Im November 2012 fiel der Startschuss für die im Rahmen der Exzellenzinitiative geförderte Graduiertenschule „Learning, Educational Achievement, and Life Course Development“, abgekürzt LEAD. Das integrierte Forschungs- und Ausbildungsprogramm bietet pro Jahr rund 20 Doktorandinnen und Doktoranden die Chance, in einem interdisziplinären und internationalen Umfeld Kernfragen der empirischen Bildungsforschung nachzugehen, wie zum Beispiel: Welche Faktoren beeinflussen die Lernleistung? Wie wichtig sind Motivation und Selbstregulation kurzfristig und im Verlauf des Lebens für (akademischen) Erfolg? Wie können die Lehrqualität verbessert und soziale Unterschiede beim Bildungserfolg reduziert werden?
Ulrich Trautwein, Professor für Empirische Bildungsforschung am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Tübingen und Direktor von LEAD: „In Tübingen haben wir hervorragende Grundlagen für innovative Bildungsforschung auf höchstem Niveau geschaffen. In LEAD arbeiten wir nun mit unseren Doktorandinnen und Doktoranden an den besten Antworten auf drängende Fragen im Bereich der Bildung und wollen damit einen wichtigen Beitrag zur Evidenzbasierung in der Bildungspolitik leisten.“
Dafür arbeiten die Promovierenden bei LEAD mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus sechs Forschungsfeldern zusammen: Empirische Bildungsforschung, Kognitive und Sozialpsychologie, Neurowissenschaften und Informatik, Klinische Psychologie und Psychiatrie, Sprache und Linguistik sowie Soziologie und Wirtschaftswissenschaften. Für ihre gemeinsame Arbeit wurden fünf Schnittstellen definiert, die so genannten LEAD-Intersections (s. Abbildung). Die Mitglieder von LEAD stammen aus vier Fakultäten der Universität Tübingen sowie dem Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM).
Ziel von LEAD ist es, exzellente Dissertationen im Bereich der Bildungsforschung hervorzubringen und auch die Professionalisierung dieses noch jungen Forschungsfelds zu beschleunigen. Das eigens eingerichtete LEADing Research Center unterstützt die LEAD-Mitglieder dabei, die hohen Qualitätsansprüche zu erfüllen, indem es Expertise zu Studiendesigns und -auswertungen beisteuert, die Kontakte zu Schulen professionalisiert und die Kommunikation mit den Medien unterstützt.
Neben der Interdisziplinarität ist LEAD gekennzeichnet durch den Bezug zu bereits bestehenden international erfolgreichen Promotionsprogrammen und den Austausch mit Wissenschaftlern aus aller Welt. LEAD will außerdem zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie beitragen, beispielsweise durch die Unterstützung junger Eltern bei der Kinderbetreuung und bei der Fortführung von Forschungsprojekten während Elternzeiten.
Momentan läuft das Auswahlverfahren für die Nachwuchsgruppenleitungen, weitere fünf Doktoranden- sowie zwei Postdoktorandenstellen sind aktuell ausgeschrieben.
Ingrid Bildstein
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