In weiteren Verlauf des Projekts soll eine Synthese der bisherigen Ergebnisse erarbeitet werden, auf deren Basis die angestrebte Neudefinition der Palast-RessourcenKulturen der mittel- und spätbronzezeitlichen Paläste Syriens erreicht werden kann. Dabei wird einerseits in synchroner Betrachtung das Zusammenwirken der verschiedenen RessourcenKomplexe der Paläste beleuchtet und andererseits in diachroner Perspektive die Veränderungen der RessourcenGefüge während des 2. Jahrtausends v. Chr., von der Mittleren zur Späten Bronzezeit herausgearbeitet. Zu diesem Zweck werden die metallbasierten RessourcenKomplexe (Gold, Silber, Bronze) anderen RessourcenKomplexen der Paläste gegenübergestellt. Dazu zählen diejenigen, die sich um Elfenbein, Glas, Quarzkeramik ('Fritte'), Alabaster, Edelsteine, Purpur, Luxuskeramik oder Zedernholz entwickelt haben. Es werden also alle Ressourcen einbezogen, die in der einen oder anderen Weise als Prestigegüter in den altsyrischen Palästen fungierten. Zusätzlich sind diejenigen RessourcenKomplexe zu betrachten, die mit der landwirtschaftlichen Produktion der Paläste verbunden sind, also Ackerbau und Viehzucht. Die Daten hierfür sind sowohl aus archäologischen als auch philologischen Quellen zu gewinnen. Auf diese Weise können die spezifischen Kennzeichen der RessourcenKulturen der Paläste herausgearbeitet werden. Dabei ist durchaus zu erwarten, dass die einzelnen Paläste unterschiedliche RessourcenKulturen besaßen. Auch Veränderungen von der Mittleren zur Späten Bronzezeit sind gut vorstellbar, deuten sich durch die bisherigen Untersuchungen auch schon an, und müssen deshalb beleuchtet werden. Dies kann Einblicke in unterschiedliche sozio-kulturelle Dynamiken in beiden Perioden liefern. Die Untersuchungen sollen zusammenfassend zu einer neuen, ressourcen-basierten Konzeptualisierung der altsyrischen Palastsysteme führen.