Sebastian Cabezas

Doktorand am Lehrstuhl für Philosophie mit dem Schwerpunkt Kant und Deutscher Idealismus

Forschungsschwerpunkte

Philosophie der frühen Neuzeit, klassische Deutsche Philosophie (Kant, Schelling), Moralphilosophie

Promotionsvorhaben

Trotz zunehmenden einschlägigen systematischen Bemühungen in den letzten Jahren findet sich unter den Forschungsbeiträgen der jüngeren Schelling-Forschung bislang noch keine Gesamtrekonstruktion dessen, was man als Schellings Moralphilosophie bezeichnen könnte. Obwohl sich Gründe hierfür bei Schellings eigenem Vorgehen anführen ließen, ist dieser Umstand doch insofern merkwürdig, als im Laufe seiner Autorschaft immer wieder moralphilosophische Ausführungen anzutreffen sind, die eine gewisse Kontinuität aufweisen und somit einen systematischen Hintergrund vermuten lassen. Die Formulierung dieser Thesen, die an vielen verschiedenen Stellen seiner Werke vorkommen, erfolgt überdies nicht selten im Kontext einer Auseinandersetzung mit Kant, einem Autor, der bekanntlich die moralphilosophische Debatte Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts maßgeblich prägte und auch von Schelling selbst stark rezipiert wurde. Vor diesem Hintergrund möchte das vorliegende Dissertationsprojekt einer doppelten Aufgabe nachgehen, die sich aus der soeben ausgeführten Überlegung ergibt.  
Erstens soll durch den ausführlichen Durchgang durch die einschlägigen Werke Schellings das systematische Gebäude seiner Moralphilosophie rekonstruiert werden, das als der theoretische Rahmen seiner vielerorts verstreuten einschlägigen Formulierungen dient. Darüber hinaus soll auch der vom Autor selbst genommene Bezug auf die kantische Philosophie aufgegriffen werden, indem die zu rekonstruierende Moralphilosophie gründlich ins Verhältnis zur kantischen gebracht und der Frage nachgegangen wird, ob er einen alternativen moralphilosophischen Entwurf vorlegt, der in Abgrenzung zu Kant aufgefasst werden kann. Hiermit soll die geplante Dissertation sowohl einen systematischen wie auch historischen Beitrag zur Forschung leisten.