Institut für Medienwissenschaft

14.07.2011

Wikileaks und die Unberrschbarkeit der Daten

Ein Vortrag des Bloggers und Medientheoretikers Michael Seemann – Einladung der Tübinger Medienwissenschaft

 

 

 

Wikileaks blamiert eine Weltmacht, ein Blogger prangert die Äußerungen des Bundespräsidenten an; täglich verbreiten sich Videos im Netz, entstehen Ad-hoc-Berühmtheiten und neue Öffentlichkeiten, werden Unternehmen attackiert und Einzelne zu Recht oder zu Unrecht gefeiert oder diffamiert.

In seinem Vortrag auf Einladung der Tübinger Medienwissenschaft analysiert der Blogger und Medientheoretiker Michael Seemann diese und andere Phänomene als Resultat eines Kontrollverlustes, dessen wesentliches Merkmal darin besteht, dass wir uns nicht vorstellen können, in welcher Form Daten und Informationen interagieren, in welchen Kontexten sie auftauchen, wer sie eines Tages zu welchem Zweck verwenden wird. Michael Seemann: „Wir wissen nicht, was wir gesagt haben werden, wenn wir etwas sagen. Daten haben die Eigenschaft, verknüpfbar zu sein. Und diese Verknüpfbarkeit ist potentiell unendlich.“

Zur Person: Michael Seemann, geboren 1977, studierte Angewandte Kulturwissenschaft in Lüneburg. Seitdem arbeitet er an seiner Doktorarbeit über philosophische Theorien des Archivs und ist seit 2005 mit verschiedenen Projekten im Internet aktiv. Er gründete twitkrit.de und die Twitterlesung, organisierte verschiedene Veranstaltungen und betreibt den Podcast wir.muessenreden.de. Vor einem Jahr begann er das Blog CTRL-Verlust zuerst bei der FAZ, seit September auf eigene Faust, in dem er über den Verlust der Kontrolle über die Daten im Internet schreibt. Er schreibt unregelmäßig für verschiedene Medien wie RollingStone, ZEIT Online, c't und das DU Magazin.

Der Vortrag ist öffentlich. Interessierte sind herzlich willkommen.

Der Termin: Montag, 18. Juli 2011, 18.15 bis 19.45 Uhr

Ort: Brechtbau, HS 037, Tübingen

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