Am 17.12. stellte Herr Prof. Dr. Dieter Dölling, Direktor des Instituts für Kriminologie der Universität Heidelberg, vor einem vollen Hörsaal 9 im Rahmen des Kriminologisch-Kriminalpolitischen Arbeitskreises (KrimAK) die Ergebnisse eines von der Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegebenen Forschungsprojekts zum Missbrauch in der Katholischen Kirche vor.
Dabei schilderte Dölling eindrücklich das Ausmaß der Fälle sexuellen Missbrauchs. Die Betroffenen seien bei Beginn der Übergriffe durchschnittlich zwölf Jahre alt gewesen und in den meisten Fällen mehr als einmal und über einen längeren Zeitraum sexuell missbraucht worden. Dies habe gravierende Folgen für Körper, Psyche und Sozialleben dieser Personen gehabt.
Der Referent zeigte außerdem verschiedene Charakteristika der Beschuldigten sowie Erklärungsansätze für deren Taten auf. Auch wies er auf das große Dunkelfeld bei derartigen Taten hin. Bei den Beschuldigten habe es sich keineswegs um einzelne „schwarze Schafe“ gehandelt, sondern nach Ansicht der Forschungskommission um ein strukturelles, andauerndes Problem innerhalb der Katholischen Kirche. Insbesondere zur künftigen Prävention habe die Kommission zahlreiche Vorschläge gemacht, die nun der Umsetzung harrten.
Dem Vortrag schloss sich eine ausführliche und lebhafte Diskussion an.
Die genauen Ergebnisse der Studie können unter https://www.zi-mannheim.de/forschung/forschungsverbuende/mhg-studie-sexueller-missbrauch.html (Stand: 19.12.2018) eingesehen werden.
Die nächste Veranstaltung des KrimAK findet am Montag, 28.1., um 19.15 Uhr in Hörsaal 9 der Neuen Aula statt. Es wird Frau Dipl.-Päd. Tina Neubauer aus Stuttgart zum Thema „Psychosoziale Prozessbegleitung an der Schnittstelle zwischen Pädagogik und Justiz“ referieren. Alle Interessierten sind auch zu diesem Vortrag mit Diskussion herzlich eingeladen.