Lehrstuhl für Anorganische Chemie (Institut für Anorganische Chemie)
Zum Wintersemester 2009/10 wurde Doris Kunz auf die Professur für Anorganische Chemie an das Institut für Anorganische Chemie der Universität Tübingen berufen. Ihre Stelle wird aus dem Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder finanziert, an dem die Universität Tübingen mit insgesamt drei Professorinnenstellen partizipiert. Doris Kunz wurde 1974 in Erlangen geboren und studierte in Münster Chemie. Sie promovierte 2000 über ein Thema aus der Organischen Chemie. Die Postdoczeit verbrachte sie von 2001 bis 2003 an der Yale University. Danach arbeitete sie als Nachwuchsgruppenleiterin im Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universität Heidelberg. Dort habilitierte sie sich im Jahr 2008 zum Thema "Synthese mono- und multidentater N-heterocyclischer Carbenliganden mit planarer Geometrie und Reaktivitätsuntersuchungen ihrer Komplexe". Im Rahmen der dritten Linie der Exzellenzinitiative wurde sie Anfang 2009 auf eine befristete W3-Professur an der Universität Heidelberg berufen, bevor sie dann im Oktober 2009 den Ruf nach Tübingen annahm. Von 2008 bis zu ihrem Wechsel nach Tübingen war sie außerdem Mitglied des Universitätsrats der Universität Heidelberg.
Doris Kunz beschäftigt sich in der Forschung mit metallorganischen Verbindungen, einem Grenzgebiet zwischen Organischer und Anorganischer Chemie, das sie selbst aber als "Mitte der Chemie" bezeichnet. Unter künstlichen Laborbedingungen versucht ihre Arbeitsgruppe metallorganische Verbindungen herzustellen, die in der Natur nicht vorkommen, und die als Katalysatoren eingesetzt werden können. Dabei geht es einerseits um die Erzielung höherer Selektivität und Ausbeute bei bereits bekannten Reaktionen und andererseits um die Entwicklung neuer Reaktionen für die Synthese von Grundchemikalien.
Michael Seifert