Institute of Political Science

Wie schreibe ich eine Hausarbeit?

Formalia, Tipps, weiterführende Hinweise

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1. Einführung

Diese Broschüre soll den Studierenden am Institut für Politikwissenschaft einen ersten Überblick über die am Institut üblichen Formen von Seminararbeiten und deren Anfertigung geben. Die meisten Seminararbeiten bestehen aus unterschiedlich langen Texten. Im Laufe Ihres Studium werden Sie beispielsweise als MagisterstudentIn bis zu fünf Proseminar-, eine Zwischenprüfungs-, bis zu fünf Hauptseminararbeiten und eine Magisterarbeit schreiben, das sind zusammen etwa 250 bis 300 Seiten, dazu kommen die Texte, die Sie in Ihren weiteren Fächern anfertigen werden, insgesamt wohl weit über 500 Seiten Text. Die Zahlen für andere Studiengänge sind durchaus vergleichbar. Schreiben ist also eine sehr wichtige Schlüsselqualifikation für Ihr Studium und es lohnt sich, sich gerade zu Beginn des Studiums ausführlich damit zu befassen. Dieser Text wurde bewusst eher kurz gehalten, am 27.10.00 abgeschlossen und am 15.09.2006 aktualisiert.

Der Text wurde auf der Basis einer früheren Broschüre zum gleichen Thema von Ursula Göth und Jürgen Plieninger neu gestaltet. Für zahlreiche wertvollen Hinweise und Ergänzungen danken wir insbesondere Michael Holländer, Martin Große Hüttmann, Thomas Nielebock und Rudolf Steiert.

2. Arten von Seminararbeiten

2.1 Das Referat

Das Referat steht hier an erster Stelle, weil es zeitlich gesehen die erste Seminararbeit ist, mit der Sie konfrontiert werden. In der Regel steht im Mittelpunkt einer Seminarsitzung eines oder mehrere Referate zum Thema der Sitzung. Sehr oft wird Ihr Referatsthema auch das Thema Ihrer Hausarbeit sein, so daß sich eine sorgfältige Vorbereitung doppelt auszahlt. Dennoch sollten die grundsätzlichen Unterschiede zwischen mündlicher und schriftlicher Ausarbeitung eines Themas beachtet werden.

Eine ausgezeichnete Anleitung für Referate findet sich unter
http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/INTERNET/ARBEITSBLAETTERORD/PRAESENTATIONORD/ReferatLeitfaden.html Archivseite, rev. 2022-01-19

2.1.1 Referatsbegleitende Papiere

Handout

Ein Handout soll als "roter Faden" für die Sitzung dienen. Es hat folgende Bestandteile:

Thesenpapier

Das Thesenpapier kann ein Extrapapier oder Bestandteil des Handouts sein. Im Gegensatz zum Handout enthält ein Thesenpapier folgende Komponenten:

2.1.2 Seminarbegleitende Papiere

In manchen Seminaren gehören neben Referat und Hausarbeit/Klausur weitere Papiere zu den Leistungsanforderungen:

Inhaltsangabe

Die reine Inhaltsangabe wird eher selten verlangt. Sie bedeutet die knappe Darstellung der wesentlichen Aussagen eines Textes in eigenen Worten, ohne Zitate und Kommentare. Folgende Angaben sollte Sie auf jeden Fall machen: Gegenstand des Textes, Fragestellung, methodischer Ansatz und das Vorgehen, Position des Autors und die wichtigsten Ergebnisse. Es ist empfehlenswert, beim Aufbau der eigenen Literaturdatenbank gleich eine kurze Inhaltsangabe mit aufzunehmen. Das spart im späteren Verlauf des Studiums sehr viel Zeit! Werden Inhaltsangaben im Seminar verlangt, so erhalten Sie im Laufe des Semesters eine Sammlung von Angaben zu den wichtigsten Werken zum jeweiligen Thema, die als Überblick und Orientierung dienen. Außerdem übt man die kurze und knappe Zusammenfassung eines Textes. Eine Sonderform ist die

Zeitschriftenbesprechung

Nach einem bestimmten Schema können Sie sich begleitend zum Seminar oder einfach für die eigenen Datenbanken Kurzbesprechungen verschiedener wichtiger Fachzeitschriften anfertigen, die Ihnen spätere Sucharbeit erleichtern werden und Ihnen einen Überblick über die jeweils wichtigen (und vorhandenen) Zeitschriften bieten. (Beispiel für ein solches Schema s. unten Anhang, 5.3).

