19.04.2011
Am 11. Oktober 1987 wird der ehemalige schleswig-holsteinische Ministerpräsident Dr. Uwe Barschel tot in der Badewanne eines Genfer Hotels gefunden. Und die „Waterkantgate“-Affäre um die Bespitzelung und Diffamierung der Opposition nimmt eine dramatische Wende.
Die Bilder des Toten haben sich längst in das kollektive Gedächtnis eingebrannt und finden sich – zu Kunstwerken verfremdet – heute auch in Museen. Und der Fall Barschel zählt mittlerweile zu den am besten recherchierten Kriminalfällen im deutschsprachigen Raum – und doch: Was genau geschah, ob es sich um Suizid oder Mord handelte, ist nach wie vor ungeklärt.
Die Fotos des damaligen Stern-Reporters Sebastian Knauer (heute beim Spiegel) von dem toten Politiker gingen um die Welt – und lösten eine heftige Kontroverse über die Ethik des Journalismus und die Pflicht zur genauen Dokumentation aus.
In seinem Vortrag auf Einladung der Tübinger Medienwissenschaft berichtet Knauer über die bislang kaum bekannte Vorgeschichte der Affäre, beschreibt seine Recherchen und reflektiert die eigene Rolle und zeigt, wie sich – im Laufe der Zeit – unser Verständnis der Barschel Affäre verändert hat.
Der Vortrag ist öffentlich und findet im Rahmen der medienwissenschaftlichen Ringvorlesung „Der Skandal und die Medien“ statt. Interessierte sind herzlich willkommen.
Termin: Donnerstag, 21. April 2011, 18.15 bis 19.45 Uhr
Ort: Kupferbau, HS 22, Hölderlinstraße 5, 72074 Tübingen
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