Habitilation Flecker (ALT)

Das indexikalische Porträt in der Antike. Untersuchung zu Rolle und Bedeutung von Gesichtsabdrücken für das antike Bildnis.


Literarische Quellen belegen die Verwendung von Gesichtsabdrücken für die Konzipierung antiker Porträts. Die Frage nach dem Einfluss von Abdrücken lebender und toter Personen auf das antike Bildnis wurde jedoch bisher nur im Zusammenhang mit den berühmten imagines maiorum, also den Ahnenmasken der römischen Aristokratie thematisiert. Das Vorhaben möchte dagegen diese Verbindung aufbrechen und ganz allgemein nach dem Verhältnis von Bildnis und Abdruck fragen. In einem ersten Schritt steht dabei das methodische Fundament im Vordergrund, das den Nachweis einer Verwendung von Gesichtsabdrücken bei der Konzeption antiker Porträts erst ermöglicht. In einem zweiten Schritt kann dann nach dem tatsächlichen Einfluss von Gesichtsabdrücken auf das antike Bildnis gefragt werden, differenziert nach Zeit, Region, Kontext, Material und Funktion der Porträts. Im Hintergrund muss dabei stets die Frage nach dem Verhältnis von Bild und Realität in der Antike gestellt und unsere moderne, durch die Kunstdiskurse der Renaissance beeinflusste Sichtweise hinterfragt werden.


Kontakt:

Dr. Manuel Flecker

Institut für Klassische Archäologie

Schloss Hohentübingen

Burgsteige 11

72070 Tübingen

Tel.: (07071) 29-74367

E-Mail: manuel.flecker(at)uni-tuebingen.de