Rezension

Anders als die Inhaltsangabe beinhaltet die Rezension zusätzlich eine Einschätzung des Textes durch den Schreiber der Rezension, bzw. eine Einordnung in den wissenschaftlichen Forschungsstand. Die Zeitschriften "Zeitschrift für Politikwissenschaft" und "Politische Vierteljahresschrift" enthalten in jeder Ausgabe eine ganze Reihe an Rezensionen, an denen Sie sich orientieren können. Nach Schlichte 1999 sollte eine gute Rezension auf folgende Fragen Antworten geben:

  1. Von welchen impliziten und expliziten Prämissen geht der Verfasser aus?
  2. Welche Zielsetzung, welches erkenntnisleitende Interesse und welcher theoretische Ansatz liegt der Arbeit zugrunde?
  3. Welches sind die zentralen Fragestellungen und/oder Hypothesen?
  4. Welches sind die Ergebnisse der Arbeit?
  5. Wie ist der Aufbau, die Gedanken- und Beweisführung (Vorgehensweise, Materialgrundlage) sowie die sprachliche Gestaltung der Arbeit zu beurteilen?
  6. Wird die Arbeit ihrem eigenen Anspruch gerecht?
  7. Wie ist das Buch in die politologische Literatur und die aktuell-politische Diskussion einzuordnen?
  8. Gibt es schlechtere/bessere Bücher zum Thema? Was sind ihre Vorzüge, bzw. Nachteile?
  9. Für welche Personen und Zielgruppen kommt das Buch in Frage?
  10. Wenn es sich um einen Sammelband handelt, ist die Auswahl der Texte dem Thema angemessen, originell, für Studienzwecke brauchbar, etc.?

Rezensionen sollten etwa 2 bis 3 Seiten lang sein.

Protokoll

In der Regel wird ein ergebnisorientiertes Protokoll verlangt, d.h. es sollen die wesentlichen Ergebnisse der Sitzung und die Hauptstränge der Diskussion wiedergegeben werden, nicht aber der Verlauf der Diskussion. Man kann Protokolle auch einfach für sich selber zur Nachbereitung der Sitzung anfertigen. In manchen Seminaren erscheinen die Sitzungsprotokolle im Internet, so daß jeder, der an der Teilnahme verhindert war, doch die Möglichkeit hat zu erfahren, wie ein Thema im Seminar diskutiert wurde.

2.2 Die Hausarbeit

2.2.1 Äußere Form

Bestandteile:
Umfang:

Die im folgenden angegebenen Zahlen sind Richtwerte, keine absoluten Vorgaben. Es ist nicht ratsam, durch Layout-Tricks (größerer oder kleinerer Zeilenabstand, Schriftart u.ä.) den tatsächlichen Umfang der Arbeit zu verschleiern. Ein solcher Versuch wird leicht erkannt und kann zu einer Abwertung führen. Gezählt werden alle Worte oder Zeichen, einschließlich Fußnoten und Leerzeichen.

 
Zum Umfang zählen nur die Seiten von Einführung, Hauptteil und Schluß, nicht das Titelblatt, nicht das Inhaltsverzeichnis und nicht das Literaturverzeichnis!

Die Anzahl der Worte oder Zeichen ist am Ende des Literaturverzeichnisses anzugeben.

