Kath. Institut für berufsorientierte Religionspädagogik

Abgeschlossene Projekte am KIBOR

Wissenschaftliche Begleitung des Projekts „five to eight - media“

Im Kindergarten auf Buchstabenjagd gehen, mit Bildern eine eigene Geschichte erzählen oder die Geheimnisse der Natur erforschen – im Projekt „five to eight - media“  lernen Vor- und Grundschulkinder digitale Medien als Werkzeuge kennen, mit denen sie die Welt entdecken und gestalten können. Unser Ziel ist es dabei die Chancen digitaler Medien zu nutzen, für Risiken zu sensibilisieren und mit den Kindern die ersten Schritte zu einer verantwortungsvollen Mediennutzung zu gehen. Finanziert wird das Projekt von der Veronika-Stiftung und der Auerbach Stiftung.

Alternative Zeitmodelle für die Organisation des BRU (AZM)

Angesichts der Tatsache, dass der Religionsunterricht an Berufsschulen aus organisatorischen Gründen einerseits oft entfällt, andererseits ein einstündiger oder in Doppelstunden organisierter RU didaktische Schranken aufbaut, befasst sich das Projekt „Alternative Zeitmodelle“ im Hinblick auf den beruflichen Religionsunterricht mit Organisationsformen, die das bestehende starre Zeitkorsett aufsprengen. Dazu werden Praxismodelle gesammelt, systematisiert und anschließend evaluiert, um wissenschaftlich fundierte Vorschläge für eine breitere Anwendung in die religionspädagogische Diskussion und Praxis einzubringen.

Interkulturell-interreligiös sensible Bildung in Kindertageseinrichtungen (BWS)

Im Projekt "Interkulturell-interreligiös sensible Bildung in Kindertageseinrichtungen" wurden verschiedene Einrichtungen, Träger und Verbände, die in einem Zeitraum von drei Jahren Konzepte durchführten, die religiöse und interkulturelle Vielfalt in Kindertagesstätten in den Fokus stellen, gefördert. Dabei wurden sie wissenschaftlich von den religionspädagogischen Instituten der evangelisch und katholisch theologischen Fakultät begleitet. Ziel war es, die unterschiedlichen Zugänge in den Projekten auf den Zuwachs interkulturell-interreligiöser Kompetenzen für pädagogische Fachkräfte hin zu erproben, um daraus Empfehlungen für zukünftige interkulturell-interreligiös sensible Bildungsarbeit in Kindertageseinrichtungen abzuleiten.

Glaubenskommunikation: Eine religionspädagogisch empirische Konturierung angesichts der Lebens- und Glaubenswelt junger Erwachsener

Das Projekt Glaubenskommunikation, das im Herbst 2020 am Katholischen Institut für berufsorientierte Religionspädagogik (KIBOR) startete, erforschte in einem theoretisch-empirische Zugang den Begriff der Glaubenskommunikation.
Gegenwärtig scheint der Begriff Glaubenskommunikation in aller Munde zu sein. Diözesen besitzen ein Referat „Glaubenskommunikation“, Projekte aus dem digitalen Raum, Angebote für Glaubenskurse oder auch Masterstudiengänge beanspruchen für sich diesen Titel. Deutlich wird dabei zweierlei: Erstens, dass Glaubenskommunikation ein Begriff ist, der in den verschiedensten religiös konnotierten Bereichen immer präsenter wird und zweitens, dass Glaubenskommunikation ein sehr offener Begriff ist, der sehr unterschiedlich verwendet wird: Als offene Sinnkommunikation, als Katechese, als Vermittlung von Glaubensinhalten, als Erzählungen persönlicher Glaubenserfahrungen oder auch als eine moderne Kommunikationstechnik für kirchliche Öffentlichkeitsarbeit. Und natürlich berührt der Begriff Glaubenskommunikation damit auch zentral den Bereich religiöser Bildung, insofern Glaube einen bedeutsamen Aspekt religiöser Identität darstellt. Auch im Kontext religiöser Bildung wird auf unterschiedliche Art und Weise im, über und durch den Glauben kommuniziert.

Evaluation SchuB Digital BW

Im Zeitraum 2021–2025 (Erhebungen 2022–2024) führten das EIBOR und KIBOR eine wissenschaftlichen Begleitstudie zur Digitalisierungsoffensive in Baden-Württemberg („SchuB Digital BW“) zu Lehrpersonenfortbildungen im Bereich BRU durch. Ausgehend von bislang nur vereinzelt vorhandene Studien zu Fortbildungen im Bereich des BRU sowie den grundsätzlichen Schwierigkeiten von Fortbildungsforschung – insbesondere des Fehlens repräsentativer Samples und des Rückgriffs auf subjektive Einschätzung der Teilnehmenden bzgl. der Wirksamkeit von Fortbildungen – wurden im Anschluss an Fortbildungen im digitalen Raum bzw. zu Digitalität sowie am Schulhalbjahresende zwei Online-Befragungen unter Religionslehrpersonen durchgeführt. Die von den detailliert dargestellten Einzelbefunden ausgehenden Ergebnisse und Empfehlungen zu den Fortbildungen fokussieren auf die positive Bewertung durch die teilnehmenden Lehrpersonen, Themenwahl, Format, Verbesserung von Unterricht, digitale Kompetenzen der Lehrpersonen, Qualität der Fortbildungen, Interesse an Digitalität, Empiriebasierung und Forschungsdesiderate.

