Institut für Erziehungswissenschaft
 

Pia Rojahn

Doktorandin der Abteilung Allgemeine Pädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen.

Erstbetreuerin: Prof. Dr. Rita Casale, Universität Wuppertal

 

Hannah Arendts Pädagogik (Arbeitstitel)

Die Dissertation widmet sich den Grundlagen der Lehrkräftebildung: Warum brauchen wir eigentlich den Lehrberuf? Was macht eine (professionelle) Lehrkraft aus? Welche theoretische Basis braucht eine Lehrkräftebildung, um professionelle Lehrpersonen zu bilden?

Die Arbeiten von Hannah Arendt sind besonders wertvoll zur Beantwortung dieser elementaren Fragen, da ihr Denken sich gegen einen Instrumentalismus richtet. Daher können eine neoliberale Output-Orientierung sowie eine ökonomische Zweck- und Anwendungsorientierung in den Bereichen der Erziehung und Bildung mit Arendt grundlegend problematisiert werden. Im Rahmen dieser Forschungsarbeit wird insbesondere das instrumentelle Verständnis von Erziehung und Bildung, das sich seit der Bologna-Erklärung auch zunehmend in der Lehrkräftebildung niederschlägt, in Frage gestellt. Der fortschreitenden Ökonomisierung von Schule und Universität wird mit einer bildungsphilosophischen Fundierung der Lehrkräftebildung widersprochen, die aufzeigt, dass instrumentelle und ökonomische Auffassungen von Erziehung und Bildung den Lehrberuf zunehmend deprofessionalisieren bzw. entpädagogisieren.