Institut für Medienwissenschaft

Prof. Dr. Susanne Marschall

Direktorin des Zentrums für Medienkompetenz
Herausgeberin des Open Journals "Colour Turn"
Susanne Marschall, Jahrgang 1963, ist Professorin für Medienwissenschaft (Schwerpunkt: Audiovisuelle Medien, Film und Fernsehen)

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Medienwissenschaft
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Das Profil

In Forschung und Lehre widmen wir uns im Lehrstuhl für Film- und Fernsehwissenschaft, Audiovisuelle Medien dem Spiel- und Dokumentarfilm, speziell den Themen Bildgestaltung, Farbe und Licht, Animation, Dramaturgie, Serielles Erzählen und Wissenschaftskommunikation. Neben der methodischen Verortung in der historischen Hermeneutik, der Medienkulturwissenschaft und der Bildwissenschaft hat sich vor allem durch die langjährige Beschäftigung mit Farbe und visueller Wahrnehmung eine interdisziplinäre Öffnung zur Kognitionswissenschaft entwickelt. Diese Ausrichtung erfordert auch empirische Herangehensweisen an die Forschungsgegenstände Film, Fernsehen, Photographie und Bild. Die Verbindung von Filmkunst und Malerei führt zur Animation, deren Geschichte und Stilvielfalt äußerst faszinierend sind. Hier finden sich noch viele unerforschte Arbeitsfelder, die im 2013 begründeten Tübinger Research Center for Animation and Emerging Media systematisch aufgearbeitet werden.

Der Lehrstuhl für Film- und Fernsehwissenschaft, Audiovisuelle Medien ist eng mit der zentralen Einrichtung Zentrum für Medienkompetenz verbunden, dessen Direktion Prof. Dr. Susanne Marschall mit ihrer Berufung an die Eberhard Karls Universität übernommen hat. Zu dieser Einrichtung gehören unter anderem Campus TV, Radio Micro Europa, Festival TV, die Mediathek sowie Online-Angebote wie media-bubble.de oder napse.de. Zu bisherigen Projekten gehören unter anderem das Bosch-Programm Medienbotschafter Indien – Deutschland und BGMvital - Servicestelle für adressatenorientiertes betriebliches Gesundheitsmanagement in KMU (gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF). Die vielfältigen Film- und Medienprojekte im Zentrum für Medienkompetenz ermöglichen es, universitäre Forschung und Lehre systematisch mit der Medienpraxis zu verbinden (mewi-projekte). Zu den Highlights der Praxisprojekte gehören unter anderem der Dokumentarfilm Lotte Reiniger - Tanz der Schatten (ARTE 2012, DVD bei absolut medien) sowie die beiden Opern W – The Truth Beyond (Fredrik Sixten), Aufführung 2016, und Il Cacciatore del Luso (Niccolò Jommelli), Aufführung 2017. Dazu kommen verschiedene Ausstellungsprojekte, u.a. die SPEKTRALE (2011 in Mainz) oder die beiden Kooperationsprojekte mit dem Weltethos-Institut Querhandeln und Menschenbilder. Und nicht zu vergessen die hochwertigen Master-Abschlussfilme, die am Lehrstuhl entstehen und auf DVD, im Fernsehen oder auch im Kino zu sehen sind.

Außerhalb der Universität engagiert sich Prof. Dr. Susanne Marschall im Forschungsbereich als Gutachterin in der Forschungsförderung, als Juryvorsitzende der MFG Baden-Württemberg in den Bereichen Verleihförderung, Kinoinnovationsdarlehen und Kinopreise sowie als Mitglied des Stiftungsrates der Deutschen Kinemathek.

