Mit wachsender Sorge beobachten wir, die Mitarbeiter*innen des Ludwig-Uhland-Instituts, dass Jüdinnen und Juden weltweit aktuell vermehrt antisemitischen Angriffen ausgesetzt sind, auch hier bei uns in Tübingen. Unsere Solidarität gilt deshalb allen Jüdinnen und Juden, die Antisemitismus erleben und sich in der Öffentlichkeit nicht mehr sicher fühlen. Wir lehnen jegliche Form von Diskriminierung aufgrund religiöser oder kultureller Zugehörigkeit ab – ob sie nun gegen Juden, Muslime oder andere Gruppen gerichtet ist.
Unsere Solidarität speziell mit den Jüdinnen und Juden basiert auf unserem persönlichen Entsetzen über den neuen Antisemitismus. Sie resultiert nicht zuletzt auch aus der Geschichte des Instituts, die sowohl mit dem Nationalsozialismus als auch seiner kritischen Aufarbeitung verflochten und uns bis heute Verpflichtung ist: Hier hat Prof. Utz Jeggle früh die Geschichte des Judentums in Württemberg erforscht und sich für die Rückkehr jüdischen Lebens in die deutsche Öffentlichkeit engagiert. Hier haben Lehrende und Studierende in zahlreichen Seminaren und Studien jüdische Kultur und jüdische Geschichte, Aspekte der Shoah und des Antisemitismus erforscht und in Ausstellungen und Publikationen dargestellt. Hier unterhalten wir bis heute gute und freundschaftliche Beziehungen zu jüdischen Forscher*innen hier und im Ausland. Diese Beziehungen waren und sind uns kostbar. Jetzt ist es unsere gemeinsame Aufgabe, sie zu schützen.
Die Mitarbeiter*innen des Ludwig-Uhland-Instituts