  Seiten Wörter Zeichen
Proseminararbeit ca. 10 ca. 3.000 ca. 23.000
Zwischenprüfungsarbeit bis 25 ca. 7.500 ca. 60.000
Hauptseminararbeit ca. 20 ca. 6000 ca. 46.000
Bachelorarbeit 25-30 10.000 60.000 - 70.000
Masterarbeit 50-80   115.000 - 184.000
Magisterarbeit 80-100 24.000-30.000 184.000-230.000
Zulassungsarbeit max. 60 18.000-24.000 138.000-184.000
Aufteilung:

etwa 10-20 % Einleitung, 10-20% Schlußteil, Rest Hauptteil, bei einer Proseminararbeit also 1-2 Seiten Einleitung, 6-8 Seiten Hauptteil, 1-2 Seiten Schluß.

Layout:

Die modernen Textverarbeitungsprogramme bieten vielfältigste Möglichkeiten der Textgestaltung, doch gilt hier in der Regel: weniger ist mehr. Übertriebene Layoutspielereien, etwa häufiger Wechsel der Schriftart, jede Überschrift in anderer Gestaltung, können über inhaltliche Mängel nicht hinwegtäuschen. Die Zeit, die hierfür investiert wird, sollte besser für eine inhaltliche Überarbeitung genutzt werden. Übertriebenes Layout in Kombination mit häufigen Rechtschreibfehlern macht schon gar keinen guten Eindruck.

Empfohlen werden folgende Formatierungen:

 
Schrift Times Roman/Arial oder eine ähnliche Schriftart
Größe 12 pt, Zeilenabstand 1,5 pt
Fußnoten: Größe 10 pt, Zeilenabstand einfach
Seitenränder 3 cm (oben, unten, links, rechts)
Blocksatz (kein Flatterrand) mit Silbentrennung

Jeder Hausarbeit ist eine Erklärung beizufügen, dass Sie sie eigenständig erstellt haben! Diese Erklärung können Sie von der Institutshomepage herunterladen.

Die Hausarbeit sollte in einem Schnellhefter oder mit einem Heftstreifen versehen abgegeben werden. Klebe- oder Spiralbindung sind unnötig und können bei der Aufbewahrung der Hausarbeiten störend sein.

2.2.2 Inhalt

Einleitung:

Die Einleitung soll folgende Punkte enthalten:

Die Formulierung einer angemessenen Fragestellung ist von ganz zentraler Bedeutung für das Gelingen der Hausarbeit, macht aber vielen Studierenden große Probleme. In Kruse 1995:174f finden sich dazu folgende Leitfragen: "Welchen Beitrag soll die Arbeit zur Lösung eines (wissenschaftlichen Problems liefern? ... Was ist unklar, problematisch, unverständlich, unbekannt, widersprüchlich, zweifelhaft an meinem Forschungsgegenstand? Was ist zur Lösung praktischer Probleme, zur Entscheidungsfindung, zur Gestaltung oder Verbesserung nötig?"

Die Zielsetzung unterscheidet sich von der Fragestellung dadurch, dass sie beschreibt, was mit Hilfe der Arbeit erreicht werden soll. Kruse 1995:176 nennt Beispiele für Zielsetzungen:

Enge Zielsetzungen können beispielsweise darin liegen,

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Formulierung der Fragestellung und der Zielsetzung und sprechen Sie sie mit Ihrem Dozenten/Ihrer Dozentin und/oder KommilitonInnen durch, bevor Sie an die Arbeit gehen, das spart im nachhinein sehr viel Zeit. Halten Sie sich dann im Laufe der Arbeit immer wieder die zentrale Fragestellung vor Augen (z.B. in Form eines Haftnotizzettels) und stellen Sie so sicher, dass Sie das Ziel im Auge behalten und nicht unter Umständen hochinteressante, aber nicht zum Thema gehörende Nebenwege verfolgen.

