Institut für Medienwissenschaft

Dr. Helena Atteneder

Helena Atteneder ist Akademische Rätin a. Z. am Lehrstuhl „Digitalisierung und gesellschaftliche Verantwortung“

Universität Tübingen
Medienwissenschaft
Wilhelmstraße 50
72074 Tübingen
Raum 130

 +49 7071 29-77312
helena.attenederspam prevention@uni-tuebingen.de 
 

Sprechstunde

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Profil

Zu den Forschungsschwerpunkten von Helena Atteneder zählen Theorien zu Raum/Ort, Medien und Macht, sowie kritisch-dialektische Perspektiven auf Geomedien und Medientechnologien. Bezogen auf Phänomene der Al­go­rith­misierung und Datafizierung und im Speziellen der ubiquitären Geodatenerfassung, stehen in ihrer Forschung die damit verbundenen sowohl autonomie-, als auch über­wachungs­fördernden Tendenzen im Fokus, sowie Aspekte von Datenschutz und Privatsphäre („Geoprivacy“). 

Sie befasst sich zudem mit Ungleichheits- und Stereo­typenforschung aus medien- und kommunikations­wissens­chaftlicher Perspektive.

Helena Atteneder ist Gründungsmitglied und Sprecherin der GfM-Arbeitsgruppe Mediengeographien und Fachgruppensprecherin der DGPuK-Fachgruppe „Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht“. Sie ist Mitherausgeberin der Fachzeitschrift GI_Forum Journal und im Editorial Board des Medien Journals.


Neuerscheinung: Kartographische Darstellungen als mediale Konstrukte

Dieses Buch füllt eine Lücke im Lehrbuchsegment, indem es kartographische Darstellungen als multimediale Konstrukte von Theorie über Kritik bis hin zur neopragmatischen Perspektive einführend beleuchtet. Es bietet eine interdisziplinäre Analyse aus den Bereichen Medienwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Geographie und Kartographie und untersucht, wie kartographische Darstellungen unsere Wahrnehmung von Raum formen und raumgenerierende Qualitäten besitzen. Beispiele aus aktuellen gesellschaftlichen Diskursen wie der COVID-19-Pandemie, Debatten um Klimawandel und Nachhaltigkeit oder der Krieg in der Ukraine zeigen, wie multimediale kartographische Darstellungen Teil der kommunikativen Aushandlungsprozesse in medialen Öffentlichkeiten sind. Das Lehrbuch bietet Einblicke in theoretische Grundlagen, historische Entwicklungen und praktische Anwendungen der Kartographie, wobei ein besonderer Fokus auf der kritischen Reflexion über Machtstrukturen und Interessen liegt. Es richtet sich an Studierende sowie Forschende (wie auch Lehrende) und lädt dazu ein, Karten nicht nur als technische Artefakte, sondern als komplexe multimediale Konstrukte zu verstehen.

Link zum Buch

Projekt: Medien und Mobilität in der digitalen Stadt

Das drittmittelgeförderte Forschungsprojekt (Projektleitung Helena Atteneder) untersucht die Medien- und Mobilitätspraktiken von Pendler:innen, die regelmäßig mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs sind. Der Fokus liegt dabei auf „smarten“ oder „post-digitalen“ Mobilitätskonzepten, die auf der umfangreichen Sammlung und algorithmischen Verwertung von Daten basieren und eine nachhaltigere, effizientere Organisation von Mobilitätsangeboten versprechen.

Untersucht wird die Verschmelzung von medialer- mit urbaner Mobilitätsinfrastruktur und die Neuordnung verschiedener Räume/Orte, technologischer Komponenten, sozialer Aspekte und Medien in ihren jeweils unterschiedlichen Akzentuierungen führen.

Das Projekt wird durch die Baden-Württemberg Stiftung im Rahmen des Eliteprogramms für Postdoktorand:innen gefördert.

