Philosophische Fakultät

Graduiertenkollegs der DFG

Graduiertenkollegs sind Einrichtungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an den Hochschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in einem thematischen Forschungsprogramm. Die Kollegs werden maximal neun Jahre lang finanziert. Im Mittelpunkt steht die Qualifizierung von Doktorandinnen und Doktoranden, die früh wissenschaftliche Selbständigkeit erlangen sollen.

(DFG, Graduiertenkollegs)

GRK 3105

Figurationen des Prekären im Globalen Süden

Das Graduiertenkolleg (GRK) untersucht das Prekäre als zentrale Analysekategorie zur Diagnose gesellschaftlicher und kultureller Dynamiken im Globalen Süden. Ziel ist es, dessen Bedeutung für alltägliche Lebensrealitäten, Deutungsmuster und Handlungsspielräume sozialer Akteure kritisch zu erforschen. Dabei stehen lokale wie globale Verflechtungen im Fokus, jenseits postkolonialer Binaritäten. In einem interdisziplinären, international vernetzten Forschungsumfeld analysiert das GRK, wie westliche Modernisierungsprozesse mit autochthonen Lösungsansätzen interagieren. So wird der Globale Süden als Ort von Resilienz, Resistenz und Wissensproduktion verstanden – trotz tiefgreifender Machtasymmetrien und kolonialer Prägungen.

Sprecher: Prof. Dr. Sebastian Thies Romanisches Seminar

Laufzeit: Startet im Frühjahr 2026

Abgeschlossene Graduiertenkollegs (der letzten 5 Jahre)

GRK 1808

Ambiguität – Produktion und Rezeption

Es ist das Ziel des Graduiertenkollegs, zu zeigen, dass durch Kooperation der sprachbezogenen Fächer neue Erkenntnisse hinsichtlich der Produktion und Rezeption, der Auslösung und Auflösung von Ambiguität gewonnen werden können. Dieses Ziel wird in der Überzeugung verfolgt, dass Ambiguität als Querschnittsphänomen ein geeignetes Paradigma für neue Formen der Zusammenarbeit verschiedener sprachbezogener Disziplinen darstellt. Zugleich werden damit die Grundlagen für eine spätere Ausweitung der Fragestellung auf nichtsprachliche Zeichensysteme (Bild, Musik usw.) gelegt.

Sprecher: Prof. Dr. Matthias Bauer Englisches Seminar
Laufzeit: 01. Oktober 2013 - 30. September 2022

GRK 1662

Religiöses Wissen im vormodernen Europa (800-1800)

Das Graduiertenkolleg verfolgt zwei Ziele: Es etabliert den Begriff 'religiöses Wissen' interdisziplinär als Forschungskonzept; und es beschreibt mit Hilfe dieses Konzepts in neuer Weise, wie sich in Europa die sogenannte westliche Wissensgesellschaft mit ihren Selbstzuschreibungen der Toleranz, Säkularität, Rationalität und Ausdifferenzierung von Wissenschaft und Bildung, Recht und Politik, Religion, Kunst und Literatur entwickeln konnte.

Sprecher: Prof. Dr. Volker Leppin Evangelisch-Theologische Fakultät; und Prof. Dr. Annette Gerok-Reiter – Deutsches Seminar

Laufzeit: 01. April 2011 - 31. März 2020