Susanne Marschall hat Germanistik, Komparatistik und Philosophie in Köln und Mainz studiert und war von 1992-1995 Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Monografien und zahlreiche Aufsätze (Schüren, Fink, edition text&kritik, Königshausen&Neumann, Bertz&Fischer, Böhlau etc.), Essays, Filmkritiken sowie Fernseh- und Radiointerviews mit ihr als Filmexpertin (Filmdienst, Deutsche Welle, ARTE, SRW, HR, NDR etc.) erschienen zu Themen der Film- und Fernsehwissenschaft, Literatur- und Theaterwissenschaft, Bild- und Kulturwissenschaft. Außerdem hat sie ihr Fachwissen über Farben in einem TED-Talk geteilt.
Nach ihrer Promotion (1995) mit einer Arbeit über das Motiv des Tanzes am Beispiel von Frank Wedekinds „Büchse der Pandora“ und Hugo von Hofmannsthals „Elektra“ lehrte und forschte Susanne Marschall zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin, dann als Hochschulassistentin (C1) und schließlich als Akademische Rätin in der Filmwissenschaft sowie seit Ende 2009 im Journalistischen Seminar des Instituts für Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. 2003 erhielt sie den Lehrpreis des Senates der Johannes Gutenberg-Universität für exzellente Leistungen in der Lehre. 2005 habilitierte sie sich mit der Monografie „Farbe im Kino“, die in zweiter Auflage erschienen ist. Im gleichen Jahr konzipierte und realisierte sie die Ausstellung „Farb-Töne“ im Rahmen des Kultursommers. Dazu kommen Lehraufträge z.B. an der Hamburg Media School, den Universitäten Marburg und Wien (Sommer 2011) sowie der Filmakademie Ludwigsburg. 2010 erhielt Susanne Marschall die Rufe auf W3-Professuren für Medienwissenschaft an den Universitäten Tübingen und Hamburg. Mit der Rufannahme in Tübingen wurde sie zur Direktorin des Kompetenz-Zentrums Medien der Universität Tübingen ernannt.
Während ihrer Tätigkeit an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz war Susanne Marschall Sprecherin des Interdisziplinären Arbeitskreises Medienwissenschaft, begründete das Universitätsfernsehen Campus TV und konzipierte das Medienhaus der Universität. Sie engagierte sich als Gründungsmitglied des Interdisziplinären Forschungsschwerpunktes Neurowissenschaft (insbesondere als Sprecherin der Sektion Bildwissenschaft) sowie im Leitungsgremium des Zentrums für Interkulturelle Studien und war bis zu ihrer Berufung nach Tübingen langjähriges Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur.
Hinzu kommen Aktivitäten im medienpraktischen und mediendidaktischen Bereich, zum Beispiel die Konzeption zahlreicher Schulprojekte sowie die Leitung der rheinland-pfälzischen Nachwuchsförderung für Film und Neue Medien. Ihr Engagement für PUSH-Projekte wie die Kinder-Uni, den Wissenschaftsmarkt und zuletzt die Bewerbung der Stadt Mainz um den Titel Stadt der Wissenschaft zielt auf die Öffnung und weitgespannte Vernetzung der Medienwissenschaft. 2011 kuratierte Susanne Marschall die Ausstellung „Spektrale“ als Leuchtturm-Projekt der Stadt der Wissenschaft.
2012 verlieh das Absolventenmagazin UNICUM BERUF Susanne Marschall den Titel "Professorin des Jahres". Die Medienwissenschaftlerin wurde in der Kategorie „Geistes-, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften“ ausgezeichnet. Bundesweit wurden fast 800 Hochschullehrer von Studenten, Kollegen und Arbeitgebern für den Titel vorgeschlagen. Aus ihnen bestimmte eine Jury um Professor Klaus Landfried, den ehemaligen Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz, die Preisträger in vier Wissenschaftsbereichen. Susanne Marschall gewann den Wettbewerb aufgrund ihrer intensiven Begleitung junger Wissenschaftler bei der Karriereplanung, die Entwicklung und Durchführung anspruchsvoller Praxisprojekte, die Vermittlung von Praktika und Einstiegsstellen sowie die Förderung von Existenzgründungen.