Weitere Informationen: Medien und Mobilität in der digitalen Stadt


Die wichtigsten Publikationen

  • Atteneder, Helena/Lohmeier, Christine (2024): Digital placemaking and its discontents: Exploring practices, power relations, and socio-spatial dynamics in Salzburg’s ‘Andräviertel’. Convergence, 0(0). https://doi.org/10.1177/13548565241274749
  • Thiele, Martina/Atteneder, Helena (2024): Intersektionale Verschränkungen im Klima- und Generationendiskurs. Eine Analyse der Tübinger Mediendozentur-Rede Luisa Neubauers und der medialen Resonanz. In: Medien & Altern, 24 (2). S. 8-22.
  • Atteneder, Helena/Rodriguez-Amat, Joan Ramon (2024). Ideologies in Geospatial Futurism: A Computational and Critical Discourse Inquiry Into the Arcgis and ESRI-Blogs. Media and Communication, 12, 1–19. https://doi.org/10.17645/mac.8193
  • Thiele, Martina/Atteneder, Helena/Thürmann, Sascha (2023): (H)ausgeträumt? Eine Kritische Diskursanalyse der Eigenheimdebatte im Superwahljahr 2021. In: Güney, Selma/Hille, Lina/Pfeiffer, Juliane/Porak, Laura/Theine, Hendrik (Hrsg.): Eigentum, Medien, Öffentlichkeit. Frankfurt am Main: Westend, S. 357-381.
  • Atteneder, Helena/Gryl, Inga/Jekel, Thomas: Towards Spatial Reflexivity (2022): Knowledge and Perspectives on (the Teaching of) Competences to use Geomedia Maturely. In: GI_Forum - Journal for Geographic Information Science 2022 (1). S. 120-134. DOI: 10.1553/giscience2022_01_s120.
  • Atteneder, Helena (2022): Geomediatisation.A dialectical approach to close social relationship dependence, normalisation and adaptation. In: Kopecka-Piech, Katarzyna/Sobiech, Mateusz (Hrsg.): Mediatisation of Emotional Life. Abingdon: Routledge, S. 56-71.
  • Atteneder, Helena (2022): Machtasymmetrien in geomediatisierten Welten. Geomedien als Konzept zur Neubewertung der Dialektik von Raum/Ort und Medien. Wiesbaden: Springer
  • Abend, Pablo/Atteneder, Helena (2021): Geomediatisierung. In: Bork-Hoffer, Tabea/Füller, Henning/Straube, Till (Hrsg.): Handbuch Digitale Geographien: Welt – Wissen – Werkzeuge. Stuttgart: utb, S. 50-63.
  • Atteneder, Helena/Collini-Nocker, Bernhard (2020): Under control: Audio/Video Conferencing Systems Feed “Surveillance Capitalism“ with Students’ Data. In: Proceedings of the 13th CMI Conference on Cybersecurity and Privacy (CMI) - Digital Transformation - Potentials and Challenges, S. 1-7. DOI: 10.1109/CMI51275.2020.9322736
  • Atteneder, Helena/Herdin, Thomas (2020): The role of geomedia in building intercultural competence - A qualitative case study within the context of a student exchange program between Austria, Germany and China. In: KOME − An International Journal of Pure Communication Inquiry 8 (2), S. 1–22. DOI: 10.17646/KOME.75672.54.
  • Atteneder, Helena/Collini-Nocker, Bernhard/Jekel, Thomas (2019): „…ich habe ja nichts zu verbergen!“ Zwischen ubiquitärer Geodatenerfassung als Geschäftsmodell und individuell-kontextuellem Geoprivacymanagement. In: GW-Unterricht 154 (2), S. 21–34. DOI: 10.1553/gw-unterricht154s21.
  • Thiele, Martina/Atteneder, Helena (2019): Zu jung, um alt zu sein? „Best Ager“ in Journalismus und Werbung. In: Dimitriou, Minas (Hrsg.): Der Körper in der Postmoderne – zwischen Entkörperlichung und Körperwahn. Wiesbaden: Springer VS, S. 169–183.
  • Steinmaurer, Thomas/Atteneder, Helena (2019): Permanent Connectivity: From Modes of Restrictions to Strategies of Resistance. In: Eberwein, Tobias/Karmasin, Matthias/Krotz, Friedrich/Rath, Matthias (Hrsg.): Responsibility and Resistance: Ethics in Mediatized Worlds. Wiesbaden: Springer, S. 107–117.
  • Atteneder, Helena/Collini-Nocker, Bernhard (2018): Geomedia and privacy in context. Paradoxical behaviour or the unwitting sharing of geodata with digital platforms? In: Mediatization Studies 2, S. 17–48. DOI: 10.17951/ms.2018.1.2.17-48.
  • Atteneder, Helena (2018): Geomedia. Manifestations of Power as Mediatized Communication Practices – A Foucauldian Approach. In: GI_Forum - Journal for Geographic Information Science 2018 (2), S. 103–118. DOI: 10.1553/giscience2018_02_s103.
  • Atteneder, Helena (2017): Mediale Konstruktionen von Alter und Generation. Erkenntnisse einer transdisziplinären Stereotypenforschung. München, kopaed. http://www.kopaed.de/kopaedshop/?pid=1073
  • Atteneder, Helena/Peil, Corinna/Maier-Rabler, Ursula/Steinmaurer, Thomas (2017): Digitale Resilienz und soziale Verantwortung. Überlegungen zur Entwicklung eines Konzepts. In: Medien Journal 41 (1), S. 48–55. DOI: 10.24989/medienjournal.v41i1.349.