Hauptteil:

Der Hauptteil muß je nach Thema verschieden gestaltet werden. Er kann beispielsweise dem klassischen Schema einer Erörterung folgen: These, Pro-Argumente, Contra-Argumente, Beurteilung (Beispiel: "Nichtwähler - eine politisch desinteressierte oder im Gegenteil besonders reflektierende Bürgergruppe?"). Eine andere Möglichkeit ist die chronologische Anordnung, etwa bei einem Thema wie: "Die drei ersten Wahlen zum Deutschen Bundestag im Vergleich". Auch die Gliederung nach Sachblöcken ist möglich, z.B. könnte das Thema "Die SPD im Parteiensystem der Bundesrepublik Deutschland" in Blöcke unterteilt werden wie: Geschichte der SPD, Struktur der SPD, die SPD als Oppositionspartei/als Regierungspartei.

Sie sollten sich auf jeden Fall vor dem Beginn des Schreibens Ihre Kriterien für die Wahl der Reihenfolge einzelner Abschnitte im Hauptteil bewußt machen und diese in der Einleitung auch klar benennen.

Gliederung des Hauptteils:

Eine Gliederung soll einen Text überschaubarer machen, ihn aber nicht in Miniportionen von nur wenigen Sätzen aufteilen. Als Faustregel kann gelten: nicht mehr als eine, maximal zwei Überschriften pro Seite. Dezimalgliederungen sollten nicht weiter als drei Zahlen gehen (1.2.3.). Wenn (in einer umfangreicheren Arbeit) mehr Untergliederungen notwendig sein sollten, kann man ein gemischtes System aus Buchstaben und Zahlen verwenden: A), 1.... B)....

Fußnoten/Anmerkungen:

Inhalt: Fußnoten können z.B. Erläuterungen zu einem Textteil enthalten, die den Lesefluß im Haupttext unnötig stören würden, andererseits aber für das Verständnis des Textes oder als weiterführende gedankliche Anregung unverzichtbar erscheinen. Sie setzen den Diskurs auf einer anderen Ebene fort. Bei der im Abschnitt über das Zitieren in diesem Buch empfohlenen Zitierweise erübrigen sich Literaturangaben in den Fußnoten.

Layout: Fußnoten sollten, wie der Name sagt, am Ende der jeweiligen Seite erscheinen und nicht als Endnoten gesammelt am Ende des Textes, da Endnoten für den Leser sehr umständlich sind.

Schluss:

Der Schlussteil kann folgende Punkte enthalten:

2.3 Abschlussarbeit

Von den Arbeitstechniken und der Vorgehensweise her unterscheidet sich die "große Abschlussarbeit" (Magisterarbeit/Zulassungsarbeit) hauptsächlich ihrem Umfang nach von den Hausarbeiten. Alles, was Sie sich im Verlauf des Studiums an guten Gewohnheiten beim Schreiben von Hausarbeiten angeeignet hat, kommt Ihnen jetzt zugute und hilft, den Prüfungsstress zu mindern. Weitere Hinweise finden Sie auf der Homepage des Instituts.

An Formalia enthält die Abschlussarbeit zusätzlich eine Erklärung darüber, dass man sie selbständig angefertigt hat. Beispieltext:

 

"Hiermit bestätige ich, daß ich die vorliegende Arbeit selbständig verfaßt und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe."
Ort, Datum, eigenhändige Unterschrift

Diese Erklärung wird nach dem Titelblatt und vor dem Inhaltsverzeichnis eingefügt. Für das Titelblatt finden Sie ein Muster im Anhang. (Gesonderte Hinweisblätter sind bei den Betreuern der Abschlußarbeiten zu erhalten).

3. Technische Hinweise zum Zitieren

Das Zitieren dient dem Belegen, welcher Quellen und welcher Sekundärliteratur man sich bei der Erstellung des Textes bedient hat. Belegt man dies nicht, hat man gegen die Grundsätze des wissenschaftlichen Arbeitens und eventuell gegen das Urheberrecht verstoßen.

