Schlagworte:
Pilgern – Empirische Religionsforschung – Phänomenologie – soziale Praxis – religiös‑spirituelle Erfahrungen – Medienanalyse
Abstract:
Das praktisch‑theologische Dissertationsprojekt im Bereich der Religionsphänomenologie und empirischen Theologie zielt auf eine Untersuchung religiös‑spiritueller Erfahrungen im Rahmen des zeitgenössischen Phänomens Pilgern. Kategorial handelt es sich um eine qualitativ‑empirische Studie, die sich mit dem Phänomen Pilgern auf einer synchronen Ebene befasst und im Dialog mit verschiedenen Disziplinen der Sozial‑ und Kulturwissenschaften steht. Der erste Teil beschäftigt sich theoretisch mit den Konzepten Religion und Spiritualität und bringt diese in Verbindung mit dem Erfahrungsbegriff im Kontext des Pilgerns. Der zweite Teil untersucht mit empirischen Methoden, welche Rolle beim Pilgern gemachte religiös‑spirituelle Erfahrungen in digitalen sozialen Medien spielen, auch im Vergleich zu anderen Themen des Pilgerns. Im Anschluss an die Medienanalyse zirkuliert der dritte Teil zwischen den theoretischen und empirischen Erkenntnissen über das Pilgern und diskutiert religionstheoretische Implikationen der Studie.
Um die Forschungsfrage zu beantworten, soll die materiale Arbeit des Dissertationsprojekts auch insofern einen Gewinn für den Diskurs bringen, als die Definition von Pilgern weiterentwickelt wird. Eine offene Frage ist dabei, inwiefern das Pilgern auch religiöse Praxis ist und welche Form von Religion dabei virulent wird. Im Diskurs ist Pilgern ein Konzeptbegriff, dem man bestimmte Phänomene zuallererst zuordnet. Hierbei fragt die Dissertation nach einer Abgrenzung oder mögliche Hybridität in Bezug auf andere Phänomene, insbesondere dem Tourismus. Der Begriff Pilgern soll durch die Arbeit präziser bestimmt werden können. Möglicherweise wird der Begriff hybrid und fluide bleiben oder fortwährend zu diskutieren sein. Ein weiteres mögliches Ergebnis des Dissertationsprojektes zielt auf eine Schärfung des methodischen Instrumentariums.