Der Begriff Public Engagement beschreibt die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an Forschungsprozessen und ist ein Schwerpunkt der Exzellenzstrategie der Universität Tübingen.
„Public Engagement öffnet Wissenschaft für Impulse aus der Gesellschaft. Eine Universität profitiert von der Expertise und den Perspektiven der Bürgerinnen und Bürger“, sagt Professorin Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, Rektorin der Universität Tübingen. „Wir wollen dauerhaft gesellschaftliche Gruppen einbeziehen und entwickeln dafür geeignete Formen. Dadurch bereichern wir unsere Forschung, die sich mit brennenden Fragen der Gesellschaft beschäftigt, mit wichtigen Sichtweisen gerade aus der Gesellschaft. Public Engagement selbst ist zudem auch ein Gegenstand der Forschung an der Universität Tübingen.“
Der Austausch zwischen Gesellschaft und Wissenschaft kann sehr unterschiedliche Formen annehmen. So lernen Jugendliche im „KI-Makerspace“ auf spielerische Weise wie Künstliche Intelligenz funktioniert und entwickeln kritische KI-Kompetenz. Im „CIVIS OpenLab“ erarbeiten Forschende gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern „Citizen Science“-Projekte und können dafür auch finanzielle Unterstützung bei CIVIS beantragen. Schülerinnen und Schüler in der Neckar-Alb-Region haben über „MINT me!“ Zugang zu Laboren, wo sie gemeinsam wissenschaftliche Experimente durchführen können. Und während der „Science & Innovation Days“ tauscht sich die Tübinger Stadtgesellschaft mit Forschenden und zivilgesellschaftlichen Gruppen zu spannenden aktuellen Forschungsfragen aus.
Bei ihrer diesjährigen Sommertour hat sich die baden-württembergischen Wissenschaftsministerin Petra Olschowski Anfang September über die vielfältigen Public Engagement-Aktivitäten der Universität Tübingen und insbesondere auch über den neuen „Bürger:innen-Rat Künstliche Intelligenz und Freiheit“ informiert.
In dem Projekt „Bürger:innen-Rat Künstliche Intelligenz und Freiheit“ der Universität Tübingen diskutieren 40 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus vier Kommunen in Baden-Württemberg über die gesellschaftliche Begleitung von KI-Forschung. Das Zentrum für rhetorische Wissenschaftskommunikation, RHET AI, koordiniert das Projekt. Partner sind außerdem das Tübinger Exzellenzcluster Maschinelles Lernen und der Innovationscampus des Landes Cyber Valley. Der Bürger:innen-Rat ist am 21. September zum ersten Mal zusammengetreten, er tagt zum vierten und letzten Mal am 23. November. Die Mitglieder diskutieren mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen zu Themen der KI. Anschließend übergeben sie die gemeinsam erarbeiteten Empfehlungen dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.