Curriculum Vitae

Susanne Marschall hat Germanistik, Komparatistik und Philosophie in Köln und Mainz studiert und war von 1992-1995 Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Monografien und zahlreiche Aufsätze (Schüren, Fink, edition text&kritik, Königshausen&Neumann, Bertz&Fischer, Böhlau etc.), Essays, Filmkritiken sowie Fernseh- und Radiointerviews mit ihr als Filmexpertin (Filmdienst, Deutsche Welle, ARTE, SRW, HR, NDR etc.) erschienen zu Themen der Film- und Fernsehwissenschaft, Literatur- und Theaterwissenschaft, Bild- und Kulturwissenschaft. Außerdem hat sie ihr Fachwissen über Farben in einem TED-Talk geteilt.

Nach ihrer Promotion (1995) mit einer Arbeit über das Motiv des Tanzes am Beispiel von Frank Wedekinds „Büchse der Pandora“ und Hugo von Hofmannsthals „Elektra“ lehrte und forschte Susanne Marschall zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin, dann als Hochschulassistentin (C1) und schließlich als Akademische Rätin in der Filmwissenschaft sowie seit Ende 2009 im Journalistischen Seminar des Instituts für Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. 2003 erhielt sie den Lehrpreis des Senates der Johannes Gutenberg-Universität für exzellente Leistungen in der Lehre. 2005 habilitierte sie sich mit der Monografie „Farbe im Kino“, die in zweiter Auflage erschienen ist. Im gleichen Jahr konzipierte und realisierte sie die Ausstellung „Farb-Töne“ im Rahmen des Kultursommers. Dazu kommen Lehraufträge z.B. an der Hamburg Media School, den Universitäten Marburg und Wien (Sommer 2011) sowie der Filmakademie Ludwigsburg. 2010 erhielt Susanne Marschall die Rufe auf W3-Professuren für Medienwissenschaft an den Universitäten Tübingen und Hamburg. Mit der Rufannahme in Tübingen wurde sie zur Direktorin des Kompetenz-Zentrums Medien der Universität Tübingen ernannt.

Während ihrer Tätigkeit an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz war Susanne Marschall Sprecherin des Interdisziplinären Arbeitskreises Medienwissenschaft, begründete das Universitätsfernsehen Campus TV und konzipierte das Medienhaus der Universität. Sie engagierte sich als Gründungsmitglied des Interdisziplinären Forschungsschwerpunktes Neurowissenschaft (insbesondere als Sprecherin der Sektion Bildwissenschaft) sowie im Leitungsgremium des Zentrums für Interkulturelle Studien und war bis zu ihrer Berufung nach Tübingen langjähriges Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur.

Hinzu kommen Aktivitäten im medienpraktischen und mediendidaktischen Bereich, zum Beispiel die Konzeption zahlreicher Schulprojekte sowie die Leitung der rheinland-pfälzischen Nachwuchsförderung für Film und Neue Medien. Ihr Engagement für PUSH-Projekte wie die Kinder-Uni, den Wissenschaftsmarkt und zuletzt die Bewerbung der Stadt Mainz um den Titel Stadt der Wissenschaft zielt auf die Öffnung und weitgespannte Vernetzung der Medienwissenschaft. 2011 kuratierte Susanne Marschall die Ausstellung „Spektrale“ als Leuchtturm-Projekt der Stadt der Wissenschaft.

2012 verlieh das Absolventenmagazin UNICUM BERUF Susanne Marschall den Titel "Professorin des Jahres". Die Medienwissenschaftlerin wurde in der Kategorie „Geistes-, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften“ ausgezeichnet. Bundesweit wurden fast 800 Hochschullehrer von Studenten, Kollegen und Arbeitgebern für den Titel vorgeschlagen. Aus ihnen bestimmte eine Jury um Professor Klaus Landfried, den ehemaligen Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz, die Preisträger in vier Wissenschaftsbereichen. Susanne Marschall gewann den Wettbewerb aufgrund ihrer intensiven Begleitung junger Wissenschaftler bei der Karriereplanung, die Entwicklung und Durchführung anspruchsvoller Praxisprojekte, die Vermittlung von Praktika und Einstiegsstellen sowie die Förderung von Existenzgründungen.