Umgang mit religiöser Heterogenität im konfessionellen Religionsunterricht (HET)

Das Kooperationsprojekt zwischen der Universität Siegen und der Universität Tübingen erhebt und untersucht Subjektive Theorien zur religiösen Heterogenität von Religionslehrkräften (Teilprojekt 1) und den Umgang mit religiöser Heterogenität im konfessionellen Religionsunterricht allgemeinbildender und berufsbildender Schulen (Teilprojekt 2). Das Projekt wird von der DFG gefördert.

Interreligiöse und Interkulturelle Kompetenz in der Ausbildung für den Elementarbereich (IBEA)

Das gemeinsame Projekt von EIBOR und KIBOR nahm die aktuelle Praxis in der Erzieher:innen-Ausbildung in Bezug auf interreligiöse und interkulturelle Bildung in den Blick. Ziel war die Entwicklung von Unterrichtsmodulen, die zur Unterstützung der Lehrer:innen und zur Stärkung interreligiöser und interkultureller Fragestellungen in der Ausbildung beitragen sollen. Diese Unterrichtsmodule wurden anschließend evaluiert und auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. Durch die enge Zusammenarbeit mit Lehrkräften wurde sichergestellt, dass die Themen der Module sich nach dem tatsächlichen Bedarf in den Schulen richten und für die Praxis Relevanz besitzen.

Wirksamkeit interreligiösen Lernens als religionsbezogene Perspektivübernahme im Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen (IRL)

Angesichts der wachsenden Bedeutung interreligiöser Beziehungen ist die Förderung interreligiöser Kompetenz ein zentrales Anliegen des Religionsunterrichts - nicht nur, aber insbesondere an beruflichen Schulen. Dieses Anliegen begründet sich zugleich gesellschaftlich, pädagogisch und wirtschaftlich, da gerade viele Betriebe auf die Lösung von Integrationsfragen angewiesen sind. Bislang gab es allerdings kaum empirische Studien zur Förderung interreligiöser Kompetenz im BRU, die zu einer weiteren Verbesserung der Praxis beitragen könnten. Die landesweite Interventionsstudie nahm daher genauer in den Blick, was interreligiöse Kompetenz ist und ob diese durch spezifische Unterrichtseinheiten im BRU gefördert werden kann.

Wirksamkeit interreligiösen Lernens durch Perspektivenübernahme (IRL2)

Das gemeinsame Projekt von EIBOR und KIBOR, dass zwischen 2018 und 2024 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefordert wurde, widmete sich der zentralen Frage, welche Auswirkungen verschieden stark schüler:innenorientierte Unterrichtseinheiten zum interreligiösen Lernen auf die interreligiöse Kompetenzentwicklung von Schülerinnen und Schülern haben. Hierbei wurde angenommen, dass sich die interreligiöse Kompetenz insbesondere durch die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme auszeichnet. Die Wirksamkeit interreligiösen Lernens wurde mit Hilfe einer Interventionsstudie erforscht.

Jugend - Glaube - Religion (J&G&R)

Was glauben Jugendliche und junge Erwachsene? Welchen Stellenwert besitzt Religion in ihrem Leben? Wie ist ihre Einstellung zum Religionsunterricht? Was denken sie über die Kirche? Wie nehmen sie Religion im Alltag und in der Gesellschaft wahr? Diesen Fragen widmete sich das Projekt „Jugend - Glaube - Religion“, das von den Forschungsinstituten KIBOR und EIBOR gemeinsam durchgeführt wurde. Mittels einer quantitativen Erhebung wurden religiöse Einstellungen und Vorstellungen empirisch gemessen. Ein besonderer Schwerpunkt bildete dabei die Registrierung von Einbruchstellen im Glauben, dem Prozess der Glaubensannahme und -distanzierung und der Zusammenhang von Glaube und Beruf.

Konfession - Bekenntnis - Dialog. Konfessionalität des RUabS (KBD)

Der Religionsunterricht an berufsbildenen Schulen (BRU) begleitet junge Menschen in ihrer religiösen Identitätsfindung. Er ermöglicht und eröffnet Wege zu Toleranz und Gerechtigkeit und macht die Notwendigkeit von Religion in der Gesellschaft sichtbar. Dies geschieht im Modus von Konfessionalität, wobei sich für den BRU die Frage der konfessionellen Profilierung dringend stellt. Für religiöse Bildungsprozesse an beruflichen Schulen hat sich im Dialog mit der Berufspädagogik ein Dreieck aus Subjekt-, Berufs- und Gesellschaftsbezogenheit herauskristallisiert, innerhalb dessen der BRU zu profilieren ist. Anhand dieser Bezugsdimensionen ist am KIBOR ein Kompetenzmodell herausgebildet worden, das religionsdidaktisch Orientierung gibt und zugleich den Dialog mit der Berufspädagogik ermöglicht. Daran anschließend untersucht dieses Projekt die Bedeutung der Konfessionalität des BRU.