Man kann direkt oder indirekt zitieren. Direkte Zitate, deren Text dem Original entspricht, werden durch Anführungszeichen gekennzeichnet. Weitere Hervorhebungen, wie z.B. Einrücken oder Kursivschrift, sind insbesondere beim Zitieren ganzer Sätze und Absätze erwünscht. Auslassungen innerhalb von Zitaten werden durch (...) gekennzeichnet. Sollten Erläuterungen innerhalb der Zitate notwendig sein, werden diese in eckige Klammern [...] gesetzt und durch die mit einem Komma abgetrennten Initialen des Autors/der Autorin der wissenschaftlichen Arbeit gekennzeichnet. - Indirekte Zitate sind umformulierte Textstellen (theoretische Überlegungen, einzelne statistische Daten), die in den Stil des Verfassers/der Verfasserin der Arbeit übersetzt und eventuell in einen direkten Vergleich mit anderen Quellen/Texten einbezogen sind. In diesem Fall wird am Ende des betreffenden Satzes bzw. Abschnitts das indirekte Zitat durch eine Literaturangabe gekennzeichnet.

Es ist eine hohe Kunst, nicht zuviel Text in direkten Zitaten einzusetzen, sondern meist im Fluss der Arbeit direkt (in Sätze eingebaut) oder indirekt (zusammengefasst und in Zusammenhang mit Vergleichbarem oder eigenen Überlegungen gebracht) zu zitieren.

Am Ende eines Zitates muss die Literaturangabe stehen, welche belegt, aus welcher konkreten Ausgabe eines Werkes zitiert wurde.

3.1 Zitierweise der Literaturangabe

Es gibt zwei große Systeme des Zitierens von Literatur: Zum einen das Setzen einer Fuß- oder Endnote, in der dann die vollständige Literaturangabe aufgeführt wird (welche dann im Literaturverzeichnis wiederholt wird) und die bei Mehrfachzitierung durch Abkürzungen, wie a.a.O. bzw. aaO., ebd. oder ebda. ersetzt wird - dieses Vorgehen ist in der Politikwissenschaft zunehmend ungebräuchlich, wird aber in Jura und den Wirtschaftswissenschaften oft noch gepflegt -, zum anderen die sog. "amerikanische" oder "angelsächsische" Methode, bei welcher Nachnahme des Autors/der Autoren bzw. eine Kurzform des Titels durch die Jahreszahl der Veröffentlichung und durch die Angabe der Seite(n) ergänzt wird. Diese Angaben werden in runden Klammern direkt in den Text eingefügt.

Beispiele:

Rittberger, Volker: Internationale Organisationen, Politik und Geschichte, Europäische und weltweite zwischenstaatliche Zusammenschlüsse. 2., durchges. Aufl. Opladen, Leske + Budrich, 1994. S. 24f.

(Meyer 2000:44-46) oder (Meyer 2000, 44-46)

Tipp:

Wollen Sie wissen, welche Zitierweise der betreffende Dozent/die betreffende Dozentin bevorzugt, ohne ihn/sie fragen zu müssen? Schauen Sie sich seine/ihre Literaturangaben im Vorlesungskommentar oder sein Publikationsverzeichnis in der Institutshomepage an!

3.2 Literaturverzeichnis

Ein Literaturverzeichnis ist das Gesamtverzeichnis aller im Text angegebenen Literatur. Es ist üblich, die Literaturangaben alphabetisch zu ordnen, allerdings kann es auch sinnvoll sein, das Literaturverzeichnis in einige formale Kategorien aufzuteilen, beispielsweise in: Quellen, Sekundärliteratur, Zeitungen. Ebenso ist bei empirischen Arbeiten eine Auflistung der Interviews (Interviewpartner, Ort, Zeit) erwünscht.

Die alphabetische Ordnung sollte einheitlich vorgenommen werden. Teilweise ist es üblich, Herausgeberwerke und Werke, die von Organisationen herausgegeben wurden, unter ihrem Titel zu ordnen. Im allgemeinen ist es jedoch in der Wissenschaft gebräuchlich, die Herausgeber den Autoren gleichzusetzen, also Herausgeberwerke auch unter dem Namen der Herausgeber (unter Hinzufügung von (Hg.) oder (Hrsg.) oder (Ed.) bei englischen Werken) einzuordnen. Mit Organisationen kann man ebenso verfahren.

