Tabea Junker

Wissenschaftliche Mitarbeiterin


Kontakt
Universität Tübingen
Deutsches Seminar
Wilhelmstr. 50
D-72074 Tübingen

Raum 346
Telefon: 0049-(0)7071-29-73454
Mail: tabea-christine.junker(at)uni-tuebingen.de


Vita

Tabea Junker ist seit Oktober 2024 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Seminar der Universität Tübingen im Bereich Neuphilologie am Lehrstuhl von Prof. Dr. Evi Zemanek. Von Oktober 2023 bis März 2025 war sie Stipendiatin der C.H.Beck Kulturstiftung. Zuvor war sie von August 2020 bis September 2023 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Seminar der Universität Tübingen im Bereich Neuphilologie am Lehrstuhl von Prof. Dr. Georg Braungart tätig. Ihre derzeit im Entstehen begriffene Dissertation trägt den Arbeitstitel „Zwischen Zeitdiagnose und Krisenbewältigung - Albrecht Haushofers Moabiter Sonette.“

Zu ihren Forschungsinteressen zählen Gattungstheorien des Sonetts, die Literatur des 20. Jahrhunderts, Schreibszenenforschung, Rainer Maria Rilke, die Literatur der Inneren Emigration, Albrecht Haushofer, Gefängnislyrik und Sound Studies. 

Publikationen

Handbuchartikel

Mit Georg Braungart: Art.: Verwandlung des Bösen, in: Philipp Theisohn (Hg.): Trakl-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, Stuttgart / Weimar 2023, S. 405-409.

Aufsätze in Sammelbänden

Die Freiheit der Form: Die Moabiter Sonette Albrecht Haushofers im Kontext der Gefängnislyrik, in: Literaturwissenschaftliches Jahrbuch, 65 (2024), S. 135-152.

„Geräusche, die dem Krieg verbunden bleiben“. Facetten der Kriegserfahrung in den Moabiter Sonetten Albrecht Haushofers In: Max Graff / Gabriel H. Decuble (Hgg.): Der Krieg im Gedicht. Untersuchungen zum Genre der Kriegslyrik, München 2025, S. 156-172.         

Vorträge und Tagungen

Vorträge

‚Die Freiheit der Form: Die Moabiter Sonette Albrecht Haushofers im Kontext der Gefängnislyrik‘ (Vortrag in der Sektion für Romanische, Deutsche, Englisch-Amerikanische und Slavische Philologie bei der Generalversammlung der Görres-Gesellschaft) am 22. September 2023 in Tübingen

Das Widmungssonett im Tübinger Dichterkreis des 19. Jahrhunderts (Poetische Konstellationen in Tübingen 1770-1870. Tagung zur Emeritierung von Georg Braungart) am 31.7.2024 in Tübingen

„Der Weisheit Trost – Gedanken und Gedichte”. Die Moabiter Sonette Albrecht Haushofers. Eine musikalische Lesung mit Tabea Junker und Stefan Porzer am 26.10.2024 in Oberensingen-Hardt und am 1.12.2024 in Esslingen

Tagung

Poetische Konstellationen in Tübingen 1770-1870. Tagung zur Emeritierung von Georg Braungart’, 30.-31.7.2024 in Tübingen (Organisation gemeinsam mit Madeline Gellhaus, Sabine Gruber, Moritz Strohschneider und Stefan Knödler)
 

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2023
PS I Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft
Parallelgruppen 1 und 2 [mehr]

Wintersemester 2022/23
PS I Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft
Parallelgruppen 1 [mehr]

Sommersemester 2022
PSII: Literatur der Inneren Emigration  [mehr]

Wintersemester 2021/22
PS I Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft
Parallelgruppen 2 und 3  [mehr]

Sommersemester 2021
PSII: Das Sonett im 20. Jahrhundert [mehr]

Wintersemester 2020/21
Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Drama) [mehr]

Forschung

Dissertationsprojekt

Zwischen Zeitdiagnose und Krisenbewältigung – Albrecht Haushofers Moabiter Sonette (Arbeitstitel)

Die Moabiter Sonette haben besonders aufgrund ihrer tragischen Geschichte Bekanntheit erlangt. Denn nachdem Albrecht Haushofer in der Nacht vom 22. auf den 23. April 1945 durch ein Kommando der SS erschossen worden war, fand sein Bruder bei dem Toten ein Manuskript, das dieser in seiner Manteltasche verborgen hatte. Dieses Manuskript enthielt jene 80 Sonette, die nach dem Ort benannt worden sind, an dem sie einst geschrieben wurden: dem Zellengefängnis der Gestapo-Sonderabteilung in der Lehrter Straße 3 in Berlin-Moabit.

Die Sonette scheinen aufgrund dieser außergewöhnlichen Entstehungsgeschichte untrennbar mit dem tragischen Schicksal ihres Autors verknüpft zu sein. Zudem erwecken einige der Gedichte den Eindruck, als ob Sprechinstanz und Autor thematisch miteinander verschmelzen würden. Beides hat dazu geführt, dass die Moabiter Sonette in der Vergangenheit überwiegend als biografische (Zeit-)Zeugnisse eines Todgeweihten gedeutet wurden, wodurch sie gewissermaßen auf ihre tragische Entstehungsgeschichte reduziert wurden. Dadurch unterblieb es, das breite inhaltliche Spektrum des Sonettzyklus in seiner vollen Komplexität zu erfassen und auch die ästhetische Faktur der Gedichte erfuhr in früheren Deutungen nur wenig Beachtung.

Aus diesem Grund soll ein Fokus der Dissertation darauf liegen, den kulturellen Kontext des Werkes als wesentlichen Deutungshorizont in den Blick zu nehmen. Das komplexe intellektuelle Profil des Autors, das durch die Moabiter Sonette hindurchscheint, soll dabei in der Auslegung berücksichtigt werden, jedoch ohne dass das Werk auf eine biografische Lesart reduziert wird. Des Weiteren erscheint es für eine umfassende Interpretation essenziell, nicht auf der Ebene des ‚Gehalts‘ des Gedichtzyklus stehen zu bleiben, sondern hier auch die ‚Gestalt‘ der Sonette gleichwertig miteinzubeziehen. Die Auseinandersetzung mit der Sonettform, die sich gerade durch ihre strenge Regelpoetik auszeichnet und so durch ihre regelgeleitete Begrenztheit Autoren besonders in schwierigen Zeiten Halt zu geben scheint, bildet daher einen weiteren Schwerpunkt des Forschungsvorhabens.

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