der Bayerischen Staatsbibliothek. Insbesondere Fotos und Zeichnungen der Fragmente, die für die geplante, jedoch nie erfolgte Publikation angefertigt wurden, erlauben eine Herkunftsbestimmung der Tübinger Bauteile aus dem Sarapeion. Darüber hinaus werden die vorhandenen Grabungsberichte und Tagebücher auf Hinweise zum Fundkontext untersucht (Dr. Ingrid Laube).