Uni-Tübingen

Beteiligungen 2017-2024

2017

Wir wollten einen Nachhaltigkeits-Forschertag „Kleine Forscherinnen für unsere Welt – Entdecken, Erfahren, Verstehen“ für Kinder im Grundschulalter organisieren. Unser Ziel war es, Kinder zu motivieren, Fragen zu stellen, ihre Umwelt mit wachen Augen zu erkunden und selbst Erfahrungen zu sammeln. Dies sollte mit Hilfe verschiedener Stationen geschehen, die von engagierten Studierendengruppen, Wissenschaftlerinnen und aktiven Menschen aus Tübingen angeboten werden sollten. Von erlebbaren Experimenten, über Upcycling-Bastelideen und einem Quiz – die Ideen sollten genauso vielfältig, bunt und lebendig sein wie die Beteiligten!

2018

2018 reichte das Kompetenzzentrum für Nachhaltige Entwicklung eine Bewerbung für den Umweltpreis der Stadtwerke in Kooperation mit der Umweltkoordinatorin und der Abfallbeauftragten der Universität ein.

Unsere Bewerbung befasste sich mit dem hohen Restmüllaufkommen an der Universität, das unter anderem durch Coffee-to-go- und Fast Food-Verpackungen verursacht wird. Aufgrund der guten Idee des Studierendenwerkes, to-go-Becher in der Cafeteria des Brechtbaus zu verbieten, wurde das Problem jedoch nur verlagert und nicht gelöst: To-go-Becher wurden aus anderen Cafeterien mitgebracht oder Porzellantassen aus Cafeterien wurden mitgenommen und nicht zurückgegeben, wodurch der Bestand abnahm und ständig nachgekauft werden musste. Dies führte allein im letzten Jahr an der gesamten Universität zu Neuanschaffungen von Geschirr in Höhe von 11.800 €.

Zu Beginn des nächsten Semesters wollten wir einen Informationstag organisieren, um Studierende und Mitarbeiter für die Thematik zu sensibilisieren. Dabei sollte es eine Plakatausstellung und kleine Vorträge von Mitarbeiter*innen des Studierendenwerkes geben sowie Aktionen zur Geschirrrückgabe, interaktive Spiele und kostenlosen Kaffee in selbst mitgebrachten Mehrwegbechern. Außerdem wollten wir allen Studierenden und Mitarbeitenden im Brechtbau, wenn gewünscht, einen keep cup zur Verfügung stellen.

2019

Wie schon 2018 reichte das Kompetenzzentrum für Nachhaltige Entwicklung wieder eine Bewerbung für den Umweltpreis der Stadtwerke ein – erneut in Kooperation mit der Umweltkoordinatorin und der Abfallbeauftragten der Universität. 

Mit dem Projekt "Die Stiftestifter" wollten wir das Recycling von Stiften erleichtern. Seit dem Jahr 2013 werden an der Universität leere und gebrauchte Stifte, wie Kugelschreiber, Textmarker, Patronen oder Filzstifte, gesammelt und an terracycle geschickt. Hier werden die alten Stifte zerkleinert, Tinte und Flüssigkeiten entfernt und das Plastik eingeschmolzen, um Kügelchen für die Produktion neuer Plastikprodukte herzustellen. Wir wollten Sammelbehälter in der Stadt aufstellen, um das Recycling näher an die Menschen zu bringen und allen Tübingerinnen die Möglichkeit zum Stifterecycling zu geben.

2021

Das Kompetenzzentrum für Nachhaltige Entwicklung der Universität Tübingen (KNE) und das Aktionsbündnis „Müllarmes Tübingen“ (u. a. bekannt durch die Einführung der Keep-Cups und Recups im Rahmen der Kampagne „Besser Bechern“) riefen auf zur Teilnahme an einem Fotowettbewerb zum Littering in und um Tübingen. Die Idee wurde mit einem Jurypreis ausgezeichnet.

Und darum ging’s: Das sogenannte „Littering“, also die Vermüllung öffentlicher Flächen und Räume durch Abfälle, die achtlos weggeworfen oder liegengelassen werden, ist auch in Tübingen ein großes Problem. Seien es Zigarettenkippen, To-Go-Becher, Fastfood-Verpackungen oder Masken: Öffentlicher Raum, der eigentlich unserer Erholung und unserem Wohlbefinden dienen sollte, wird durch Unachtsamkeit und Bequemlichkeit verunreinigt und lädt nicht mehr zum Verweilen ein. Unter hohem Kosten- und Personaleinsatz, aus Steuermitteln finanziert, müssen Stadt und Universität diese Hinterlassenschaften entfernen. Sonst würde unsere Umgebung schon bald wie eine Müllhalde aussehen.

