Kath. Institut für berufsorientierte Religionspädagogik

Religiöse und weltanschauliche Vielfalt in Kita-Teams

Projektteam

  • Pädagogische Hochschule Ludwigsburg: Christoph Knoblauch
  • Universität Tübingen: Julia Hofmann, Anke Schmitzer, Reinhold Boschki

Problemkontext

Kinder wachsen in einer kulturell und religiös heterogenen Gesellschaft auf. Insofern sind auch Kindertageseinrichtungen (Kitas) Bildungsorte der Vielfalt. Vielfältige Vorstellungen und Überzeugungen sind eine Bereicherung für ein Miteinander in Gemeinschaft. Ein religiös heterogenes Erziehungs- und Bildungsumfeld kann beispielsweise für die Konstruktion von religiöser Identität, Wertorientierung und die Reflexion existentieller Erfahrungen förderlich sein. Andere Überzeugungen veranlassen Kinder dazu, ihre eigene Vorstellungswelt kritisch zu reflektieren und können dabei die (inter-) religiöse Kompetenzentwicklung fördern.
Katholische Kindertageseinrichtungen haben in diesem Zusammenhang eine besondere Bildungsaufgabe. Sie sind Häuser, in denen die katholisch-christlichen und allgemein-menschlichen Werte erkennbar gelebt werden. Dazu gehört im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils (u.a. Nostra Aetate) die dialogische Offenheit für andere Religionen und Kulturen. Deshalb kommt pädagogischen Fachkräften die spezifische Aufgabe zu, religiöse und weltanschauliche Vielfalt sensibel und vorurteilsbewusst wahrzunehmen und als Bildungschance konstruktiv zu gestalten. Dazu benötigt es Expert:innen mit authentischen Erfahrungen, eigenem persönlichem Profil und vielfältigen Biografien.
Angesichts religiöser und weltanschaulicher Heterogenität in Kitas wird die Frage nach nicht-christlichen Fachkräften im Kontext katholischer Trägerschaft immer dringlicher. Konkret ist es erforderlich, dass pädagogische Fachkräfte mit unterschiedlichen religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen gemeinsam Verantwortung für die religiöse Bildung in der Einrichtung tragen.

Untersuchungsgegenstand

Das Projekt „Religiöse und weltanschauliche Vielfalt in Kita-Teams“ der pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und der Universität Tübingen begleitet und untersucht aus religionspädagogischer Perspektive Erfahrungen und Zusammenarbeit pädagogischer Fachkräfte unterschiedlicher religiöser und weltanschaulicher Überzeugungen in katholischen Kindertagesstätten der Diözese Rottenburg-Stuttgart für die religiöse Bildung.

Design

  • multiperspektivische qualitative Interviewstudien mit Fachkräfte mit Erfahrungen in religiös heterogenen Teams, Studierenden, Auszubildenden, Leitungen, Eltern und Träger,
  • ethnographische Zugänge über Beobachtungs- und Audiotagebücher, Feldbeobachtungen

Projektlaufzeit

2023 – 2026

Finanzierung

Das Projekt wird von der Diözese Rottenburg-Stuttgart gefördert.

Ansprechperson