Im Wintersemester 2012/2013 ist an der Universität Tübingen eine neue Vortragsreihe gestartet: In den „Humboldt Lectures“ erhalten Humboldt-Stipendiaten, die einen Forschungsaufenthalt in Tübingen verbringen, die Möglichkeit, ihre Arbeit einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Vorträge stellen eine Plattform dar, um exzellente Forschungsarbeiten aus aller Welt in einem interdisziplinären Kontext zu diskutieren – und sind zugleich auch Treffpunkt für internationale Wissenschaftler an der Universität Tübingen. Die Vorträge finden auf Englisch statt und stehen allen Interessierten offen.
Zum Auftakt sprach am 24. Oktober der Sprachwissenschaftler Professor Harald Baayen zum Thema „How does language work?“. Baayen hat von der Alexander von Humboldt-Stiftung eine mit fünf Millionen Euro dotierte Humboldt-Professur an der Universität Tübingen verliehen bekommen.
Die „Humboldt Lectures“ werden vom Forum Scientiarum und iSiS, dem Welcome Center der Universität Tübingen, organisiert und durch die Alexander von Humboldt-Stiftung unterstützt. Das Forum Scientiarum ist eine zentrale Einrichtung der Universität Tübingen zur Förderung des Dialogs zwischen den Wissenschaften in Forschung und Lehre. iSiS (integrative Services for international Scholars) unterstützt internationale Gastwissenschaftler bei Alltagsdingen vor und während ihres Aufenthalts an der Universität Tübingen.
Weitere Informationen zur Vortragsreihe
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Atlas eines ängstlichen Mannes – so heißt Christoph Ransmayrs neuestes Werk, ein „Weltbuch, das in Bildern von atemberaubender Schönheit Leben und Sterben, Glück und Schicksal der Menschen kartographiert“. Dabei ist Christoph Ransmayr mitnichten ein furchtsamer Autor: Ihm und seiner „außergewöhnliche[n] Sprachbegabung“ (Süddeutsche) gehören die ganz großen Themen. In der Letzten Welt, im Schrecken des Eises und der Finsternis, im ewigen Moor spielen seine Geschichten, immer dort also, wo sich Weglaufen verbietet oder schlicht unmöglich wird.
Ransmayr bekennt sich emphatisch zur Literatur als einem Ort, der nicht ins Nebensächliche ausweicht: „Es gibt wahrscheinlich kein Erzählen, jedenfalls keines, das diesen Namen verdient, in dem es nicht irgendwann um Leben und Tod ginge.“ Erzählen ist immer auch die Begegnung mit dem Fremden per se, das sich letztlich nicht einholen lässt, das immer auch schon verschwunden ist, weil jeder Zugriff, jede bescheidene Beobachtung es zu deformieren droht.
Christoph Ransmayr ist eine „Ausnahmeerscheinung in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“ (ZEIT). Der Philosoph, Dichter, Bergsteiger und Kosmopolit wurde 1954 in Wels/Oberösterreich geboren. Nach einigen Jahren in Irland und unzähligen Reisen – unter anderem mit Reinhold Messner – lebt er heute wieder in Wien.
Die Veranstaltungen von und mit Christoph Ransmayr finden vom 10. bis 14. Dezember 2012 im Audimax der Universität Tübingen statt. Am 16. Dezember liest Christoph Ransmayr in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall.
Die Tübinger Poetik-Dozentur ist eine Stiftung der Würth-Gruppe in Künzelsau und wird seit 1996 am Deutschen Seminar der Universität Tübingen ausgerichtet, seit 2005 von Professor Dr. Dorothee Kimmich.
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Noch bis 2. Dezember ist im Stadtmuseum Tübingen in der Kornhausstraße 10 die Ausstellung „Ludwig Uhland. Tübinger Linksradikaler Nationaldichter“ zu sehen. Die Ausstellung ist geöffnet dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr. Sie ist eine Kooperation des Stadtmuseums Tübingen mit der Universität Tübingen und dem deutschen Literatur Archiv Marbach.
Mehr Informationen: www.tuebingen.de/stadtmuseum
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Am 7. November wird die neue Sonderausstellung des Museums der Universität Tübingen MUT „Kelten Kalats Tiguriner - Archäologie am Heidengraben“ im Schloss Hohentübingen eröffnet. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
Oberhalb von Bad Urach, auf der Vorderen Alb um Erkenbrechtsweiler, Grabenstetten und Hülben, erstreckt sich auf fast 17 Quadratkilometern eines der bedeutendsten archäologischen Geländedenkmäler Baden-Württembergs. Hier lag um 100 vor Christus das größte Oppidum auf dem europäischen Festland, eine befestigte spätkeltische Siedlung, deren mächtige Wehranlagen noch heute eindrucksvoll im Gelände erhalten sind. Noch einige Jahrhunderte älter sind die frühkeltischen Grabhügel beim Burrenhof. Zahlreiche neuere Untersuchungen und eine stattliche Zahl an Funden zeigen die keltische Besiedlung auf dem Heidengraben heute in neuem Licht.
Die Ausstellung wurde durch Studierende der Abteilung für jüngere Ur- und Frühgeschichte der Universität Tübingen unter Leitung von Dr. Dorothee Ade erarbeitet.
Öffnungszeiten sind Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Donnerstag von 10 bis 19 Uhr
Mehr Informationen: www.uni-tuebingen.de/uni/qms/aktuell.html#heidengraben
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