Marschall, Susanne (2019): „Filmwissenschaft“. In: Werner Nell, Marc Weiland (Hrsg.): Dorf: Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart: Metzler, 2019, S. 62-68.

Marschall, Susanne (2018): „Exotismus“. In: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn und Deutsche Kinemathek, Berlin (Hrsg.): Kino der Moderne. Film in der Weimarer Republik. Dresden, Sandstein, S. 112-117.

Marschall, Susanne, Werner, Annette (2017): „Grundlagen der Farbforschung“. In: Gesprächsstoff Farbe. Beiträge aus Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft. Scheurmann, K., Karliczek, A. (Hrsg.). Köln: Böhlau Verlag.

Marschall, Susanne (2017): „Farbe und Animation“. In: Gesprächsstoff Farbe. Beiträge aus Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft. Scheurmann, K., Karliczek, A. (Hrsg.). Köln: Böhlau Verlag.

Marschall, Susanne (2015): „Bewegung(en) auf dem Tricktisch – Lotte Reinigers Metamorphosen und Tänze im Kontext der Avantgarde“. In: Blattner, Evamarie et al. (Hrsg.): Animation und Avantgarde: Lotte Reiniger und der absolute Film. Tübingen, S. 55–69.

Marschall, Susanne (2015): „Somewhere inside the rainbow – Musicals in Technicolor“. In: Stiftung Deutsche Kinemathek (Hrsg.): It´s GloriousTechnicolor. Publikation zur Retrospektive der Berlinale. Berlin, S. 72–87.

Marschall, Susanne, Bieberstein, Rada (2014): „Indiens Kino Kulturen – Geschichte, Dramaturgie, Ästhetik“, Marburg

Marschall, Susanne, Bieberstein, Rada, Schneider, Kurt (2012):
DVD “Lotte Reiniger – Tanz der Schatten”. In Zusammenarbeit mit ARTE DEUTSCHLAND. absolut Medien / arte EDITION

Marschall, Susanne (2012): „Monomythos und transkulturelle Synthese – Immersion am Beispiel von Avatar“. In: Jahrbuch immersive Medien. Marburg, S. 123–127.

Marschall, Susanne, Liptay, Fabienne. & Keazor, Henry (2011): „FilmKunst. Studien an den Grenzen der Künste und Medien“. Marburg.

Marschall, Susanne (2011): "Non finito - zur Renaissance des Fragments als Phänomen des Medienwandels". In: Kunsthochschule für Medien (Hrsg.): off topic. Unterbrechen/wiederholen. Köln, S. 14-21.

Marschall, Susanne (2005): "Farbe im Kino". (2. Aufl., 2009). Marburg.

Marschall, Susanne, Bauer, Matthias und Liptay, Fabienne (2008): "Kunst und Kognition". München.

Marschall, Susanne (2006): „Indien“. In Filmkonzepte 4. München.

Marschall, Susanne, Liptay, Fabienne (2006): „Mit allen Sinnen - Gefühl und Empfindung im Kino“. Marburg

Liptay, Fabienne, Marschall, Susanne, Solbach, Andreas (2005): „Heimat - Suchbild und Suchbewegung“. Remscheid

Marschall, Susanne, Witzke, Bodo (1999): „Wir sind alle Menschenfresser - Georg Stefan Troller und die Liebe zum Dokumentarischen“. Norderstedt

Marschall, Susanne, (1996): „TextTanzTheater“, Eine Untersuchung des dramatischen Motivs und theatralischen Ereignisses „Tanz“ am Beispiel von Frank Wedekinds Büchse der Pandora und Hugo von Hofmannsthals Elektra, Frankfurt am Main

Marschall, Susanne, (1991) “Mythen der Metamorphose – Metamorphose des Mythos bei Peter Handke und Botho Strauß.“ Mainz