10.05.2011
Dioxin im Essen, das große Geschäft mit der Schweinegrippe, vertuschte Störfälle in Atomkraftwerken, die Überwachung von Mitarbeitern in Unternehmen – Skandale und Krisen sind längst überall. Sie treiben uns um, wenn auch nur für kurze Zeit; sie fordern Opfer, die wir schnell vergessen; sie zwingen zur öffentlichen Buße, was uns freut.
In seinem Vortrag auf Einladung der Tübinger Medienwissenschaft beschreibt Frank Roselieb – geschäftsführender Direktor des „Krisennavigator“, eines Instituts für Krisenforschung und Krisenmanagement in Kiel – in welcher Weise Krisen und Skandale unsere Weltwahrnehmung prägen. Er zeigt, welchen Nutzen die Krisenforschung für die Kommunikationspraxis besitzt, welche Fehler bedeutende Unternehmen und hochrangige Politiker im Krisenfall machen; und er illustriert anhand einer Fülle von Beispielen, wie eine sinnvolle, eine Vertrauen stiftende Kommunikationsstrategie aussehen sollte. Frank Roselieb: „Die Strategie im Falle der Krisenkommunikation heißt erstens schnell informieren, zweitens Offenheit: Wenn neue Erkenntnisse vorliegen, von sich aus damit an die Öffentlichkeit und nicht warten, bis Journalisten nachhaken und dann alles ans Licht kommt, drittens Wahrheit: Glaubwürdigkeit ist das zentrale Kapital.“
Der Vortrag ist öffentlich und findet im Rahmen der medienwissenschaftlichen Ringvorlesung „Der Skandal und die Medien“ statt. Interessierte sind herzlich willkommen.
Termin: Donnerstag, 12. Mai 2011, 18.15 bis 19.45 Uhr
Ort: Kupferbau, HS 22, Hölderlinstraße 5, 72074 Tübingen
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