Ausschreibung im Bereich Physik
15.01.2025
BMBF: DE:Sign Challenge: Zielgerichtet Lücken schließen bei Designinstrumenten für souveräne Chipentwicklung mit Open-Source
Frist: 31. März 2025 (Zweistufiges Verfahren, Projektskizze)
Als eine der zentralen Schlüsseltechnologien und Taktgeber für Fortschritt und Innovationen bietet die Mikroelektronik in unterschiedlichsten Anwendungen Lösungen für gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen. Um Mikrochips zu entwerfen, werden sowohl hochqualifizierte Fachkräfte als auch Designkompetenz und die entsprechenden Software-Werkzeuge benötigt.
In der Designinitiative fördert das BMBF innovative Vorhaben zur Erforschung und Entwicklung neuer Entwurfs-werkzeuge und -methoden. Diese Projekte sind aus der Richtlinie „Design-Instrumente für souveräne Chipentwicklung mit Open-Source (DE:Sign)“ hervorgegangen. Da die Projektergebnisse zum größten Teil quelloffen sind, können sie transparent und flexibel ergänzt und weiterentwickelt werden und stehen dauerhaft ohne rechtliche oder finanzielle Hürden zur Verfügung. Ziel der Initiative ist es, ein nachhaltiges, modernes und niederschwellig zugängliches EDA(electronic design automation)-Ökosystem aufzubauen, das insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) Vorteile erschließt und die Qualifizierung von Nachwuchskräften im Chipdesign erleichtert.
Die hier vorgestellte Richtlinie „DE:Sign Challenge“ zielt darauf ab, den Aufbau dieses Chipdesign-Ökosystems wirkungsvoll zu unterstützen. Hierzu sollen vor allem solche Arbeiten gefördert werden, die wichtige verbleibende Lücken und Schwachstellen in der quelloffenen Designkette überbrücken. So soll die Designkette nachhaltig gestärkt werden. „DE:Sign Challenge“ ergänzt damit die Designinitiative Mikroelektronik mit der oben genannten DE:Sign-Richtlinie um weitere zentrale Bausteine. Mittel- und langfristig sollen so vollständige quelloffene Werkzeugketten entstehen, um mehr Chip- und Mikrosysteminnovationen in Deutschland zu ermöglichen. Durch die Ausrichtung auf quelloffene Entwurfswerkzeuge und -methoden werden wichtige Voraussetzungen geschaffen, um die Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit von Komponenten und Systemen nachhaltig zu steigern und Abhängigkeiten zu reduzieren. Die Verfügbarkeit und Resilienz mikroelektronischer Komponenten in den Wertschöpfungsketten in Deutschland und Europa werden hierdurch verbessert. Der unbeschränkte Zugang zu den Werkzeugen und ihrem Quellcode kommt zudem der Aus- und Weiterbildung zugute, denn quelloffene Entwurfswerkzeuge stärken die Kreativität und Innovationskraft der Wissenschaft und reduzieren die Zugangshürden. Die Beschäftigung mit dem Chipdesign wird dadurch für eine größere Personengruppe attraktiver. Um diesen Effekt zu verstärken und zusätzliche Anreize zum Kompetenzausbau zu setzen, können im Rahmen der Richtlinie neben den klassischen Forschungsschwerpunkten auch Maßnahmen für die Aus- und Weiterbildung im Chipdesign beantragt werden. Diese Richtlinie leistet somit einen Beitrag zur Stärkung der Fachkräftebasis im Chipdesign.
Das übergeordnete Ziel der Förderrichtlinie ist die Stärkung der Innovationskraft und technologischen Souveränität im Kernbereich Chip-/Systemdesign am Standort Deutschland. Hierzu gehören insbesondere die folgenden Teilziele:
- Ausbau und Verbesserung des Chipdesign-Ökosystems, zum Beispiel durch
- reduzierte Entwicklungskomplexität und Entwicklungszeit für Chipdesigns,
- verbesserte Interoperabilität und Kompatibilität zwischen den einzelnen Werkzeugen,
- verbesserte Interoperabilität und Kompatibilität zu externen Komponenten und Umgebungen (Benutzerschnittstellen, Programmiersprachen et cetera),
- niederschwelligen Zugang und attraktive und moderne Schnittstellen zu den Werkzeugen (Nutzer- und Programmierschnittstellen et cetera),
- niederschwelligen Zugang und attraktive und moderne Schnittstellen zu Tape-out und Manufacturing.
- Ausbau und Verbesserung der Design-, Fertigungs- und Digitalkompetenz in Deutschland sowie Vergrößerung des Fachkräftepools im Chipdesign, zum Beispiel durch
- Einbindung von Nachwuchskräften in die Forschungsprojekte (möglich sind sowohl akademisch als auch beruflich zu qualifizierende Fachkräfte),
- attraktive und offene Einstiegskurse und Tutorials im Bereich Chipdesign,
- (Weiter-)Qualifizierungsmöglichkeiten im Bereich Chipdesign,
- einladende, schlanke und moderne Designwerkzeuge für Nachwuchs- und Fachkräfte,
- verbesserte Austauschmöglichkeiten zwischen Mikroelektronikindustrie und Forschung (durch offene Lizenzmodelle, Werkzeuge und Dateiformate).
Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.
In der ersten Verfahrensstufe sind Projektskizzen bis spätestens 31. März 2025 vorzulegen
Mehr Informationen:
https://www.bmbf.de/SharedDocs/Bekanntmachungen/DE/2025/01/2025-01-09-bekanntmachung-design-challenge.html
Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF derzeit folgenden Projektträger beauftragt:
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
Projektträger „Elektronik und autonomes Fahren; Supercomputing“ des BMBF
Steinplatz 1
10623 Berlin
Zentrale Ansprechpartner sind:
Dr. David Müller und Markus Hüpgen
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
Telefon: + 49 (0) 30/31 00 78-5491
Telefax: + 49 (0) 30/31 00 78-512
E-Mail: Designinitiative-MEspam prevention@vdivde-it.de