Vollständige Publikationsliste Stand September 2024

Curriculum Vitae

Helena Atteneder hat an der Universität Salzburg Kommunikationswissenschaft studiert und ihre Magisterarbeit, zum Thema Alter/Generation/Stereotype verfasst. Die Arbeit wurde mit dem GAM-Nachwuchspreis ausgezeichnet und im kopaed Verlag veröffentlicht. 

Danach war sie von 2013 bis 2015 am IFFB_Geoinformatik an der Universität Salzburg tätig, hatte anschließend eine Promotionsstelle am Fachbereich Kommunikationswissenschaft (Center for ICT&S) inne und dort ihr Doktorat mit der Arbeit: „Geomedia (re)thinking the dialectics of space/place and media. Veränderte Machtverhältnisse in geomediatized worlds.“ abgeschlossen. Ihre Dissertation leistet einen aktuellen Beitrag zur Verknüpfung sozialgeografischer und kommunikationswissenschaftlicher Theorie in Bezug auf Informations- und Kommunikationstechnologien und etabliert Geomedia Studies im deutschsprachigen Raum. Für ihre Forschungsprojekte war Helena Atteneder im April 2017 als Gastforscherin an der Fudan University in Shanghai und der Beijing Foreign Studies University tätig und für einen 6-wöchigen Forschungsaufenthalt im April/Mai 2019 in Karlstad (Schweden) am „Department of Geography, Media and Communication“. Dort konnte sie sich insbesondere mit der „Geomedia Research Group“ vernetzen und austauschen.

Zuletzt war Sie als Lektorin am Fachbereich Kommunikationswissenschaft in Salzburg tätig und zudem wissenschaftliche Projektmitarbeiterin an der Universität Duisburg-Essen. Das BMBF-geförderte Projekt „DiGeo - Generalisierbarkeit und Transferierbarkeit digitaler Fachkonzepte am Beispiel mündiger digitaler Geomediennutzung in der Lehrkräftebildung“ hat die Entwicklung und anwendungsbezogene Beforschung eines digitalen Fachkonzeptes zum Kompetenzaufbau zur mündigen Nutzung digitaler Geomedien zum Ziel. Am Standort Duisburg-Essen war Helena Atteneder bis zuletzt für das Teilprojekt zu Reflexion/Reflexivität als Teil eines reflektiert-kritischen Umgangs mit Geomedien verantwortlich.

Betreuung von Abschlussarbeiten

Zu diesen Themenbereichen betreue ich Abschlussarbeiten:

  • Kommunikations- und Medientheorien: kritische Theorie, kritische Medien bzw. Datenökonomie, Technikphilosophie, Raumtheorien, Machttheorien, Geomedien / Geomedia Studies, 
  • Medienkultur und Medienwandel: Mediatisierungstheorien (insbesondere kritisch-dialektische Ansätze), Medienkonvergenz, Datafizierung, Algorithmisierung, sozialkonstruktivistische Ansätze (insbesondere SCOT), Actor-Network Theory, Science – Technology and Society Studies, nicht-medienzentrierte Ansätze der Kommunikations- und Medienforschung, Digitalisierungs- und Vernetzungsparadigmen, inter- und transkulturelle Kommunikation / inter- und transkulturelle Kompetenz 
  • Medien, Politik und Gesellschaft: Handlungstheorien, Medien und soziales Handeln, “Spatial Citizenship”, Surveillance Studies, Plattform- bzw. Überwachungskapitalismus, Datenkolonialismus, Diskriminierung und Ungleichheit in/durch Medien(technologien), Medien und Stereotype, Überwachung, Datenschutz, Privatsphäre 
  • Mediengattungen: Presse, mobil-vernetzte-digitale Endgeräte, Geomedientechnologien, 
  • Methoden der Medien- und Kommunikationsforschung: Qualitative Methoden (qualitative Befragungsverfahren, digitale Ethnographie, Grounded Theory, Situational Analysis, Inhaltsanalyse, Diskursanalyse) 

Sofern Interesse besteht, melden Sie sich bitte mit einem ausgearbeiteten Thema (Exposé) für einen gemeinsamen Sprechstundentermin.

Informationen zum Verfassen von Exposées:

https://uni-tuebingen.de/fakultaeten/philosophische-fakultaet/fachbereiche/philosophie-rhetorik-medien/institut-fuer-medienwissenschaft/institut/lehrstuehle/lehrstuhl-fuer-digitalisierung-und-gesellschaftliche-verantwortung/abschlussarbeiten-qualifizierungsarbeiten/#c1824573

Bitte beachten Sie die gültigen Handreichungen des Instituts:

https://uni-tuebingen.de/fakultaeten/philosophische-fakultaet/fachbereiche/philosophie-rhetorik-medien/institut-fuer-medienwissenschaft/studium/studienunterlagen/