Wissenschaftliche Begleitung Modellprojekt konfessionell-kooperativer Religionsunterricht am Beruflichen Gymnasium (KoKo)

Evaluation des Modellprojekts konfessionell-kooperativer Religionsunterricht an Beruflichen Gymnasien im Bereich der Württembergischen Landeskirche und der Diözese Rottenburg-Stuttgart (seit 2018, gemeinsam mit EIBOR).

Offenbachprojekt (OFP)

Wie kann in der Berufsschule mit religiöser und weltanschaulicher Vielfalt umgegangen werden? Im Berufsbildungssystem gibt es seit Jahren intensive Bemühungen, religionsdidaktisch angemessene Antworten darauf zu finden. Dabei scheinen die Ansätze sehr stark von lokalen Besonderheiten geprägt und von dem personalen Einsatz von islamischen, evangelischen, katholischen und Ethik-Lehrkräften abhängig. Eine Erforschung von etablierten und erfolgreichen Unterrichtsprojekten zu diesem Thema ist dringend erforderlich, mehrjährig erfolgreiche Modelle aber selten. Das Projekt „Verschiedenheit achten - Gemeinschaft stärken“ der Theodor-Heuss-Schule in Offenbach zählt zu Unterrichtsmodellen, die schon seit Jahren erfolgreich durchgeführt werden. Weshalb ist es erfolgreich? Und was bedeutet eigentlich, „erfolgreich“ in diesem Zusammenhang zu sein? Die wissenschaftliche Begleitung dieses Projekts durch das KIBOR will diesen Fragen nachgehen und nach der Übertragbarkeit einzelner Gelingensfaktoren auf andere Schulen fragen.

REMEMBER - Erinnerung an den Holocaust im Religionsunterricht (REM)

Ist die „Erinnerung an den Holocaust / an die Schoah“ für Religionslehrer:innen ein Thema im Unterricht? Um einen Überblick darüber zu bekommen, wie diese Frage im Kontext des Religionsunterrichts in Deutschland, Österreich und der Schweiz behandelt wird, waren alle Religionslehrer:innen dazu eingeladen, an einer Online-Umfrage zu diesem Thema teilzunehmen. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Lehrstuhls.

Publikation:
Forschungsgruppe REMEMBER, Erinnerung an den Holocaust im Religionsunterricht. Empirische Einblicke und didaktische Impulse, Stuttgart: Kohlhammer 2020.

Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen in der Pandemie

Die Corona-Pandemie stellt die Religionslehrkräfte vor große Herausforderungen. Neben dem Problem, die Beziehungen zu den Schüler:innen nicht abreißen zu lassen, sind es vor allem organisatorische Probleme der Umsetzung von Fern-, Hybrid- und Präsenzunterricht. Daneben tritt die Anwendung von Elearning-Tools, die religionsdidaktisch genutzt werden sollen. Das Projekt fragt nach den Erfahrungen von sehr erfahrenen Religionslehrkräften (>10 Jahre Berufserfahrung) und von Noviz:innen (<5 Jahre Berufserfahrung). Wir wollen wissen, wie konkret die Pandemie in der Schule erfahren wurde, welche didaktischen Umsetzungen gelungen sind und wo sich Fallstricke befinden.

Sinnmuster von Auszubildenden

Die Frage nach der Religiosität von Jugendlichen wurde im Projekt Jugend-Glaube-Religion in Kooperation mit dem EIBOR erforscht. In einer Longitudinalstudie (für t1 repräsentativ) konnte beispielsweise gezeigt werden, dass Jugendliche häufig beten, die Frage nach Gott bei ihnen wach ist und sie ein zwar kritisches Verhältnis zur Kirche haben, doch aber auch ihr caritatives Engagement wahrnehmen und schätzen. Das Projekt „Sinnmuster von Auszubildenden“ fragte in ca. einstündigen Interviews nochmals speziell Auszubildende nach ihren Vorstellungen von Sinn und Gott im Leben und zielte darauf ab, ein für diese Gruppe spezielleres Bild zu gewinnen, als es unsere größere Studie leisten konnte.

Transition gestalten - religionssensibel und interreligiös reflektiert

Das Projekt „Transition gestalten – religionssensibel und interreligiös reflektiert“ untersucht aus religionspädagogischer Perspektive Übergangssituationen und -rituale von der Kindertagesstätte in die Grundschule.