Zu einer Literaturangabe gehören obligatorisch: Autor/Herausgebername(n), Titel, Untertitel, Auflage, Verlagsort, Jahr. Die Angabe des Verlages, früher ungebräuchlich, wird zunehmend gewünscht. Ebenso sind Angaben zu Reihen hilfreich. Sie werden in runden Klammern hinter der übrigen Literaturangaben eingesetzt. Bei der Angabe von Aufsätzen in Zeitschriften und Sammelbänden ist die Angabe der Seiten (Anfangs- und Endseite) obligatorisch. Außerdem wird die Angabe des Autors und des Titels des Aufsatzes durch ein "in:" (evtl. auch fett und/oder kursiv ausgeführt) von den Angaben zum Werk/der Zeitschrift, in dem der Aufsatz erschienen ist, getrennt. Die Seitenzahl wird ganz am Schluss eingefügt.

Beispiel:

Hrbek, Rudolf: Wirtschafts- und Sozialausschuss. in: Kohler-Koch, Beate, Wichard Woyke (Hg.): Die Europäische Union. München, Beck, 1996. (Lexikon der Politik, 5), S. 299-301

Die Literaturangaben sollten in einer einheitlichen Form jeweils vollständig aufgeführt werden. Dabei sollten die Angaben durch Doppelpunkte (insbesondere nach dem Autor), Punkte, Kommata, Leerschritte und evtl. Bindestriche so getrennt werden, dass das Auge die Struktur leicht erkennt. Je weniger Zeichen/Leerstellen Sie brauchen, desto besser! Das Hochstellen der Auflage vor der Jahreszahl ist nicht mehr gebräuchlich.

Es gibt zwei Formen der Aufführung in Literaturverzeichnissen: Die erste reiht Autor/Herausgeber, Titel, (evtl. Untertitel), Auflage, Verlagsort, (evtl. Verlag), Jahr, (evtl. Reihe) aneinander, die andere ergänzt den Autorennamen durch die Angabe des Jahres der Veröffentlichung als zusätzliches Ordnungselement (gegebenenfalls ergänzt durch a, b, c..., wenn der Autor mehrfach in einem Jahr publiziert hat).

Beispiele:

Boeckh, Andreas (Hg.): Internationale Beziehungen, München u.a., Beck, 1993. (Lexikon der Politik, 6)

Pawelka, Peter, Hans-Georg Wehling (Hg.) 1999: Der Vordere Orient an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft. Opladen, Westdeutscher Verlag

3.3 Zitieren von Texten aus elektronischen Quellen

Zunehmend müssen Texte und Daten zitiert werden, die sich auf CD-ROMs und in Internetquellen befinden. Hier wird ähnlich wie bei Aufsätzen aus Sammelwerken bzw. Zeitschriften verfahren, nur dass die Seitenangabe entfällt und dafür die Angabe des Mediums und eine Datumsangabe - und zwar das Datum des Zugriffes auf die elektronische Quelle (in amerikanischer Form und mit "Rev." für "reviewed") - eingefügt werden.

Beispiele:

Hasenclever, Andreas, Peter Mayer und Volker Rittberger (2000): Is Distributive Justice a Necessary Condition for a High Level of Regime Robustness?, 2000. (Tübinger Arbeitspapiere zur internationalen Politik und Friedens- und Konfliktforschung, 36) <http://www.uni-tuebingen.de/pol/taps/tap36.htm> ISBN 3-927604-33-X Rev. 2000-09-28

United Nations / General Assembly: Proposed medium-term plan for the period 2002- 2005, Programme 9: Trade and development / United Nations, General Assembly, 55th session, 2000. <http://www.un.org/documents/ga/docs/55/a556p9.pdf> Rev. 2000-06-13

