Institut für Medienwissenschaft

Praxis

Das Institut für Medienwissenschaft verzahnt Forschung und Lehre mit der Praxis. Es bietet eine Ausbildung, die wissenschaftlich fundiert und gleichzeitig berufsorientiert ist, so dass Theorie und Anwendung sich wechselseitig ergänzen. Das Bildungs- und Ausbildungsziel ist die Berufsfähigkeit der Studierenden.

Ausbildungsziel: Berufsfähigkeit

Das Arbeitsfeld „Medien“ verändert sich ständig. Mit Veranstaltungen zur Vielfalt der Kommunikations- und Kreativberufe (Formen des Journalismus, PR, Medienforschung etc.) liefert das Institut für Medienwissenschaft den Studierenden notwendige Informationen für die eigene berufliche Entscheidungsfindung; darüber hinaus werden die Studierenden von qualifizierten Dozenten beraten, die selbst erfolgreich im Journalismus, in der Werbung oder in der Öffentlichkeitsarbeit tätig sind.

Das Bildungs- und Ausbildungsziel des Instituts für Medienwissenschaft ist die Berufsfähigkeit der Absolventen, weniger die unmittelbar umsetzbare Berufsfertigkeit im Sinne einzelner Techniken, die ohnehin schnell veralten. Die Ausbildung am Institut für Medienwissenschaft verschafft den Studierenden wesentliche Vorteile gegenüber denen, die durch eine rein handwerklich orientierte Ausbildung auf eng definierte Berufsfelder fixiert sind. Absolventen der Tübinger Medienwissenschaft arbeiten heute für große Zeitungen und Zeitschriften, für Radio- und Fernsehsender; sie sind im Medienmanagement, für Werbeagenturen und in der Medienforschung tätig.

Berufsfähigkeit als Ziel erfordert als Mittel eine intelligente Verknüpfung von Theorie und Praxis. Sie geschieht vor allem durch Lehrforschungsprojekte, Lehrredaktionen, Praktika und die vielfältigen Kontakte der Dozenten in die Berufswelt der Medien.

Lehrforschungsprojekte

Der Ausgangspunkt eines Lehrforschungsprojekts ist eine aktuelle Forschungsfrage oder Aufgabenstellung: Wie gestalteten sich die Anfänge des Animationsfilms? Wie verändern sich die Anforderungsprofile für angehende Journalisten? Welche Folgen hat der Laien-Journalismus der Blogger im Internet für den Beruf? Mit welchen Strategien inszenieren sich Prominente in der Mediengesellschaft? Mit Hilfe von Recherchemethoden (Interview, Datenerhebung, teilnehmende Beobachtung, Kundenbefragung), die wissenschaftlich wie journalistisch relevant sind, erkunden die Studierenden das Feld. Die Ergebnisse landen nicht „im Papierkorb“, sondern werden unter realen Marktbedingungen veröffentlicht und verkauft – beispielsweise in Form eines Buches, eines Films, eines Internetauftritts, einer Werbekampagne oder einer eigenen Ausstellung. Lehrforschungsprojekte sind also das genaue Gegenteil von didaktischen Trockenübungen, sie ermöglichen ein Lernen unter Realbedingungen und sie verschaffen den Studierenden „Visitenkarten“, mit denen sie beim Berufsstart punkten können.

Lehrredaktionen

In den Lehrredaktionen werden medienpraktische Kurse in den Bereichen Print, Online, Fernsehen und Hörfunk angeboten. Hier lernen die Studierenden die unterschiedlichen journalistischen Techniken kennen – vom Schreiben einer Internet-Meldung bis zum Schneiden eines Radiobeitrags, vom Recherchieren für eine Reportage bis zum Moderieren einer Fernsehsendung. Das Zentrum für Medienkompetenz stellt dafür digitale Fernseh- und Hörfunkstudios bereit. Medienerfahrene Dozenten und journalistische Praktiker, die diese Kurse anleiten, verschaffen den Studierenden wertvolle Einblicke in den medialen Arbeitsalltag, oft ergeben sich hier auch erste Kontakte für die spätere Berufslaufbahn.

Praktika

Studienbegleitende Praktika machen die Studierenden mit den Arbeitsabläufen und technischen Anforderungen der Medienproduktion unter Realbedingungen vertraut. Ein dreimonatiges studienbegleitendes Praktikum ist Pflicht, die Ableistung von weiteren Praktika und die freie Mitarbeit in Redaktionen und Agenturen wird vom Institut für Medienwissenschaft ausdrücklich empfohlen und unterstützt. Jeder Lehrstuhl verfügt über Branchenkontakte, die dem Studierenden den Weg zu einem Praktikumsplatz erleichtern. Gezielt werden Praktika und andere Angebote aus der Medienpraxis in die Lehre eingebunden.

Gut verdrahtet

Das Institut für Medienwissenschaft unterhält vielfältige Kontakte zu Redaktionen, TV- und Radiosendern, PR- und Werbeagenturen, Unternehmen der Markt- und Mediaforschung. Ein besonders enger Austausch besteht seit langem mit dem SWR-Studio Tübingen. In jedem Semester lehren überdies profilierte Medienpraktiker und Entscheidungsträger aus Sendern, Verlagen und Agenturen am Institut. Durch sie erhalten die Studierenden wertvolle Einblicke und nützliche Kontakte.

Tübinger Mediendozentur

Ein Scharnier zwischen Universität und Öffentlichkeit mit bundesweitem Renommee ist die "Tübinger Mediendozentur": Sie wurde 2003 von der Medienwissenschaft der Universität Tübingen und dem SWR-Studio Tübingen ins Leben gerufen. Sie fördert den journalistischen Nachwuchs und vertieft die Kontakte zwischen SWR und der Universität. Mit Workshops und Vorträgen prominenter Medienvertreter, mit Projektarbeiten und gemeinsamen Veranstaltungen gilt es, Theorie und Praxis, Wissenschaft und Anwendung zu verbinden. Bisherige Gastdozenten waren: Peter Voß (2004), Claus Kleber (2005), Frank Plasberg (2006), Maybrit Illner (2007), Patrick Leclercq (2008), Giovanni di Lorenzo (2009), Alice Schwarzer (2010), Frank Schirrmacher (2011), Hans Leyendecker (2012), Ulrich Deppendorf (2013), Mathias Döpfner (2014), Miriam Meckel (2015), Sascha Lobo (2016) und Georg Mascolo (2017).

Mediendozentur