Prof. Dr. Markus Rieger-Ladich
Markus Rieger-Ladich lehrt Allgemeine Erziehungswissenschaft. Er ist Mitglied im DFG-Graduiertenkolleg „Doing Transitions“ und engagiert sich in der Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie der DGfE.
Sein besonderes Interesse gilt der Arbeit an einer machttheoretisch informierten Bildungstheorie. Zu diesem Zweck setzt er sich mit poststrukturalistischen, praxistheoretischen sowie kulturwissenschaftlichen Ansätzen auseinander. Mit diesem Theoriebesteck untersucht er unter anderem die Verstrickung von Bildungseinrichtungen in die Produktion und Reproduktion sozialer Ungleichheit. Aktuell erforscht er autosoziobiografische Texte. Von den Büchern, in denen Bildungsaufsteiger*innen ihren Lebensweg rekonstruieren, erhofft er sich Einblicke in die Logik symbolischer Gewaltverhältnisse und die Entstehungsbedingungen inferiorer Subjektivität.
Ergänzt werden diese Studien durch Analysen des pädagogischen Denkstils. In diesem Zusammenhang wendet sich Markus Rieger-Ladich den hegemonialen Strategien zu, die im Ringen um die Ordnung des pädagogischen Diskurses zum Einsatz kommen. Darüber hinaus erschließt er mit Literatur, TV-Serien und anderen ästhetischen Zeugnissen neue Quellen der Theoriebildung und trägt so zur Weiterentwicklung einer herrschaftskritischen Übergangsforschung bei.
In der Lehre spiegeln sich diese Interessen wider: Neben Vorlesungen zu bildungstheoretischen Fragestellungen bietet er Seminare zu ästhetischer Bildung, zu Wissenschaftstheorie und Zeitdiagnostik wie auch zu Kultur- und Gesellschaftstheorien an. Überdies engagiert er sich im Studium Generale und organisiert an der Universität Tübingen regelmäßig Ringvorlesungen.