Beschreibung in der Sekundärliteratur:
Friedrich Mildenberger (* 1929)(Geschichte der deutschen evangelischen Theologie im 19. und 20. Jahrhundert. – Theologische Wissenschaft ; 10. – Stuttgart: Kohlhammer, 1981. – S. 140-143) spitzt die Anliegen Ferdinand Christian Baurs auf sein Geschichtsverständnis zu und meint, dass man ihn „mit einigem Recht einen theologischen Hegelianer nennen“ könne (S. 140). Wichtig ist demnach v.a. die Frage nach dem geschichtlichen Zusammenhang, nach dem übergreifenden Gedanken, nach dem Konnex des Allgemeinen und Besonderen, dem „Sinnzusammenhang, der die individuellen Interessen übergreift“ (S. 141). Die Idee, die sich in der Kirche verwirklichen soll, ist diejenige der Einheit Gottes und des Menschen. Gegen den Pragmatismus der rationalistischen Geschichtsschreibung, der in dem Nebeneinander des Individuellen und Subjektiven aufgeht, leitet Baur ein „starkes Erkenntnisinteresse“: Geschichte ist gerade darin „theologische Geschichte, daß sie in dem Menschlichen des geschichtlichen Geschehens Gott wirken sieht in der Idee, in der sich Göttliches und Menschliches verbinden“ (S. 143). Das brachte Baur und der jüngeren Tübinger Schule von der Seite der lutherischen Theologen den Vorwurf des Pantheismus ein (S. 141). Die in den „Theologischen Jahrbüchern“ versammelten Autoren sind deswegen mit Ausnahme Zellers und Baurs fast alle aus der theologischen Karriere verdrängt worden (S. 242).
Literaturhinweise:
Monographien zur jüngeren Tübinger Schule (SWB)
Aufsätze zur jüngeren Tübinger Schule (IxTheo)
Monographien über Ferdinand Christian Baur (SWB)
Aufsätze über Ferdinand Christian Baur (IxTheo)
Monographien über Eduard Zeller (SWB)