Institute of Prehistory, Early History and Medieval Archaeology

Archäologische Quellenbasis und deren Aussagepotenzial

Das im Zuge der Reformation aufgelöste Kloster tom Roden wurde, wie bereits oben erwähnt, erst in den 1970er Jahren wieder entdeckt, jedoch beschäftigten sich Schriftgelehrte bereits im 19. Jahrhundert mit der Lage der Propstei[1]. Die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen von 1976-1980 wurden bisher lediglich in Vorberichten publiziert und in einer Ausstellung zusammengestellt[2]. Das keramische Fundmaterial wurde unabhängig von den Fundzusammenhängen im Jahre 1990 publiziert und die Kleinfunde zwei Jahre später als Aufsatz vorgelegt[3]. Eine vollständige und umfassende Grabungsauswertung steht hingegen noch aus und wird in der Forschung als dringendes Desiderat formuliert.

Das Aussagepotenzial dieser Arbeit liegt in der direkten Verknüpfung von archäologischem Befund und materieller Sachkultur.

Die relativ moderne Art der Grabungsdokumentation und die bereits bearbeiteten Funde stellen eine gut erschlossene Quellenbasis dar, auf deren Grundlage Fragen zu beantworten sind, die bei den meisten mittelalterlichen Klöstern gar nicht erst gestellt werden können. Die Propstei stellt daher ein oft zitiertes Beispiel für ein hoch- und spätmittelalterliches Kloster dar, das jedoch noch nicht auf wissenschaftlich fundierter Basis steht und somit bisher nur hypothetische Ergebnisse zulässt.

Gefördert wird das Dissertationsvorhaben durch ein Stipendium der Landesgraduiertenförderung der Universität Tübingen sowie durch Sachmittelzuwendungen der LWL-Archäologie für Westfalen.


[1] Zusammengefasst bei Heintz 1982, 21.

[2] Isenberg 1981; Korzus 1982; Isenberg 1983.

[3] Röber 1990; Röber 1992.