Im Rahmen eines Wettbewerbs wurden Fotos gesucht, die das Littering in und um Tübingen festhalten. Die Problematik und ihre Folgen sollten im Wortsinne „vor Augen geführt“ und dadurch zum Nachdenken angeregt werden.

2024

In diesem Projekt wollen wir eine Ausstellung zu angemessenen Mensch-Natur-Beziehungen konzipieren. Ob im Bergbau Mineralien aus der Erde befördert werden oder in der Wissenschaft Mäuse im Labor landen – der Mensch nähert sich der Natur oft wie einem Objekt, das er einfach (aus)nutzen kann. Wie können wir ein relationales Verständnis von Wissenschaft fördern, das allen Lebewesen wertschätzend zugutekommt? Ausgehend von einer kritischen ökofeministischen Perspektive setzt sich das Seminar „Spekulative Fabulation - Kreativ(es) Wissen schaffen jenseits der Trennung von Mensch und Natur“ (Studium Oecologicum) damit auseinander, wie das Forschungsobjekt zum Gesprächspartner und aus einem Monolog ein Dialog werden kann. In verschiedenen Ausstellungsformaten in der Stadt wollen wir, ausgehend von Texten der US-Autorin Donna Haraways, diesen Dialog über die Wissenschaft hinaus erweitern, um durch andere Perspektiven zu lernen und ein neues Mensch-Natur-Verhältnis zu fördern.

Im Ergebnis des Seminars, welches von Olga Berroth und Lara Wenzel geleitet wird und sich an Studierende aller Fächer richtet, sollen die Studierenden ihre Fragen, Kritik und Fabulation neuer Mensch-Natur-Verhältnisse kreativ festhalten. Dies soll beispielsweise durch Filme, Theaterstücke, in Textform, als Collage oder Podcast geschehen. In einer Ausstellung werden wir die kreativen Produkte allen Interessierten zugänglich machen und darüber miteinander in einen Dialog treten: Besuchende der Ausstellung haben die Möglichkeit, sich hier selbst aktiv einzubringen und ihre Ideen, Perspektiven und Meinungen zu Mensch-Natur-Verhältnissen in Schriftform, bildlich, stimmlich oder in anderer Form zu hinterlassen. Wir wollen so nicht nur einen Dialog zwischen Wissenschaft und Natur fördern, sondern auch zwischen universitärem Wissen und lokaler Expertise. Denn nur gemeinsam können wir zerstörerische Mensch-Natur-Beziehungen ändern!

Gewinner:innen des Fotowettbewerbs zum Thema Littering ausgezeichnet

Wanderausstellung mit den prämierten Bildern

Am 22. Juni wurden auf der Morgenstelle die zehn besten Einsendungen des Fotowettbewerbs zum Thema "Littering" gekürt. Eingeführt in den Abend haben das Kompetenzzentrum für Nachhaltige Entwicklung und das Aktionsbündnis "Müllarmes Tübingen" zu den Hintergründen des Wettbewerbes. Im Anschluss stellten die Fotograf:innen ihre Bilder vor und teilten ihre Gedanken dazu. Die Preisverleiung endete im weiteren Austausch zwischen den Preisträger:innen und Zuschauer:innen.
Nachdem die 20 besten Fotos des Wettbewerbes im Sommer 2022 bereits auf der Morgenstelle, der Universitätsbibliothek und dem Technischen Rathaus gezeigt wurden, wird die Ausstellung vom 4. April bis 12. Mai 2023 nochmals in der Stadtbücherei zu sehen sein.

Mit dem 1. Preis des Fotowettbewerbs wurde Eric James McDermott für sein Foto „Something was eaten, nothing was cleaned“ ausgezeichnet, aufgenommen nachts in der Tübinger Mühlstraße.

Den 2. Platz belegte Lisa Neumann für ihr Foto „Tübingen im Müll“, aufgenommen beim Tübinger Stadtmodell in der Kornhausstraße. Das bronzene Modell vorm Stadtmuseum wird regelmäßig als Bistrot-Tisch oder Aschenbecher genutzt.

Der 3. Platz ging an Laura Treise für ihr Foto „Kippenschnippen quitten!“ Es wurde im März 2021 für ein Anti-Kippen-Projekt aufgenommen zwischen Uhland-Denkmal und der kleinen Neckarbrücke dahinter.

2. Platz: Tübingen im Müll (Symbolbild)

3. Platz: Kippenschnippen quitten!

4. Platz: Kippen-Massengrab Wurmlingen

5. Platz: Kaputtes Glas

6. Platz: Frühlingserwachen

7. Platz: Melancholie einer Achtlosigkeit.

8. Platz: DENK MIT -TU's DOCH!

9. Platz: Hallo Umwelt!

10. Platz: Jeder ist seines Mülls Schmied