Prof. Dr. Reinhard Johler
Professor für Empirische Kulturwissenschaft
Wiss. Leiter des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde
Kontakt
Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft | Eberhard Karls Universität Tübingen | Burgsteige 11, 72070 Tübingen
+49(0)7071/29-75448 | +49(0)7071/29-74886 (Sekretariat)
reinhard.johler@uni-tuebingen.de
Sprechstunde
im Semester Donnerstag 14.30 - 16 Uhr mit Voranmeldung via Email
Schwerpunkte in Forschung und Lehre
- Diversität – kulturelle Differenzen – Multikulturalität
- Geschichte von Hybridität
- Europäisierung im Alltag
- Migration und Flucht
- Kriegserfahrungen und Wissenschaftsgeschichte
- Historischer und gegenwärtiger Multikulturalismus in Südosteuropa
- Region – kulturelles Erbe – Landesgeschichte
- Unternehmens- und Organisationsforschung
Akademisches Profil
Meine Forschung und Lehre ist ganz wesentlich geprägt von den vielen Umbrüchen, die unser Fach in den letzten Jahrzehnten erlebt hat. Dies zeigt sich schon in seinen Namen: Ich habe in Wien eine mitteleuropäisch geprägte Volkskunde studiert, habe gleichzeitig durch Stipendien in England Kurse in Social Anthropology und in Italien in Demologia/Antropologia Culturale absolviert. Nach dem Studienabschluss habe ich ein paar Jahre am inzwischen umbenannten Institut für Europäische Ethnologie gearbeitet. 2002 bin ich nach Tübingen gekommen und vertrete hier mit voller Überzeugung die Empirische Kulturwissenschaft. Die verschiedenen Fachbezeichnungen stehen für unterschiedliche Ausrichtungen des Faches, aber ebenso für einen radikalen Wandel seiner Themen und Zugänge. Dieser wiederum war und ist von einer sich in vielfältiger Weise schnell verändernden Welt geprägt. Sie im Großen und im Kleinen sehen und verstehen zu wollen, ist für mich Empirische Kulturwissenschaft. Ich blicke dafür in ethnografischer Manier in die nähere Vergangenheit (etwa das habsburgische Erbe Mittel- und Südosteuropas) und die Gegenwart in Europa. Dabei interessieren mich Themen wie Diversität, Migration und Flucht, Europäisierung und Kulturelles Erbe, friedliches Zusammenleben und kriegerische Konflikte. Ich kooperiere seit langem gerne in größeren Forschungsverbünden mit anderen Disziplinen, und ich mag es sehr, Forschungsergebnisse etwa auch in Ausstellungen zu zeigen. Nach meinem Fachverständnis sollten EKWler*innen historisch und gegenwärtig interessiert und mehrsprachig sein, und sie sollten Europa (und inzwischen auch mehr) als ihr Forschungsfeld verstehen.
Vita
Geboren 1960 in Alberschwende/Vorarlberg/Österreich |
Studium der Volkskunde, Völkerkunde und Geschichte in Wien, Mailand und Cambridge |
1986 Magisterium in Wien (Mir parlen Italiano) |
1994 Doktorat in Wien (Die Formierung eines Brauches) |
1987-2002 Universitätsassistent bzw. Assistenzprofessor am Institut für Europäische Ethnologie an der Universität Wien |
Seit 2002 Professor für Empirische Kulturwissenschaft am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft, Universität Tübingen |
2004 Gastprofessur für „Anthroplogie et Sociologie“ am Département des Sciences Sociales an der École Normale Superieure, Paris |
Seit 2008 wissenschaftlicher Leiter des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Tübingen |
Wissenschaftspreis des Landes Vorarlberg |
2019 Gastprofessor „Discipline demoetnoantropologiche/Storia Antropologia Religioni Arte Spettacolo“, Università di Roma „La Sapienza“ |
Link to full CV / Major publications (english) |
Aktuelle Ämter
Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Tübingen |
Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Donauschwäbischen Zentralmuseums, Ulm |
Ordentliches Mitglied der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg |
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Landes Vorarlberg |
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa |
Mitglied des Vorstandes der Kommission für Kultur und Geschichte der Deutschen in Südosteuropa |
Aktuelle Akademische Mitgliedschaften
Verein für Volkskunde, Wien |
Deutsche Gesellschaft für Empirische Kulturwissenshaft |
Tübinger Vereinigung für Empirische Kulturwissenschaft |
European Association of Social Anthropologists (EASA) |
International Society for Ethnology and Folklore (SIEF) |
Ehemalige Ämter
2004-2006 Prodekan der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaft, Universität Tübingen |
2006-2008 Dekan der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Universität Tübingen |
2005-2007 Co-Herausgeber der Zeitschrift für Volkskunde |
2007-2011 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde |
2011-2017 Präsident des Johann Gottfried Herder-Forschungsrates |