Die 19. Tübinger Mediendozentur: Im Vortrag von Journalistin und Moderatorin Dunja Hayali (heute journal u. a.) wird es um die neue Macht des Populismus gehen, die Dauerempörung im Diskurs und die Kunst des Streitens in einem Kommunikationsklima, das von der Sofort-Verurteilung von Andersdenkenden und Anderslebenden geprägt ist.
Datum und Uhrzeit: Di, 18.06.2024, 18:30 Uhr
Veranstaltungsort: Festsaal der Universität, Neue Aula, (Geschwister-Scholl-Platz)
Thematische Einführung: Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Institut für Medienwissenschaft
Moderation der anschließenden Diskussion: Marcel Wagner, Leiter SWR-Studio Tübingen
Die Tübinger Mediendozentur wurde 2003 von der Universität Tübingen, der Medienwissenschaft und dem SWR Studio Tübingen ins Leben gerufen und gibt der langjährigen Zusammenarbeit beider Einrichtungen einen institutionellen Rahmen. Die Vorträge werden in eigenen Sonderdrucken publiziert und an Interessierte verschenkt. Überdies sind mehrere Bücher erschienen, die die Vorträge in der Zusammenschau dokumentieren. (Siehe: Bernhard Pörksen/Andreas Narr (Hg.) (2015): Die Idee des Mediums. Reden zur Zukunft des Journalismus. Köln: Herbert von Halem Verlag. Sowie: Bernhard Pörksen/Andreas Narr (Hg.) (2020): Schöne digitale Welt. Analysen und Einsprüche von Richard Gutjahr, Sascha Lobo, Georg Mascolo, Miriam Meckel, Ranga Yogeshwar und Juli Zeh. Köln: Halem Verlag).
Ziel der Mediendozentur ist es, den journalistischen Nachwuchs zu fördern und die Kontakte zwischen dem SWR und der Hochschule zu vertiefen. Neben den Gastvorträgen prominenter Medienvertreterinnen und Medienvertreter wird im Rahmen dieser Kooperation auch ein Workshop für Studierende des Masterstudiengangs Medienwissenschaft angeboten, der gemeinsam von der Universität und dem SWR Studio Tübingen konzipiert wird. So bekommen die Studierenden Einblicke in ein modernes Medienunternehmen und haben die Möglichkeit, ihre Ausbildung praxisorientiert zu vertiefen. Die Universität beteiligt im Gegenzug Medienfachleute an Forschung, Lehre und Ausbildung.
Rückblick: frühere Tübinger Mediendozenturen
2023: Luisa Neubauer
Die Fridays-for-Future-Aktivistin und Buchautorin Luisa Neubauer sprach bei der 18. Tübinger Mediendozentur am 22. Juni 2023 in ihrer Rede "Sagen, was ist" über die Klimakommunikation der Zukunft.
Wie sehr prägen Geschichten unsere menschliche Existenz? Dieser Frage widmete sich Regisseurin, Schriftstellerin und Professorin Doris Dörrie im Mai 2022 im Rahmen der 17. Tübinger Mediendozentur.
Am 21. Mai 2019 kam der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar als Gast der 16. Mediendozentur nach Tübingen. Sein Vortrag trug den Titel „Mensch oder Maschine – wer programmiert wen?“
Im Jahre 2018 war die Schriftstellerin Juli Zeh Gastrednerin der 15. Mediendozentur. In ihrem Vortrag unter dem Titel „Das Turbo-Ich“ sprach sie über Narzissmus im digitalen Zeitalter.
Im Rahmen der 14. Mediendozentur hielt Georg Mascolo, Journalist und Leiter des Rechercheverbunds von NDR, WDR und SZ, einen Vortrag über den „Krieg der Worte“ und die neue Macht der Lüge.
Der Blogger, Autor und Journalist Sascha Lobo sprach bei der 13. Tübinger Mediendozentur im Jahr 2016 über das Thema "Das Ende der Illusion, die wir Gesellschaft nannten - Von den Folgen der Vernetzung".
2013: Ulrich Deppendorf, Leiter des ARD-Hauptstadtstudios, Thema:„Die gnadenlose Republik – zum Verhältnis von Journalisten und Politik“
2012: Hans Leyendecker, Journalist, Thema:„Die Zukunft der Enthüllung. Macht, Wut, Medien – wo bleibt die Aufklärung?“
2011: Frank Schirrmacher, Journalist und Mitherausgeber der FAZ, Thema:„Die Idee der Zeitung – Wie die digitale Welt den Journalismus revolutioniert“
2010: Alice Schwarzer, Journalistin und Frauenrechtlerin, Thema:„Eine Frage der Haltung – Plädoyer für einen Journalismus mit Leidenschaft“
2009: Giovanni Di Lorenzo, Chefredakteur von DIE ZEIT, Thema:„Journalismus in der Krise – Warum es sich lohnt, auf Qualität zu setzen“
2008: Patrick Leclercq, ARD-Nahost-Korrespondent, Thema: „Verzerrte Perspektiven? Der Nahe Osten im Spiegel des Fernsehens“
2007: Maybrit Illner, ZDF-Journalistin und Moderatorin, Thema: „Politik und Medien – eine klassische Hassliebe“
2006: Frank Plasberg, WDR-Journalist und Moderator, Thema: „Das Private im Politischen: Zur Entpolitisierung des Fernsehens in Deutschland“
2005: Claus Kleber, ZDF-Moderator und Chef des heute-journals, Thema: „Wahrheit und Wirklichkeit in den Medien“
2003: Peter Voß, Intendant des SWR, Thema: „Total digital. Was wird aus Radio und Fernsehen?“
weitere Vorträge
2011: Roger Willemsen
Außer der Reihe war im November 2011 der einstige Autor Roger Willemsen zu Gast. Er analysierte die damalige Inflation der Talkshows, kommentierte die Quotenfixierung und machte deutlich, dass die Interview- und Gesprächskultur im Fernsehen sehr viel über den Zustand des Journalismus insgesamt verrate.