International Center for Ethics in the Sciences and Humanities (IZEW)

Dr. Arianne Ferrari

Dissertationsprojekt

Ethische und wissenschaftstheoretische Aspekte der genetischen Modifikation von Tieren in der biomedizinischen Forschung

Die gentechnische Veränderung von Versuchstieren dient in der heutigen biomedizinischen Forschung zur Bestimmung von besseren und effizienteren Modellen, so dass viele Hoffnungen auf solche Modifikationen gerichtet sind. Transgene Tiere werden in der Grundlagenforschung zur Gewinnung von neuen Erkenntnissen in Bezug auf genetische Mechanismen, in den toxikologischen und pharmakologischen Prüfungen als Tests, in der angewandten Forschung als Krankheitsmodelle, als Bioreaktoren und in der Xenotransplantation als Organ- Gewebe- Zellenquelle hergestellt und benutzt. Die Herstellung, Haltung und Nutzung von transgenen Versuchstieren wirft viele Fragen sowohl im ethischen als auch im wissenschaftstheoretischen Kontext auf. Die Einführung der genetischen Modifikation hat in dem ethischen Kontext die Frage ausgelöst, ob und inwieweit die genetische Modifikation die Würde des Tieres verletzt. Auf der wissenschaftstheoretischen Ebene fragt man sich, ob die unterschiedliche Nutzung von transgenen Tieren in Verbindung mit der Frage nach der Implementierung der 3-R Prinzipien zur Verbesserung der Tierversuchspraxis zu sehen sind.



In dieser Arbeit werden diese Fragestellungen mit dem Ziel der Formulierung eines Modells zur Bewertung dieser Konfliktsituationen der biomedizinischen Forschung untersucht, das dann an jedem der fünf obengenannten Bereiche angewandt wird. Dieses Modell resultiert aus einer Berücksichtigung sowohl der ethischen als auch der wissenschaftstheoretischen Aspekte der genetischen Modifikation von Versuchstieren im Kontext der biomedizinischen Forschung. Auf diesem Gebiet beschränke ich mich auf Forschungsansätze, die primär die Erhaltung und Verbesserung der menschlichen Gesundheit verfolgen.
Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Vollpromotion in Ko-Betreuung zwischen der italienischen Universität Torino und der Universität Tübingen.
Die Dissertation wurde im März 2006 abgeschlossen und Anfang 2008 publiziert: Ferrari, Arianna: Ethische und wissenschaftstheoretische Aspekte der genetischen Modifikation von Tieren in der biomedizinischen Forschung. Erlangen 2008.

Zur Person

Studium der Philosophie an der Università Statale in Milano (Italien) 1995-2000. 1998-1999 Austauschjahr an der Eberhard-Karls Universität Tübingen. Auslandsforschungsstipendium 2001 an der Universität Tübingen; seit Oktober 2001 kobetreuute Doktorarbeit zwischen der italienischen Universität Turin und der Eberhard-Karls Universität Tübingen; 2002-2004 Promotionsstipendium der Universität Tübingen (LGFG). Übersetzerin von bioethischen Artikeln, sowie Autorin von wissenschaftlichen Artikeln im Bereich Tierethik und eines Buches bezüglich der Forschung an Embryonen. 2004-2006 Stipendiatin am Graduiertenkolleg Bioethik. Abschluss der Dissertation 2006. 04/2006 bis 09/2006 Post-Doc im Graduiertenkolleg Bioethik. Seitdem Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie der Technischen Universität Darmstadt.
Forschungsschwerpunkte: Tierethik, Bioethik, Wissenschaftsphilosophie.

Kontakt

Dr. Arianna Ferrari
TU Darmstadt
Institut für Philosophie
EU-Projekt DEEPEN
Residenzschloss
64283 Darmstdt

E-Mail: ferrari[at]phil.tu-darmstadt.de
http://www.philosophie.tu-darmstadt.de/index.php?id=phil-ferrari