Institute of Prehistory, Early History and Medieval Archaeology

Gegenstand der Arbeit

Im Rahmen einer Arbeit zur Siedlungsentwicklung im Weserbergland wurden östlich der Stadt Höxter/Nordrhein-Westfalen Mauerzüge der bis dahin nicht lokalisierten Propstei tom Roden nahe der Reichsabtei Corvey wieder entdeckt [1]. Dies führte dazu, dass in den Jahren 1976-1980 archäologische Untersuchungen durchgeführt und die Klosteranlage flächig freigelegt wurde (Abb.1).

Diese archäologischen Ausgrabungen stellen die Grundlage des vorliegenden Dissertationsvorhabens dar. Die Besonderheit des Forschungsvorhabens liegt darin, dass hier eine vollständig ergrabene und daher mit allen Räumlichkeiten erfasste Klosteranlage ausgewertet wird, deren letzter Bau- und Nutzungszustand vor der Aufgabe des Klosters im 16. Jahrhundert konserviert wurde. Da sie im Gegensatz zu heute noch stehenden Klöstern keine neuzeitlichen Bauüberprägungen erfahren hat, ergibt sich die einmalige Möglichkeit der Beantwortung von Fragen, die üblicherweise nicht gestellt werden können.

Die Arbeit soll diese Fragestellungen exemplarisch anhand der Geschichte der Propstei tom Roden möglichst umfassend beantworten. Dies betrifft insbesondere auch Aspekte des kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens, da „das mittelalterliche Kloster (..) einen der elementaren Bausteine der europäischen Gesellschaft [verkörpert] und dies nicht nur in Hinblick auf das religiöse Leben“[2].


[1] Stephan 1978, Bd. 1, 266, Bd. 2, Taf. 71.

[2] Knittler 1996, 7.