Blancke, Susanne und Josef Schmid (1999): Vom Vergleich zum Lernen, Zwei Beiträge zur materiellen Föderalismusanalyse, 1999. (Wirtschaft und Politik, 11) <http://www.uni-tuebingen.de/pol/wip-11.pdf> ISBN: 3-927604-33-X. Rev. 2000-01-07

Schumann, Wolfgang und Ragnar Müller 2000: Einführung in die EU in 14 Tagen. CD-ROM. Stuttgart: Gesellschaft für Wissensvermittlung über neue Medien und politische Bildung, 2000

4. Weiterführende Literaturhinweise

a) zu Arbeitstechniken

Buzan, Tony 1999: Kopftraining. Anleitung zum kreativen Denken, Tests und Übungen. München (DM 12,90)

Kruse, Otto 2000: Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studium,8. Aufl. New York (DM 24,80)

Runkehl, Jens/Siever, Torsten 2000: Das Zitat im Internet: Electronic Style Guide, Hannover (Auszüge im Internet unter http://www.websprache.uni-hannover.de/zitat/ rev. 2000-11-08)

Schlichte, Klaus 1999: Einführung in die Arbeitstechniken der Politikwissenschaft, Opladen (DM 26,80)

Werder, Lutz von 1995: Lehrbuch des wissenschaftlichen Schreibens, Berlin (DM 15,00)

Will, Hermann 2000: Mini-Handbuch Vortrag und Präsentation, Weinheim und Basel 2000 (DM 18,00)

b) zur Methodik der Politikwissenschaft

Alemann, Ulrich von (Hrsg.), 1995: Politikwissenschaftliche Methoden. Grundriß für Studium und Forschung, Opladen

Alemann, Ulrich von/Forndran, Erhard, 1995: Methodik der Politikwissenschaft: eine Einführung in Arbeitstechnik und Forschungspraxis, 5. Auflage, Stuttgart

King, Gary/Keohane, Robert O./Verba, Sidney, 1994: Designing Social Inquiry: Scientific Inference in Qualitative Research, Princeton, NJ.

VanEvera, Stephen, 1997: Guide to Methods for Students of Political Science, Ithaca (u.a.)

5. Anhang

 

5.1 Muster für das Titelblatt

(Titel des Seminars) WS 2000/2001
Seminarleiter: Dr. Aristoteles

Titel

Untertitel

vorgelegt von:
Hans Mümmelmann
Studentenweg 7
00000 Studentenstadt
Politikwissenschaft (HF, MA)
Weitere Studienfächer
Telefon
1. Fachsemester
E-Mail-Adresse

5.2 Muster für das Titelblatt einer Magister- oder Zulassungsarbeit

Name und Adresse

Titel

Untertitel

Schriftliche Arbeit zur Erlangung des Akademischen Grades "Magister Artium" an der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Eberhard Karls Universität Tübingen

bzw.:

Wissenschaftliche Arbeit im Fach Politikwissenschaft zur Zulassung zur wissenschaftlichen Prüfung für das Lehramt an Gymnasien

vorgelegt bei:
(Erstgutachter)
(Zweitgutachter)
Ort und Datum

 

5.3 Schema für eine Zeitschriftenbesprechung

Kurzbesprechung einer wissenschaftlichen Zeitschrift
(© Michael Holländer 2000)

Titel der Zeitschrift
Erscheinungsweise
Standort/Signatur
WWW-Adresse
Sprache

Untersuchter Jahrgang
ca. Zahl der Artikel pro Nummer
Umfang der Artikel
Zahl der Titel im Literatur-/Quellenverzeichnis zu den Artikeln
Zahl Kurzartikel und Diskussionsbeiträge
Buchbesprechungen ja/nein; wenn ja: Anzahl
Angaben zu www-Links ja/nein

Abbildungen (zahlreiche, wenig, keine)
Graphiken (zahlreiche, wenig, keine)
Tabellen (zahlreiche, wenig, keine)

besondere Schwerpunkte:

inhaltliche Kurzbeschreibung

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