Institute of Political Science

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01.12.2015

Institutskolloquium: Ethik humanitärer Interventionen

Christoph Lumer am Mittwoch, 02.12.15 um 16.15 Uhr im Raum 124

Christoph Lumer (Universität Siena) trägt vor zum Thema

"Moralische Bewertungen und Pflichten - Eine allgemeine Konzeption und ihre Anwendung auf humanitäre Interventionen"


Zum Thema:
Wohlfahrtsethiken definieren den moralischen Wert von Optionen als Aggregation aus den individuellen Werten dieser Optionen. Von allen normativ-ethischen Konzeptionen können Wohlfahrtsethiken am differenziertesten, nämlich unter Berücksichtigung aller relevanten Aspekte, konkrete Antworten auf moralisch komplexe Probleme geben. Im Vortrag wird eine wohlfahrtsethische Konzeption vorgestellt: der
progressive Normenprioritarismus. Der Prioritarismus gewichtet die Interessen der Schlechtergestellten höher als die der Bessergestellten, und zwar um so stärker je schlechter jene gestellt sind. Und die progressive Normenkomponente setzt auf die historische, politische Durchsetzung moralisch immer besserer Normen. Diese Konzeption wird schließlich auf Fragen humanitärer Interventionen angewendet.

Zur Biographie:
Christoph Lumer ist seit 2002 Professor für Moralphilosophie an der Universität Siena (Italien). Nach dem Studium an den Universitäten Münster, Bologna und Berlin (FU) promovierte er 1986 an der Universität Münster. 1993 habilitierte er sich für Philosophie an der Universität Osnabrück. 1987-1999 war er zuerst Hochschulassistent, dann Hochschuldozent an der Universität Osnabrück. Längere Forschungs-
und Lehraufenthalte u.a. an den Universitäten Oldenburg, Urbino, Ann Arbor und Siena. Buchpublikationen u.a.: "Praktische Argumentationstheorie" (1990), "Rationaler Altruismus" (2009) und "The Greenhouse – A Welfare Assessment and Some Morals" (2002). Weitere Informationen: http://www.lumer.info

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