Migrations- und Integrationsprozesse sind für alle Beteiligten eine Herausforderung – sozial, organisatorisch und psychisch. Ganz konkret benötigen neu angekommene Geflüchtete vor allem in der Anfangsphase professionelle Unterstützung, sei es in Erstaufnahmelagern, Sprachkursen, Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, Kommunen und viele mehr. Auf den hauptamtlichen Helferinnen und Helfern, die nicht selten im Quereinstieg zu dieser Aufgabe gefunden haben, lastet eine große Verantwortung. Sie müssen den geflüchteten Menschen mit all ihren möglicherweise traumatischen Erfahrungen in einer existentiellen Situation empathisch und professionell zur Seite stehen.
Das Tübinger Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung bietet deshalb seit April gemeinsam mit der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg das Zertifikatsstudium (CAS) „Migration und Integration“ an. 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen 23 und 63 Jahren werden sich ein Jahr lang neben ihrer Tätigkeit in der Flüchtlingsbetreuung mit den Themen Migration und Integration auseinandersetzen. Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Berufsumfeldern: Integrationsbeauftragte von Kommunen nehmen ebenso teil wie Sprachdozentinnen, Schulsozialarbeiterinnen, Mitarbeiter aus Erstaufnahmelagern oder aus der frühkindlichen Erziehung.
Die Weiterbildung gibt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Erfahrungen aus der Praxis in den aktuellen wissenschaftlichen Diskurs einzuordnen, denn in der Arbeit mit Geflüchteten haben sich die Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren stark verändert. „Die Verbindung aus Praxis und Theorie macht unseren Kurs einzigartig,“ sagt Gabriele Schaub, die Leiterin des Tübinger Zentrums für Wissenschaftliche Weiterbildung. „Wir wollen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wissenschaftliche Argumentationen und Handlungsweisen an die Hand geben. Sie sollen aber auch die Möglichkeit haben, ihre eigene Position in Theorie und Praxis zu reflektieren, zum Beispiel in Gruppenintervisionen.“
In sechs Modulen an je zwei Wochenenden werden die Themen „Migrationsprozesse in Deutschland“, „Systemische Beratung und Supervision in der Sozialen Arbeit im Kontext von Flucht und Migration“, „Psychische Krankheitsbilder und Selbstfürsorge“, „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung – eine wissenschaftliche Reflexion“, „Religiöse und Interreligiöse Fragen in der Arbeit mit geflüchteten Menschen“ sowie „Ethische und völkerrechtliche Grundlagen der Flüchtlingshilfe“ behandelt. Die theoretische Reflexion wird durch die praktischen Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gestützt.
Vor allem die Kombination aus Theorie und Praxis war für Regina Wolf, Flüchtlings- und Integrationsbeauftragte der Stadt Offenburg der Grund, warum sie sich für das Zertifikatstudium entschieden hat. Ihre Aufgabe ist es, zwischen Landratsamt, Stadtverwaltung und Ehrenamtlichen zu vermitteln und zu koordinieren. Ihr Ziel ist die möglichst reibungslose Zusammenarbeit aller Beteiligten, um eine gute Betreuung der Geflüchteten zu gewährleisten. Seit 17 Jahren arbeitet die ausgebildete Grund- und Hauptschullehrerin in Integrationsprojekten und später als Integrationsbeauftragte. Seitdem hätte sich sehr viel verändert, berichtet sie: Früher sei vor allem die Ost-West-Integration Thema gewesen, Geflüchtete aus dem Nahen Osten seien ein relativ neues Phänomen, auf das sich auch die Wissenschaft erst noch einstellen müsse. „Oft findet man nur durch Experimentieren heraus, was funktioniert und was nicht. Trial and error sozusagen“.
Sie freut sich darauf, wissenschaftlichen Input zu sammeln, der ihr hilft, Hintergründe noch besser zu verstehen. Das neugewonnene Wissen wird sie in ihrem Alltag, zum Beispiel in Diskussionen mit Gremien oder bei der Ausarbeitung von Konzepten, gut anwenden können. Besonders über den Umgang mit traumatisierten Menschen erhofft sie sich viele konkrete Tipps. Psychische Probleme bei Geflüchteten seien ein Phänomen, das nach ihrer Einschätzung in naher Zukunft deutlich zunehmen werde. Außerdem sei das Netzwerken ein wichtiger Faktor: „Die Mischung der Gruppe ist sehr interessant. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen, da kann man bestimmt viel von den anderen lernen.“ Und gerade weil Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen in der Flüchtlingshilfe viele Lösungen ganz pragmatisch und durch Ausprobieren finden müssen, werden sicher auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von dem Austausch profitieren.
Mehr Informationen zum Zertifikatsstudium unter https://wissenschaftliche-weiterbildung.info/Programmbereich/p-cmx5811cfba771fa/mp-Zertifikatsstudium+Migration+und+Integration/rp-cmx5811cfba771fa/cmx5811cfba771fa.html
Gabriele Schaub
Universität Tübingen
Tübinger Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung
Telefon +49 7071 29-76837
Gabriele.Schaubspam prevention@uni-tuebingen.de
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