Institut für Erziehungswissenschaft

Interdisziplinäre Tagung zum 100. Todestag von Franz Kafka

am 19.-20.07.2024 in Tübingen (Alte Aula)

 

Der entscheidende Augenblick der menschlichen Entwicklung ist immerwährend –

Wie kaum ein zweiter Schriftsteller lässt Franz Kafka uns, unfreiwillig durch die posthume Veröffentlichung seiner Schriften, an seiner eigenen Erziehung und den damit verbundenen Erfahrungen teilhaben. Nicht nur im berühmten Brief an den Vater, sondern auch in seinen Tagebüchern und unzähligen, teils kürzeren Prosastücken wird das Motiv der Erziehung verhandelt. Die Bedeutung des von Kafka als erdrückend empfundenen Einflusses des Elternhauses auf die persönliche Entwicklung stellt hierbei auch ein wichtiges Forschungsinteresse der Erziehungswissenschaft dar. Gleichzeitig kann Franz Kafka als ein Beispiel für einen lebenslang Lernenden gelten, der seine eigene Entwicklung stetig reflektiere und hinterfragte und der sich selbst zu jeder Zeit einem Prozess der scharfen Selbstbeobachtung und -beurteilung unterzog. Dies gilt für seine Entwicklung als Schriftsteller, aber auch für sein Verhältnis zu seinen Eltern oder für seine Beziehungen zu den Frauen in seinem Leben, sodass sein literarisches Werk häufig als Kommentar zu Kafkas eigener Existenz verstanden wird. Indem er schrieb, hinterfragte und kommentierte, verarbeitete Kafka seine eigene Erziehung und versuchte zu ergründen, wie diese Erziehung ihn zu dem Menschen werden ließ, der er war.
Anlässlich des 100. Todestages von Franz Kafka am 03. Juni 2024 lädt die Abteilung der Allgemeinen Pädagogik der Universität Tübingen daher zu einer interdisziplinären Tagung in der historischen Alten Aula der Universität ein, welche die pädagogischen Motive bei Franz Kafka und bei geistesverwandten Autor: innen in den Mittelpunkt rücken soll. Wir interessieren uns dabei sowohl für genuin literaturwissenschaftliche Fragen als auch für erziehungswissenschaftliche Fragestellungen, welche die von Kafka und anderen thematisierten Motiv aufgreifen und mit Theorien der Erziehung und Bildung in Beziehung bringen. Ziel der Tagung ist es, verschiedene Perspektiven auf die literarische Darstellung von Erziehung und menschlicher Entwicklung einzufangen und miteinander in Dialog treten zu lassen.

Wenn Sie mit einem eigenen Beitrag an der Tagung teilnehmen möchten, bitten wir Sie um die Einsendung eines kurzen Abstracts von max. 350 Wörtern bis zum 15.04.24 an
lukas-sean.ahlhausspam prevention@uni-tuebingen.de.
Die Vorträge sollten eine Dauer von ca. 25 Minuten haben. Das genaue Tagungsprogramm wird nach Eingang aller Beitragsvorschläge bekannt gegeben. Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen und Ihr Kommen.

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