Wohnen für Alle? Wünsche und Wirklichkeiten im kommunalen Wohnungsbau in Tübingen

Projektankündigung WS 2024/25 - WS 2025/26

Projektleitung: Dr. Gesa Ingendahl
Projektlaufzeit: WS 2024/25 - WS 2025/26

Lernziele:

Wie wollen wir wohnen? Dieses aktuell brennende Thema greift tief hinein in den Alltag. Als umweltverträgliches Bauen und gemeinwohlorientiertes Wohnen steht gesellschaftliches und politisches Handeln im Zeichen des Klimawandels zur Debatte. Als Wohnungsnot beeinflusst es Studierende bei der Wahl ihres Studienorts und treibt Menschen alle Geschlechter, Altersgruppen und Herkünfte um.

Im Projekt wird diese Gegenwart des Wohnens „breiter Schichten“ im heterogenen Wohnungsbestand des städtischen Tübinger Wohnungsunternehmen GWG in den Blick genommen. Denn Wohnen als eine kulturelle Praxis – als „Verstrickung von Menschen und Dingen in der Arena des Alltäglichen“ (O. Löfgren) – ist ein äußerst ertragreiches und wichtiges Forschungsfeld.

Die GWG realisiert Wohnbau nach Kriterien des sozialen, ökologischen und ökonomischen Handelns. Mit und in ihm wird die Heterogenität der Bewohner*innen und vorhandene Sprachbarrieren, das Älterwerden oder das Verhältnis der Geschlechter zu einem zentralen Anliegen von Wohnungsgrundrissen, Gemeinschafts-, Arbeits- und Freiräumen gemacht.

Der gemeinsame Besuch einer Fachtagung fokussiert das Thema. Am 06. Dezember 2024 feiert die GWG ihr 125. Bestehen mit einem Symposium. Expert*innen aus Wirtschaft, Architektur, Soziologie und Wohnungsbau diskutieren dort aktuelle Perspektiven zum integrativen Wohnungsbau für breite Schichten. Die Beiträge werden angereichert mit ersten Ergebnissen aus einem vorangegangenen EKW-Seminar zu den Sichtweisen von Bewohner*innen auf die „passende Wohnung“.

Lehrmethoden:

Auf der gemeinsam erarbeiteten Grundlage kulturwissenschaftlicher Wohnungs- und Raumforschung konzipieren die Projektmitglieder anschließend eigene empirische Studien entlang ihrer gewählten MA-Profillinie. Die dazu passenden ethnografischen Methoden werden aufgefrischt (Kenntnisse ethnografischer Methoden werden vorausgesetzt bzw. sollten parallel eigenständig angeeignet werden) für Interviews mit Expert*innen oder Mieter*innen, für teilnehmende Beobachtung und Quartiersspaziergänge, für Archivarbeit oder das Begleiten aktueller Bauvorhaben. Als Ergebnis des Projekts wird es selbst konzipierte und verfasste Bild- und Textprodukte geben, die das Erforschte für eine breite Öffentlichkeit anschaulich machen.